„Hast du Zucker in den Augen oder warum schaust du so süß?“ Dieser Spruch ist alt und mag daher nicht immer zum gewünschten Erfolg führen, er besitzt trotzdem einen wahren Kern. Viele Menschen können den süßen Kristallen nämlich nur schwer widerstehen.
Auch bei Nahrungsmittelherstellern ist raffinierter Zucker sehr beliebt, steigert er mit seiner Süße doch den Umsatz.
Lautet die Diagnose dann Diabetes oder Adipositas, ist das Entsetzen groß. Als erstes kommt die Frage auf: „Muss ich jetzt mein Leben lang auf Süßes verzichten?“ Doch es gibt Entwarnung: alternative Süßungsmittel sind längst in jedem Supermarkt erhältlich.
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Was macht Zucker so schädlich?
Selbst Kinder wissen, Zucker ist ungesund. Jedoch ist bei der jungen Naivität häufig nur Karies als die schlimmste Folge bekannt. Dabei richtet zu hoher Zuckerkonsum weitaus gravierendere Schäden an.
Hat sich der Körper erst einmal an die stete Insulinausschüttung gewöhnt, ist Diabetes Typ 2 nicht mehr weit. Übergewicht und resultierende Gelenkschmerzen erschweren den Alltag.
Am schlimmsten ist jedoch die abhängig machende Wirkung. Süchtig nach Zucker? Ja, das ist möglich. Ein Großteil der Bevölkerung ist es sogar bereits, ohne es zu wissen.
Zucker mit einer Droge gleichzusetzen, ist nach Meinung vieler Ernährungsexperten nicht übertrieben. Wer einmal auf den süßen Geschmack gekommen ist, hat ständiges Verlangen. Das Gehirn vergisst sogar den natürlichen Geschmack der Lebensmittel. Heidelbeeren schmecken plötzlich genauso wie Erdbeeren.
Naja, ganz richtig ist das nicht. Immerhin schmeckt man eigentlich nur Aromen. Probiert man dann nach langer Zeit frische Früchte, ist man obgleich der enthaltenen Fruchtsüße maßlos enttäuscht.
Achtung, diese Lebensmittel sind die größten Zuckerfallen
Bei Zucker denken die meisten Menschen zuerst an Kekse, Kuchen, Schokolade und Süßigkeiten. Weingummi und Co. sind offensichtliche Zuckerfallen.
Dabei versteckt sich das „Nervengift“ auch in Lebensmitteln, die auf den ersten Blick arglos erscheinen wie zum Beispiel:
- Tomatenketchup
- Essiggurken
- Fleischsalat
- Fruchtsäften
- Salatdressing
- Fruchtjoghurt
- Cappuccino-Pulver
- Müsli und Cornflakes
- Fertiggerichten
Alternative Süßungsmittel – neue Hoffnung für Diabetiker
Mediziner schlagen schon lange Alarm und haben einige Hersteller glücklicherweise mit ihrem Appell erreicht. Nun finden sich zwischen Zuckerwürfeln auch alternative Produkte wie Stevia oder Xylit. Nicht zu vergessen, dass auch natürliche Lebensmittel wie Honig oder Ahornsirup eine hundertfach größere Süßkraft besitzen als Raffinade-Zucker.

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Aber was unterscheidet die Alternativen eigentlich genau von dem verrufenen Dickmacher? Warum profitieren gerade Diabetiker von Süßstoffen?
Das Geheimnis liegt in der Art und Weise, wie der Stoffwechsel den Zucker abbaut. Herkömmlicher Zucker wird in Glucose umgewandelt, indem der Körper das Hormon Insulin ausschüttet. Doch Insulin trägt nicht zu Unrecht den Beinamen „Hungerhormon“. Fällt der Spiegel nämlich wieder ab, verlangt der Körper nach Nachschub.
Gibt man diesem Verlangen nach, resultiert auf Dauer eine Insulinresistenz aufgrund der steten Produktion. Zucker kann dann nicht mehr richtig verstoffwechselt werden wie es bei Diabetes Typ 2 der Fall ist.
Alternative Süßstoffe werden jedoch von der Leber abgebaut. Der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam an. Heißhungerattacken bleiben aus.
Wer neben dem Umstieg auf Stevia und Co. nicht auf Süßes verzichten möchte, sollte zu Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index greifen.
Pflanzlich oder synthetisch- wo liegen die Unterschiede
Viele Süßstoffe werden künstlich im Labor hergestellt, andere werden allein aus natürlichen Pflanzenstoffen gewonnen. Letztere sind aufgrund ihrer Herkunft deutlich gesünder. Obgleich die Annahme nahe liegt, synthetische Stoffe seien süßer und kämen Kristallzucker am nächsten, besitzen die pflanzlichen Produkte oft eine viel stärkere Süßkraft.
Ist Zuckerersatz immer gesund?
Für Diabetiker stellen alternative Süßstoffe aufgrund der niedrigen Insulinproduktion eine gute Möglichkeit dar, süße Backwaren herzustellen oder zu naschen. Wer aber ständig zu diesen Produkten greift, tut seiner Gesundheit auf Dauer auch nichts Gutes.
Zum einen wirken Süßstoffe, vor allem Alkohole, bei übermäßigem Verzehr abführend, zum anderen rührt ihre Süßkraft häufig von Fruchtzucker. Dieser enthält zwar wertvolle Mineralien und Vitamine, wirkt auf den Organismus ansonsten aber genauso schädlich wie Kristallzucker. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Süße, die ebenso wie raffinierter Zucker eine Sucht hervorruft und den Geschmackssinn täuscht.
Noch natürlicher süßen
Dennoch sind Honig, Agavendicksaft und Co. – also Zuckerersatz aus pflanzlichen Quellen – eine bessere Wahl als industriell hergestellter Süßstoff.
Wer sich aber vollkommen gesund ernähren möchte, greift auf frisches oder getrocknetes Obst zurück. Überreife Bananen und getrocknete Datteln bilden ebenso viel Zucker und stehen den industriellen Produkten oft m nichts nach.
Im Smoothie oder zum Backen- auch Rosinen sind eine tolle Möglichkeit, das morgendliche Müsli aufzuwerten. Übrigens eignet sich Apfelmus ganz besonders gut als Bindemittel und Zuckerersatz zugleich, wenn der Kuchen auch noch schön fluffig werden soll.