Fermentieren ist zurück – und zwar nicht nur als kulinarischer Geheimtipp, sondern als bewusste Entscheidung für Gesundheit, Nachhaltigkeit und echten Geschmack. Was früher vor allem zum Haltbarmachen diente, ist heute ein beliebter Weg, um selbstbestimmt und natürlich zu genießen.
Ob Kimchi, Kombucha oder eingelegte Möhren – fermentierte Lebensmittel sind vielseitig, probiotisch und einfach selbst gemacht. Ein Food-Trend, der gekommen ist, um zu bleiben.
Inhalt
Was bedeutet eigentlich Fermentieren?
Fermentation ist ein natürlicher Prozess, bei dem Mikroorganismen – meist Milchsäurebakterien – Zucker oder Stärke abbauen. Dabei entstehen neue Aromen, Vitamine, Enzyme und vor allem: gute Bakterien. Diese sogenannten Probiotika unterstützen die Darmflora und tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
Warum Fermentieren so viele Vorteile hat
Fermentierte Lebensmittel sind nicht nur lecker, sondern bieten auch viele Vorteile:
- Sie fördern die Darmgesundheit
- Sie sind leicht verdaulich
- Sie machen Gemüse länger haltbar, ganz ohne Konservierungsstoffe
- Sie unterstützen eine nachhaltige Küche
- Sie lassen sich einfach und günstig selbst herstellen
Besonders praktisch: Viele Gemüsesorten eignen sich hervorragend zum Fermentieren – und das unabhängig von der Jahreszeit.
Was du brauchst – und was nicht
Für den Einstieg brauchst du keine Profi-Ausrüstung. Es reicht:
- Gemüse deiner Wahl (z. B. Kohl, Möhren, Gurken)
- Salz (am besten ohne Rieselhilfen)
- Gefiltertes Wasser
- Ein sauberes Glas (mit oder ohne Bügelverschluss)
- Optional: Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Ingwer, Chili oder Senfkörner
Sauberkeit ist wichtig – ansonsten ist Fermentieren einfach und sicher.
So funktioniert’s – in wenigen Schritten
- Gemüse vorbereiten: Waschen, schneiden oder hobeln.
- Salzlake herstellen: 2–3 % Salzlösung (z. B. 20 g Salz auf 1 L Wasser).
- Gemüse ins Glas geben: Gewürze nach Geschmack dazu.
- Mit Lake bedecken: Alles muss unter Flüssigkeit liegen.
- Beschweren & verschließen: Damit das Gemüse nicht auftreibt.
- Bei Zimmertemperatur stehen lassen: Je nach Sorte 5–10 Tage.
- Danach kühl lagern (Keller oder Kühlschrank).
Schon nach wenigen Tagen beginnt das Fermentationsabenteuer – du wirst überrascht sein, wie viel Geschmack in selbstgemachtem Gemüse steckt.
Diese Lebensmittel eignen sich besonders gut
- Weißkohl (klassisches Sauerkraut)
- Chinakohl (Kimchi)
- Möhren, Zucchini, Rote Bete
- Gurken (z. B. als Salzgurke)
- Radieschen, Zwiebeln, Knoblauch
- Blumenkohl, Brokkoli
Auch fermentierte Getränke wie Kombucha, Wasserkefir oder Ingwerlimonade erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Nachhaltig, gesund, selbstgemacht
Fermentieren passt perfekt in eine umweltbewusste Lebensweise. Du…
- sparst Energie beim Haltbarmachen (kein Kochen oder Einfrieren nötig),
- reduzierst Verpackungsmüll und Lebensmittelverschwendung,
- nutzt saisonale und regionale Zutaten optimal aus,
- stärkst deine Selbstversorgung – auch ohne Garten.
Und ganz nebenbei entstehen Produkte, die deinen Speiseplan bereichern und deinen Körper stärken.
Auch in kleinen Küchen problemlos möglich
Fermentieren braucht keinen großen Garten oder viel Platz. Ein Glas, etwas Gemüse und ein ruhiger Ort – mehr ist nicht nötig. Auch auf dem Balkon, im Vorratsschrank oder auf der Fensterbank lässt sich fermentieren. Es ist eine einfache Methode, um mehr Selbstbestimmung und Achtsamkeit in die eigene Ernährung zu bringen.
Gutes Bauchgefühl inklusive
Ob du deine ersten Möhren einlegst oder ein Kimchi-Experiment wagst: Fermentieren verbindet Tradition mit Innovation – und das auf ganz persönliche Weise. Es ist nicht nur ein Küchentrend, sondern ein nachhaltiger Schritt in Richtung gesünderer Ernährung.
Probiere es aus. Es lohnt sich – für dich und für deinen Körper.

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