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Der König und die Erbse

Erbsen

Kulinarisch waren die Franzosen schon immer eine Klasse für sich. Ihre Haut Cuisine gilt als Vorbild aller gehobenen Küchen weltweit. Auch König Ludwig XIV. war ein Gourmet. Als er im 17. Jahrhundert die Erbse für sich entdeckte, ließ er sie in Versailles anbauen. Er liebte sie frisch, grün und jung, was sich sofort zum Küchentrend entwickelte. Denn bis dahin aß man die grünen Kugeln nur getrocknet.

Der Monarch genoss die kleinen Hülsenfrüchte, vermutlich ohne sich über deren gesundheitlichen Vorteile zu scheren. Heute wissen wir die Inhaltsstoffe in diesem süßlich schmeckenden Gemüse zu schätzen. Zum Beispiel hat sie viel Eiweiß – besonders für Veganer eine reiche Proteinquelle – und wenig Fett. Und anders als viele andere Gemüsesorten verhindern die Schoten weitestgehend die Aufnahme von Schadstoffen aus der Umgebung.

Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien

Pluspunkte der kleinen grünen Kugeln sind Vitamine und Mineralien. Mit 200 g Erbsen könnt ihr schon die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin C decken. Außerdem versorgen Erbsen mit Beta-Carotin, Vitamin E und B-Vitaminen.

Erstaunlich hoch ist der Kaliumgehalt mit 900 mg pro 100 g. Das Mineral spielt eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung in unserem Nervensystem. Muskeln, Herz und Blutdruck profitieren ebenfalls. Eisen, Magnesium, Calcium, Phosphor und Zink ergänzen das Mineralstoffangebot. 5 g Ballaststoffe auf 100 g sind ebenfalls nicht zu verachten.

Selbst Antioxidantien wie Saponine und Anthocyane sind in Erbsen zu finden. Saponine stärken das Immunsystem, wirken antibiotisch, senken Cholesterin, hemmen die Entwicklung von Krebszellen. Anthocyane können eine Tumorentwicklung verhindern, halten Entzündungen im Schach und schützen Gefäße.

Wissenschaftliche Studien überzeugen

Kein Wunder, dass US-Wissenschaftler der University of Florida in ihrer „Seven Countries Study“ feststellten, dass Erbsen auf Herz, Kreislauf, Darm, Blutdruck und Blutzuckerwerte einen positiven Einfluss haben.

Ganz kleiner Wermutstropfen: bedingt durch einen relativ hohen Zucker- und Stärkegehalt sind Erbsen mit mehr Kohlenhydraten (14,4 g/100 g) und Kalorien (81 g/100 g) gesegnet. Andererseits wird sie auch niemand in rauen Mengen verzehren wollen. Insofern sollte man sich nicht unnötig kasteien.

Eine kleine Erbse mit großer Vergangenheit

Das grüne Wunder ist übrigens alles andere als ein Newcomer. Es zählt zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt.

Die ersten Spuren führten Archäologen rund 10.000 Jahre zurück in die Neusteinzeit, und sogar nach Süddeutschland. Dorthin gelangten sie vermutlich aus dem sogenannten Fruchtbaren Halbmond Vorderasiens. So wurde das Gebiet genannt, das sich wie eine Mondsichel vom Persischen Golf, über den Norden Syriens, den Libanon, Israel, Palästina und Jordanien erstreckt.

China kennt die Erbse seit rund 4.000 Jahren. In Europa hat sie im 16. Jahrhundert Wurzeln geschlagen, wurde allerdings erst durch König Ludwig im 17. Jahrhundert wirklich bekannt.

Verschiedene Konservierungsarten

Da die Saison für Erbsen von Juni bis Ende August recht kurz ist, sollte man sich über eine Konservierung Gedanken machen.

Zweifellos ist das frische Gemüse am besten. Aber frische Erbsenschoten lassen sich maximal zwei, drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Daher greifen die meisten zu der konservierten Variante, vor allem der Gefrorenen.

Gleich vorweg: Selbst einfrieren lohnt sich kaum. Der Aufwand mit Pulen und Samen entfernen ist groß. Daher ist der Griff in die Kühltruhe beim Supermarkt einfacher, nicht teurer und das ganze Jahr verfügbar.

Die grünen Kugeln lassen sich auch trocknen, einkochen und zu Erbsenpüree verarbeiten, was wiederum als Konserve oder Trockenware erhältlich ist. Die Nährwertverluste sind recht gering, gleichgültig welche Konservierungsvariante man wählt.

Anbau im eigenen Garten

Und jetzt noch gute Nachrichten für Hobbygärtner: Das Gemüse eignet sich bestens zum Anbau im eigenen Garten. Zwischen Mitte März und Mitte April in einen humusreichen Boden aussähen. Gesellschaft von Mangold, Rettich und Salat ist erlaubt.

Da Erbsen eine stattliche Höhe von zwei Metern erreichen können, sind sie über Rankhilfen dankbar.

Hübsche, verschiedenfarbige Blüten erfreuen im Mai und Juni. Ungefähr drei Monate nach der Aussaat wird geerntet.

Rezepte mit Erbsen

Ihr sucht nach passenden Rezepten? Dann schaut mal auf Pinterest:

Nährwertangaben

100 Gramm Erbsen enthalten:

Nährstoff per 100 g Einheit
Wasser 78,9 g
Kalorien 81 kcal
Proteine 5,42 g
Fettgehalt 0,4 g
Kohlenhydrate 14,4 g
Ballaststoffe 5,7 g
Zucker 5,67 g
Mineralien
Eisen, Fe 1,47 mg
Kalium, K 900 mg
Kalzium, Ca 25 mg
Kupfer, Cu 0,176 mg
Magnesium, Mg 33 mg
Mangan, Mn 0,41 mg
Natrium, Na 5 mg
Phosphor, P 108 mg
Selen, Se 1,8 µg
Zink, Zn 1,24 mg
Vitamine
Vitamin A, IU 765 IU
Vitamin A, RAE 38 µg
Beta-Carotin 449 µg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,266 mg
Vitamin B12 (Cobalamin) µg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,132 mg
Vitamin B3 (Niacin) 2,09 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure) 0,104 mg
Vitamin B6 0,169 mg
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) 65 µg
Vitamin C 40 mg
Vitamin D µg
Vitamin E 0,13 mg
Vitamin K 24,8 µg
Lipide
Gesättigte Fettsäuren 0,071 g
Einfach ungesättigte Fettsäuren 0,035 g
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 0,187 g
Quelle: USDA


Erbsen

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