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Mangold, der vergessene Bruder des Spinats

Mangold

Spinat kennt jeder, aber wer von Euch wusste, dass Mangold schon seit der Antike in Europa bekannt ist und erst nach dem Ersten Weltkrieg vom Spinat verdrängt wurde?

Was den aromatischen Mangold so vielseitig und gesund macht und welche positiven Eigenschaften er mit sich bringt, das erfährst du hier.

Botanik und Herkunft

Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) gehört als Mitglied der Gänsefußgewächse zur selben Unterfamilie wie die mit ihm verwandten Arten der rote Bete, Futter- und Zuckerrübe. Er wuchs bereits im Altertum wild im Mittelmeerraum und Vorderasien, heute wird er vor allem in den Mittelmeerländern, aber auch in den Niederlanden angebaut.

Unterschieden werden zwei große Arten, nämlich einmal der Stielmangold mit breiten, hellen Stielen und weniger Blattanteil und andererseits der Blattmangold, bei dem das Verhältnis umgekehrt ist. Zum Blattmangold zählen auch die Arten mit bunten Stängeln, die in den Farben Rot, Rosa, Gelb und Orange leuchten können.

Saison

Frischer Mangold hat seine Hauptsaison von Juni bis August, erhältlich ist er allerdings fast das ganze Jahr über und kommt zwischen Oktober und Mai meist aus Italien zu uns.

Anbau und Pflege

Mit seiner langen Pfahlwurzel ist Mangold dankbar für einen humosen, tiefgründigen und lockeren Boden. Idealerweise reicherst du die Erde vor der Aussaat mit etwas Kompost an. Während der Kultur kannst du den Boden für optimale Nährstoffversorgung auch mit etwas Hornmehl oder Brennnesseljauche nachdüngen.

Da die Pflanze im ersten Jahr Blätter bildet und im zweiten Jahr blüht und Samen trägt, kannst du sie sowohl ein- als auch zweijährig ziehen. Für die erste Variante wird je nach Region im März bis Mai ins Freiland gesät und im Juni oder Juli geerntet.

Für den Anbau über Winter werden die Samen von Juli bis Mitte August ausgebracht, die Ernte beginnt dann im Oktober desselben Jahres und geht im Frühjahr des nächsten Jahres weiter. Im Sommer bilden sich dann die Blüten und Samen, ideal also wenn du Wert auf eigenes Saatgut legst.

Kraftpaket in Grün

Aber nicht nur kulinarisch hat das aromatische Gemüse viel zu bieten, auch die Gesundheit profitiert enorm: Bei nur etwa 20 Kilokalorien pro 100 Gramm deckt diese Menge des Blattgemüses ein gutes Drittel des täglichen Bedarfs an Vitamin A und C, mehr als 400 % des Bedarfs an Vitamin K, liefert enorm viel Kalium, und fast 60 mg Kalzium.

Mit etwa 2 Gramm leicht verdaulichem Eiweiß ist Mangold auch für Muskeln und das Immunsystem ein Gewinn.

Dazu kommt das wertvolle Chlorophyll, das als potente Hilfe für die Entgiftung bekannt ist und auch das Blut reinigen und die Zellatmung verbessern soll.

Mangold

Foto: Zyance – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, Link

Für wen ist Mangold nicht geeignet?

Menschen mit Nierenkrankheiten sollten allerdings Maß halten, denn Mangold enthält relativ viel Oxalsäure, wenn auch um einiges weniger als Spinat. Dieser Stoff kann einen Teil der Mineralien aus der Nahrung binden, Milchprodukte wirken dem aber entgegen genauso wie der gleichzeitige Verzehr von kalziumhaltigen Lebensmitteln wie Sesam, Petersilie oder Orangen.

Wird das Gemüse gegart, verringert sich außerdem der Oxalsäuregehalt stark, sodass gesunde Personen ohne schlechtes Gewissen leckere Mangoldgerichte genießen kann.

Einsatz als Heilpflanze

Was viele nicht vermuten würden ist, dass Mangold auch als Heilpflanze genutzt werden kann. So soll er bei Hautkrankheiten, Bronchitis und Nervosität und auch bei Verdauungsbeschwerden helfen.

Außerdem hat er den Ruf, mit seinem hohen Gehalt an Eisen gegen Blutarmut zu wirken. Umso besser, dass er dich auch mit einer nicht zu verachtenden Menge an Vitamin C versorgt, das den Körper dabei unterstützt, das Eisen besser aufzunehmen.

Wenn du also einmal eine Abwechslung zum immer gleichen Spinat suchst und zudem deiner Gesundheit etwas Gutes tun möchtest, dann greif beim nächsten Einkauf zum Mangold und lass ihn dir schmecken!

Rezepte mit Mangold

Ihr sucht nach passenden Rezepten mit Mangold? Dann schaut mal auf Pinterest:

Nährwertangaben

100 Gramm Mangold enthalten:

Nährstoff per 100 g Einheit
Wasser 92,7 g
Kalorien 19 kcal
Proteine 1,8 g
Fettgehalt 0,2 g
Kohlenhydrate 3,74 g
Ballaststoffe 1,6 g
Zucker 1,1 g
Mineralien
Eisen, Fe 1,8 mg
Kalium, K 379 mg
Kalzium, Ca 51 mg
Kupfer, Cu 0,179 mg
Magnesium, Mg 81 mg
Mangan, Mn 0,366 mg
Natrium, Na 213 mg
Phosphor, P 46 mg
Selen, Se 0,9 µg
Zink, Zn 0,36 mg
Vitamine
Vitamin A, IU 6120 IU
Vitamin A, RAE 306 µg
Beta-Carotin 3650 µg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,04 mg
Vitamin B12 (Cobalamin) 0 µg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,09 mg
Vitamin B3 (Niacin) 0,4 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure) 0,172 mg
Vitamin B6 0,099 mg
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) 14 µg
Vitamin C 30 mg
Vitamin D 0 µg
Vitamin E 1,89 mg
Vitamin K 830 µg
Lipide
Gesättigte Fettsäuren 0,03 g
Einfach ungesättigte Fettsäuren 0,04 g
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 0,07 g
Quelle: USDA


Mangold

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