Im März beginnt er, der Endspurt in der Chicorée-Saison. Wer ihn diesen Winter noch nicht genossen hat, sollte das jetzt dringend nachholen. Denn Chicorée ist ein Tausendsassa in der Küche und noch dazu richtig gesund.
Was er kann, woher er kommt und warum er so gesund ist, erfährst du hier.
Inhalt
Anbau: Winterkind aus der Heimat
Chicorée kann im Grunde ganzjährig angebaut werden, so richtig gut schmeckt er in unseren Breitengraden aber zwischen Oktober und Anfang April. Doch was ist Chicorée eigentlich? Ein echter Geheimtipp in jedem Fall, denn die Deutschen verzehren nur etwa 500 Gramm des Gewächses pro Kopf und Jahr.
Dabei kann man ihn nicht nur als Gemüse, sondern vor allem auch als leckeren Salat zubereiten. Der Spross der Zichorienwurzel ist vielseitig und bei uns leider völlig verkannt. Franzosen, Niederländer und Belgier sind da schon weiter und setzen Chicorée zehn Mal so oft auf ihren Speiseplan.
Chicorée ist ein verhältnismäßig junges Gemüse, das vor rund 100 Jahren erstmals in Belgien angebaut wurde. Der Anbau ist nicht ganz einfach, die Pflanze selbst aber anspruchslos. Ende Mai werden die Zichoriensamen im Freiland ausgesät.
Später im Jahr, möglichst vor den ersten Nachtfrösten, müssen die Wurzeln ausgegraben und entweder auf dem Feld oder im Kühlhaus zwischengelagert werden. Anschließend sollen sie in feuchtem Sand oder Wasser mit einer speziellen Nährlösung möglichst feste Sprossen, die wir als Chicorée kennen, austreiben. Statt einer Nährlösung können die Wurzeln auch mit warmem Wasser umspült werden, um ihre Produktivität anzuregen.
Ganz von selbst wächst Chicorée also leider nicht. Je besser die äußeren Bedingungen, umso höher am Ende die Qualität der Ernte. Nach etwa vier Wochen ist der er erntereif und verzehrfertig.
Was steckt drin im Chicorée?
Zwei verschiedene Sorten des Gewächses werden heute gezüchtet: die bekannten weißen mit den zartgelben Enden und der rote Chicorée, eine Kreuzung zwischen weißem Chicorée und Radicchio. Vollgepackt mit gesunden Inhaltsstoffen sind sie beide, wobei der weiße Vertreter mit seinen dominanteren Bitterstoffen punktet.
Grund für die bittere Note ist der Stoff Lactucopikrin, der als besonders verdauungsanregend gilt. Gemeinsam mit dem Ballaststoff Inulin steht er für eine herausragend positive Wirkung auf die gesamte Darmflora. Denn Inulin ist die Lieblingsnahrung guter Lakto- und Bifidobakterien, die deinen Darm rundum gesund halten. Außer dem Chicorée gibt es nur wenige natürliche Inulinquellen, z. B. Topinambur oder Zwiebeln.
Die Bitterstoffe machen ihn darüber hinaus zum idealen Diabetiker-Gemüse, denn sie gelten als blutzuckersenkend. Reich an Ballaststoffen, ohne den Blutzucker nach oben zu treiben – dieses Pflänzchen ist ein absoluter Gewinn für Zuckerkranke.
Vor allem für die Darmgesundheit ist Chicorée eine gute Sache, aber auch sonst muss er sich nicht verstecken. Bei nur rund 17 kcal pro 100 Gramm bringt er jede Menge positive Inhaltsstoffe mit. Spurenelemente, viel Vitamin A, C und E, sowie Folsäure, Magnesium, Kalium und Phosphor. Nahezu alles, was dein Körper im Winter braucht, bietet der elegant anmutende Spross der Zichorie.
Basiswissen Chicorée
Saison
Chicorée hat in Deutschland von Oktober bis April Saison.
Inhaltsstoffe
Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Magnesium, Kalium, Phosphor, Lactucopikrin (früher Intybin), Inulin, Spurenelemente
Einkauf und Lagerung
Einkauf: Wenn du ihn nicht ohnehin selbst ziehst, erkennst du einen Chicorée guter Qualität an seiner Festigkeit und den dicht anliegenden Blättern. Die Spitze sollte tatsächlich noch gelb und nicht grün sein, da sie sonst zu viel Licht abbekommen hat und sehr bitter wird.
Lagerung: Chicoree hält sich ca. 1 Woche. Am Besten in ein feuchtes Tuch einwickeln und in den Kühlschrank legen (dunkel, feucht, kühl).
Intoleranzen
Intoleranz | Geeignet bzw. Inhalt pro 100 g |
Gluten-Intoleranz | :-) |
Fruktose-Intoleranz | Fruktose: 0,72 g, Glucose: 1,38 g |
Laktose-Intoleranz | :-) |
Histamin-Intoleranz | :-) |
Rezepte mit Chicorée
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Rezepte mit ChicoréeNährwertangaben
100g Chicorée enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 92 | g |
Kalorien | 23 | kcal |
Proteine | 1,7 | g |
Fettgehalt | 0,3 | g |
Kohlenhydrate | 4,7 | g |
Ballaststoffe | 4 | g |
Zucker | 0,7 | g |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 0,9 | mg |
Kalium, K | 420 | mg |
Kalzium, Ca | 100 | mg |
Kupfer, Cu | 0,295 | mg |
Magnesium, Mg | 30 | mg |
Mangan, Mn | 0,429 | mg |
Natrium, Na | 45 | mg |
Phosphor, P | 47 | mg |
Selen, Se | 0,3 | µg |
Zink, Zn | 0,42 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 5720 | IU |
Vitamin A, RAE | 286 | µg |
Beta-Carotin | 3430 | µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,06 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,1 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,5 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 1,16 | mg |
Vitamin B6 | 0,105 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 110 | µg |
Vitamin C | 24 | mg |
Vitamin D | 0 | µg |
Vitamin E | 2,26 | mg |
Vitamin K | 298 | µg |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 0,073 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,006 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,131 | g |
Quelle: USDA |
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