Der Holunderstrauch ist seit vielen Jahrhunderten in Mitteleuropa heimisch. Im Frühsommer trägt der Strauch schöne weiße Blütendolden, die einen betörenden Duft und einen intensiven süßlichen Geschmack haben.
Seine Inhaltsstoffe machen ihn zur Heilpflanze und die Holunderblüten sowie auch die Holunderbeeren sind vielseitig einsetzbar. Als Tee, Sirup, Wein oder Gelee sind sie sehr beliebt.
Inhalt
Holunder – Herkunft und Botanik
Der Holunder ist in ganz Europa beheimatet. Man findet ihn als Strauch oder auch als kleinen Baum in Wäldern, Gärten oder an Wegesrändern. Er ist robust, nicht frostempfindlich und gedeiht auch an schattigen Plätzen gut. Zudem kann der Holunder eine Höhe von bis zu sieben Metern erreichen.
Ab Ende Mai verströmen die weißen Holunderblüten ihren intensiven, betörenden Duft. Nun dauert es noch bis September und dann entwickeln sich aus den Blüten bis zu 6 Millimeter große Steinfrüchte. Die Holunderbeeren sind kugelförmig und dunkelviolett bis schwarz.
Sind Holunderblüten und Holunderbeeren gesund?
Schon in der Antike war bekannt, dass Holunderbeeren gesund sind.
Die Blüten des Holunders zählen zu den essbaren Blüten und sie gelten zu Recht als heilsam. Zu ihren Inhaltsstoffen gehören ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe und Schleim. Daher kann ein Tee aus Holunderblüten ausgezeichnet bei grippalen Infekten und bei Fieber eingesetzt werden. Dampfbäder mit Holunderblüten sind wirksam bei Bronchitis und Nebenhöhlenentzündungen, aber auch bei unreiner Haut werden sie in der Naturheilkunde angewandt. Sonnenbrand und entzündete Augen kannst Du mit Holunderblütenumschlägen lindern.
Die Holunderbeeren enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Vitamin B, Anthocyane, ätherische Öle, Fruchtsäuren sowie die Mineralstoffe Kalium und Eisen. Schon früher wurde ein Saft aus Holunderbeeren als Hausmittel bei Erkältungen, Grippe, Blasen- und Nierenleiden und zur Stärkung von Herz und Kreislauf genutzt.
Wann ist der Holunder reif zum Ernten?
Beim Holunder können nicht nur die reifen Holunderbeeren, sondern auch die Holunderblüten geerntet und verarbeitet werden. Die Blüten können ab Ende Mai bis in den Juli hinein möglichst bei Sonnenschein und um die Mittagszeit gepflückt werden. Zu diesem Zeitpunkt entwickeln die Holunderblüten ihr größtes Aroma. Die Verarbeitung erfolgt am besten direkt nach der Ernte, da die Blüten schnell welken und dann ihr Aroma langsam wieder verlieren.
Die Holunderbeeren reifen bis in den Oktober hinein. Du solltest Sie aber erst ernten, wenn sie vollkommen reif sind. Unreife Beeren solltest du nicht verzehren und auch die reifen Holunderbeeren sollte man erhitzen und abkochen, damit die Wirkung der giftigen Inhaltsstoffe verloren geht.
Wie lassen sich Holunderblüten haltbar machen?
Holunderblüten lassen sich nach der Ernte schnell und unkompliziert trocknen. Dafür werden dickere Blütenstängel kurz vor der ersten Verzweigung abgeschnitten und zum Trocknen auf ein Gitter gelegt, welches auch von unter gut belüftet sein sollte. Nun lässt man sie an einem warmen, luftigen und schattigen Ort trocknen, wobei sie täglich gewendet werden sollten. Die Blüten sind vollständig getrocknet, wenn sie rascheln.
Die einzelnen Holunderblüten lassen sich nun vom Stil pflücken. Sie sollten in einem luftdichten Schraubglas und an einem dunklen Ort gelagert werden. So sind sie bis zu einem Jahr haltbar und in den Wintermonaten kannst Du Dir daraus hervorragend Tees zubereiten.
Wie lassen sich Holunderbeeren haltbar machen?
Im Spätsommer kannst Du die Beeren vom Holunderstrauch ernten. Auch sie sind vielseitig verwendbar.
Direkt nach der Ernte können die Holunderbeeren zu Saft, Sirup, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. Verdünnt mit Mineralwasser erhältst du ein schmackhaftes Getränk.
Wichtig: Die einzelnen Beeren auf jeden Fall über 76,3 Grad Celsius erhitzen. Ab dieser Temperatur lösen sich die giftigen Bestandteile auf.
Holunderbeeren lassen sich auch gut einfrieren. Dafür trennst du die Beeren von den Stilen und frierst sie anschließend ein. So kannst Du auch außerhalb der Erntezeit schnell auf die Beeren zurückgreifen.
Rezepte mit Holunder
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Nährwertangaben
100 Gramm Holunderbeeren enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 79,8 | g |
Kalorien | 73 | kcal |
Proteine | 0,66 | g |
Fettgehalt | 0,5 | g |
Kohlenhydrate | 18,4 | g |
Ballaststoffe | 7 | g |
Zucker | g | |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 1,6 | mg |
Kalium, K | 280 | mg |
Kalzium, Ca | 38 | mg |
Kupfer, Cu | 0,061 | mg |
Magnesium, Mg | 5 | mg |
Mangan, Mn | mg | |
Natrium, Na | 6 | mg |
Phosphor, P | 39 | mg |
Selen, Se | 0,6 | µg |
Zink, Zn | 0,11 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 600 | IU |
Vitamin A, RAE | 30 | µg |
Beta-Carotin | µg | |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,07 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,06 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,5 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0,14 | mg |
Vitamin B6 | 0,23 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 6 | µg |
Vitamin C | 36 | mg |
Vitamin D | µg | |
Vitamin E | mg | |
Vitamin K | µg | |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 0,023 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,08 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,247 | g |
Quelle: USDA |
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