Bis zum ersten Frost können Kürbisse geerntet werden und vor allem zu Halloween steigt die Nachfrage.
Doch eigentlich sind Kürbisse zu schade, um sie nur ausgehöhlt und mit geschnitzten Gesichtern aufzustellen, denn Kürbisse stecken voller Gesundheit.
Inhalt
Wertvolle Inhaltsstoffe pflegen den Körper von innen
Während für die Garten- und Sommerkürbisse die Erntezeit im September abläuft, warten die Winter- und Speisesorten tapfer bis zum ersten Frost auf ihre Ernte.
Speisekürbisse haben es durchaus in sich – auch wenn sie zu 85-90 % aus Wasser bestehen. Die verbleibenden zehn Prozent sind tüchtig vollgepackt zum Beispiel mit Beta-Carotin, Kalium, Kieselerde, Vitamin B, Zink und Selen.
- Das Beta-Carotin soll gut für die Augen sein, dem Stoffwechsel gut tun und einen Beitrag zum Aufbau der Blutkörperchen leisten.
- Carotinoide schützen Herz, Blutgefäße und Zellen und bieten sogar Krebs die Stirn.
- Caritonide sind sekundäre Pflanzenstoffe – ebenso wie Phytosterine, die bei Prostata-Beschwerden zusammen mit Zink, Kalium und Selen helfen sollen.
- Kieselsäure pflegt Nägel, Bindegewebe und Haut.
Wer Kürbis schlemmt, darf sich nicht wundern, dass er öfter auf das stille Örtchen muss, denn Wasser und Kalium im Kürbis haben eine harntreibende Wirkung.
Als besonders gesund gilt das Kürbiskernöl, für das beispielsweise die österreichische Steiermark berühmt ist. Dieses Speiseöl enthält viele ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv bei Rheuma auswirken sollen. Nerven und Stoffwechsel profitieren vom Vitamin B. Das Vitamin E hingegen soll Herz- und Kreislaufproblemen vorbeugen.
Kürbissorten und ihre Besonderheiten
Es gibt viele verschiedene Kürbissorten, die sich in Geschmack, Größe und Verwendung unterscheiden. Der Hokkaido-Kürbis ist besonders beliebt, da er eine essbare Schale hat und sich leicht verarbeiten lässt. Butternut-Kürbisse zeichnen sich durch ihr süßes, nussiges Aroma aus und sind ideal für Suppen oder Pürees. Muskatkürbisse hingegen überzeugen mit ihrem würzigen Geschmack und eignen sich gut für herzhafte Gerichte. Auch Zierkürbisse sind erwähnenswert, da sie zwar nicht essbar, aber eine schöne Dekoration sind.
Kürbisse sind ein echter Küchen-Hit
Vielseitig sind die Kürbisse obendrein: Suppe, Gemüsebeilage, Mitspieler im Eintopf, Kuchen, Brot, Speiseöl, Marmelade, Chutney, Kürbiskerne im Salat – ja, sogar Kürbis-Chips kann man herstellen, wenn man die gehobelten Scheiben etwa zehn Minuten bei 180 Grad im Backofen lässt. Diese Chips sind eine tolle Alternative zur Chips Tüte aus dem Supermarkt, denn in 100 Gramm Kürbisfleisch stecken gerade mal etwa 30 Kalorien – und damit ist der Kürbis wahrlich kein Dickmacher.
In der Küche wird vor allem der Hokkaido-Kürbis gerne verwendet, denn der hat einen kräftigen Geschmack und die Schale kann mitverzehrt werden.
Für besagten Halloween-Schreck gibt es die begehrten Halloween-Kürbisse, die besonders groß und leuchtend orange sind. Als Solist ist dieser Riesenkürbis in der Küche weniger brillant, aber sein Fruchtfleisch muss man trotzdem nicht wegwerfen. Nach dem Aushöhlen kann daraus immerhin eine herbstliche Suppe kochen :-)
Besser schmeckt allerdings der Butternut-Kürbis. Dieser birnenförmige Kürbis hat ein butterweiches Fleisch und schmeckt nach Nuss – damit ist also klar, warum er Butternut-Kürbis heißt.
Bitterstoffe können gefährlich sein
Vorsichtig sollte man bei der Sommersorte Patisson sein, die wie eine fliegende Untertasse aussieht. Er hat einen schwachen, fast faden Geschmack und man muss schon in die Gewürz-Trickkiste greifen. Außerdem: Genießbar ist er nur, wenn er nicht zu groß ist, die Schale nicht zu hart ist und wenn er weiß ist, sollte man ganz die Finger von ihm lassen.
Ungenießbar sind zudem alle kleinen Zierkürbisse. Die taugen wirklich nur als Tischdekoration und für das Fensterbrett, denn sie sind sogar giftig: Der Bitterstoff Cucurbitacin bringt nichts als Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ein.
Scheußlich – und deshalb sollte man auch bei allen anderen Kürbissorten achtsam sein. Besonders bei großer Hitze produzieren auch die Speisekürbisse diesen Bitterstoff und dann schmecken sie nicht nur bitter, sondern sie sind auch giftig. Wer vom giftigen Kürbis sehr viel isst, der kann sogar in Lebensgefahr geraten.
Etwa 70.000 Tonnen Kürbisse werden in Deutschland geerntet
Doch woher kommt der Kürbis eigentlich? Er ist ein amerikanischer Einwanderer, der aber schon lange in Europa heimisch ist, denn da landete er im 15./16. Jahrhundert. Er hat auch sehr bekannte Verwandte, wie etwa Gurke, Zucchini und Melone, die ebenfalls Kürbisgewächse sind.
Laut Statistischem Bundesamt wurden 2014 fast 70.000 Tonnen Speisekürbisse in Deutschland geerntet. Bayern hatte mit 15.400 Tonnen die Nase ganz vorn, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 12.300 Tonnen und Baden-Württemberg mit 11.000 Tonnen auf den Plätzen Zwei und Drei des Ernte-Rankings.
Basiswissen Kürbis
Saison
Kürbisse haben in Deutschland von September bis November Saison. Außerdem kann man sie über mehrere Monate lagern und bis zu 6 Monate später genießen.
Inhaltsstoffe
Beta-Carotin, Kalium, Kieselerde, Vitamin B, Zink und Selen
Nährwerte pro 100 Gramm
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 91,6 | g |
Kalorien | 26 | kcal |
Proteine | 1 | g |
Fettgehalt | 0,1 | g |
Kohlenhydrate | 6,5 | g |
Ballaststoffe | 2 | g |
Zucker | 2,76 | g |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 0,8 | mg |
Kalium, K | 340 | mg |
Kalzium, Ca | 21 | mg |
Kupfer, Cu | 0,127 | mg |
Magnesium, Mg | 12 | mg |
Mangan, Mn | 0,125 | mg |
Natrium, Na | 1 | mg |
Phosphor, P | 44 | mg |
Selen, Se | 0,3 | µg |
Zink, Zn | 0,32 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 8510 | IU |
Vitamin A, RAE | 426 | µg |
Beta-Carotin | 3100 | µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,05 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | µg | |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,11 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,6 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0,298 | mg |
Vitamin B6 | 0,061 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 16 | µg |
Vitamin C | 9 | mg |
Vitamin D | µg | |
Vitamin E | 1,06 | mg |
Vitamin K | 1,1 | µg |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 0,052 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,013 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,005 | g |
Quelle: USDA |
Einkauf und Lagerung
Einkauf: Einen guten Kürbis erkennt man schon mal an einem festen, holzigen Stiel und er sollte keine Druckstellen haben. Sicherheitshalber kann man auch mal anklopfen – klingt es beim Klopfen ein wenig hohl, dann ist das ein gutes Zeichen.
Lagerung: Dass der Kürbis hierzulande immer beliebter wird, liegt auch an seiner Haltbarkeit. Bei trockener und kühler (maximal 14 Grad Celsius) Lagerung hält er etwa sechs bis acht Wochen durch. Einen angeschnitten Kürbis deckt man am Besten mit Klarsichtfolie ab und lagert ihn für maximal eine Woche im Kühlschrank.
Intoleranzen
Intoleranz | Geeignet bzw. Inhalt pro 100 g |
Gluten-Intoleranz | :-) |
Fruktose-Intoleranz | Fruktose: 1,32 g, Glucose: 1,51 g |
Laktose-Intoleranz | :-) |
Histamin-Intoleranz | :-) |
Rezepte mit Kürbis
Ihr sucht nach passenden Rezepten mit Kürbis? Dann klickt einfach auf den Button!
Rezepte mit Kürbis
[…] Kürbisse stecken voller Gesundheit! […]