Der Mineralstoff Selen spielt eine ebenso wichtige wie komplizierte Rolle bei der Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen. Er wirkt in vielen verschiedenen Enzymen, weshalb ein Mangel sehr unterschiedliche Symptome auslöst.
Andererseits handelt es sich um einen giftigen Stoff, der nicht überdosiert werden darf. Im Rahmen einer normalen Ernährung gesunder Menschen kommt jedoch gewöhnlich keine Über- oder Unterversorgung vor.
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Aufbau und Nutzen von Selen
Bei Selen handelt es sich um ein sogenanntes Halbmetall, das in vielen verschiedenen organischen und anorganischen Verbindungen auftritt. Seine Bioverfügbarkeit für den Menschen ist unterschiedlich, je nachdem wie es gebunden ist. Zumeist wird es organisch gebunden aufgenommen und kann daher auch gut vom Körper resorbiert werden.
Insgesamt existieren sechs Isotope, von denen 82Se das einzig natürlich vorkommende radioaktive Isotop ist und zudem eine enorm lange Halbwertszeit aufweist.
In der Natur ist Selen Bestandteil von Pflanzen, Tieren und Pilzen. In den ersten beiden ist der genaue Anteil abhängig von der Versorgung durch den Boden. Ist dieser sehr selenarm, entsteht auch entsprechend selenarmer Bewuchs und es kann bei Menschen und Nutztieren in einer solchen Gegend zu Mangelerscheinungen kommen.
Natürlicherweise sammeln besonders einige Hefen große Mengen an und werden daher als Bestandteil von Viehfutter genutzt. Speziell Milchvieh und Geflügel werden mit Verbindungen des Minerals beigefüttert, um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Im Körper stellt das Mineral durch seine wichtige Funktion bei vielen Enzymen ein essenzielles Spurenelement dar, das nicht selbst synthetisiert werden kann. Zudem wirkt es oxidativem Stress entgegen, schützt deine Zellen also vor den schädlichen Auswirkungen von Sauerstoffradikalen.
Obwohl verschiedene Quellen unterschiedliche Mengen als Tagesbedarf angeben, ist dieser nach wie vor für Menschen nicht sicher bestimmbar. Gelegentlich werden Mengen von 0,06-0,07 mg pro Tag für Erwachsene angegeben (Quelle: DGE).
Mangelerscheinungen und Risikogruppen
Mangelerscheinungen bei Selen sind nicht einfach zu erkennen, da sie viele unterschiedliche Körperfunktionen betreffen und sehr individuell sein können. Zudem umfassen sie auch sehr unspezifische Symptome wie Müdigkeit und schuppige Haut.
Zu den spezifischeren Mangelerscheinungen zählen Nagelveränderungen und Myopathien (Muskelerkrankungen), ebenso wie andere Funktions- und Strukturschäden der Knochen und Muskeln, außerdem Blutarmut. Es können auch Herzrhythmusstörungen, Lebererkrankungen und – bei Kindern – Wachstumsstörungen auftreten. Es werden außerdem Verbindungen zu einigen Krebserkrankungen vermutet, sowohl in positiver als auch negativer Weise.
Obwohl eine gesunde Ernährung ausreichend Selen für deinen Körper liefert, ist es möglich, dass du zu einer Risikogruppe gehörst, die trotzdem unter einem Mangel leidet. Das kann passieren, wenn du künstlich ernährt wurdest oder vegan lebst – vegetarische Ernährung mit ausreichend tierischen Produkten gilt jedoch als unproblematisch.
Außerdem gibt es eine Reihe spezieller Erkrankungen, die zu einer verminderten Absorption durch den Körper führen. Dazu existieren weitere Faktoren, die die Aufnahme verschiedener Nährstoffe stören, beispielsweise wenn du unter Alkoholismus, langandauerndem Durchfall, Bulimie, Medikamentenmissbrauch und längeren Blutungen leidest.
Welche Nahrungsmittel enthalten viel Selen?
Die beste Versorgung mit Selen liefern tierische Nahrungsmittel wie Fisch, Fleisch und Eier. Daneben kommen verschiedene Pilze, Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen) sowie Nüsse und Samen als Lieferanten infrage.
Eine Zufuhr durch ein künstliches Präparat benötigst du normalerweise nicht. Da eine Überdosierung zudem toxisch sein kann, solltest du solche Ergänzungsmittel nur dann zu dir nehmen, wenn ein Arzt einen Mangel festgestellt hat.
Die 30 besten Lieferanten für Selen
Lebensmittel | Enthaltenes Selen in µg / 100 g |
Paranüsse | 1920 |
Thunfisch | 90,6 |
Miesmuscheln | 89,6 |
Weizenkleie | 77,6 |
Pazifische Austern | 77 |
Europäische Austern | 63,7 |
Sardinen, Konserven | 52,7 |
Schweineleber | 52,7 |
Bückling | 52,6 |
Makrele | 44,1 |
Hering | 40,3 |
Wolfsbarsch | 36,5 |
Steinbutt | 36,5 |
Hering, Atlantik | 36,5 |
Kabeljau | 33,1 |
Ei | 30,7 |
Flunder | 26,6 |
Seezunge | 26,6 |
Schellfisch | 25,9 |
Lachs | 25,8 |
Rindfleisch | 20,7 |
Amaranth | 18,7 |
Sojabohnen | 17,8 |
Bohnen, weiß | 12,8 |
Hecht | 12,6 |
Barsch | 12,6 |
Forelle | 12,6 |
Dinkel | 11,7 |
Kokosnuss-Fleisch, roh | 10,1 |
Haferflocken | 8,9 |
Quelle: USDA |
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