Was sieht aus wie Ingwer und schmeckt wie Curry? Ein bislang völlig verkanntes Gewürz: Kurkuma.
Wir haben es uns einmal genauer angesehen und verraten euch mehr zu Geschmack und Innenleben der farbenfrohen Wurzel.
Inhalt
Vorsicht: Verwechslungsgefahr!
Auf den ersten Blick sieht Kurkuma aus wie Ingwer. Aber nur, bis ihr die Wurzel anschneidet, dann springt euch der erste Unterschied förmlich an.
Denn botanisch gesehen gehört Kurkuma zwar zu den Ingwergewächsen, identisch mit dem bei uns wesentlich bekannteren hellgelben Ingwer ist sie aber keineswegs. Statt sanftem Gelb erwartet euch hier knalliges Gelb-Orange, das in der Gewürzwelt seinesgleichen sucht.
Diese Farbe schreit geradezu heraus: Hier steckt jede Menge Geschmack drin! Und mehrere Beinamen bescherte die Färbung der Wurzel dem Gewächs obendrein.
Im Handel wird Kurkuma auch als Gelber Ingwer, Gelbwurz oder Safranwurzel angeboten. Umgangssprachlich findet sich immer wieder auch die Bezeichnung „Safran des kleinen Mannes“, weil es wunderbar färben kann wie Safran, dabei aber deutlich günstiger ist.
Geschichte und Herkunft von Kurkuma
Kurkuma, auch als Gelbwurz bekannt, stammt ursprünglich aus Südasien und wird seit über 4000 Jahren kultiviert. Die Pflanze spielt eine zentrale Rolle in der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin und ist ein wesentlicher Bestandteil der indischen Küche.
Von Indien aus verbreitete sich Kurkuma in andere Teile Asiens, Afrika und die Karibik, wo sie als Gewürz, Heilmittel und Färbemittel geschätzt wurde. Heute ist Kurkuma weltweit für ihre gesundheitlichen Vorteile und vielfältigen kulinarischen Anwendungen bekannt.
Mehr als nur ein Farbklecks – Gesundheitliche Vorteile von Kurkuma
Kurkuma wird wegen seiner intensiven Leuchtkraft gerne zum Färben von Reisgerichten oder einstmals gar, um die traditionellen tibetanischen Mönchskutten einzufärben, verwendet. Das funktioniert auch wunderbar, ist aber nicht der einzige Vorteil dieser Wurzel.
Auch ihr Innenleben bietet viel. Viel Geschmack und ganz viel gute Stoffe, die der Körper braucht. Kurkumapulver wird in der traditionellen indischen Heilkunde schon sehr lange als „Heiliges Pulver“ geschätzt, das auf den ganzen Körper eine reinigende Wirkung haben soll.
Kaum ein Zipperlein, gegen das diese Wurzel nicht helfen soll – Gallenbeschwerden, Arthritis, Herzerkrankungen, Schuppenflechte, ja sogar Alzheimer soll es vorbeugen oder lindern können. Jüngste Forschungen bestätigen einen Teil dieser Annahmen sogar und sprechen der Gelbwurz eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zu.
Es kann bei der Linderung von Gelenkschmerzen, der Verbesserung der Verdauung und der Unterstützung des Immunsystems helfen. Darüber hinaus wird Kurkuma in der Hautpflege eingesetzt, da es helfen kann, Hautprobleme wie Akne und Ekzeme zu lindern.
Konkret enthält die Wurzel neben dem natürlichen Farbstoff Curcumin nennenswerte antioxidative Stoffe, Vitamin B6 und B12. Sie ist also tatsächlich mehr als ein optisch attraktiver Farbklecks auf dem Teller und darf deshalb zu Recht den Titel „Superfood“ führen.
Wie Curry, aber ganz anders
Aber wie war das jetzt mit dem Curry? Das, was die meisten Deutschen als Currygewürz kennen, ist im Grunde gar kein Sologewürz, sondern eine Gewürzmischung.
Kurkuma kommt hier zwar immer vor, eben weil es so schön färbt, ist aber nicht identisch mit Curry. Eine Currymischung besteht rasch aus 20 oder 30 verschiedenen Gewürzen, kann scharf, fruchtig oder besonders exotisch schmecken.
Kurkuma selbst ist nicht scharf, sondern eher würzig. Es duftet angenehm nach Ingwer, schmeckt aromatisch, aber nicht beißend scharf und hat eine spürbare Bitternote.
Um das Essen nicht zu bitter werden zu lassen, solltet ihr Kurkuma daher immer sanft und zurückhaltend verwenden. Richtig eingesetzt ist es aber die perfekte geschmackliche Abrundung für Reisgerichte, Chutneys und Gemüsecurrys. Auch Mayonnaise wird deutlich interessanter, wenn ihr sie mit einer Prise Kurkuma verfeinert.
Kurkumapulver ist ideal zum Würzen von Reis, Gemüsegerichten und Marinaden. Probier es auch in Getränken wie der „Goldenen Milch“ oder in Smoothies. Ein Tipp: Eine Prise schwarzer Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin, sodass dein Körper die gesundheitlichen Vorteile besser aufnehmen kann.
Vielseitig, vielversprechend und vielleicht genau der richtige Neuzugang für euer Gewürzregal? Schreibt uns doch, wie ihr Kurkuma am liebsten verwendet – wir freuen uns auf eure Anregungen!
Rezepte mit Kurkuma
Ihr sucht nach passenden Rezepten mit Kurkuma? Dann schaut mal auf Pinterest:
Nährwertangaben
100g Kurkuma (roh) enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 12,8 | g |
Kalorien | 312 | kcal |
Proteine | 9,68 | g |
Fettgehalt | 3,25 | g |
Kohlenhydrate | 67,1 | g |
Ballaststoffe | 22,7 | g |
Zucker | 3,21 | g |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 55 | mg |
Kalium, K | 2080 | mg |
Kalzium, Ca | 168 | mg |
Kupfer, Cu | 1,3 | mg |
Magnesium, Mg | 208 | mg |
Mangan, Mn | 19,8 | mg |
Natrium, Na | 27 | mg |
Phosphor, P | 299 | mg |
Selen, Se | 6,2 | µg |
Zink, Zn | 4,5 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 0 | IU |
Vitamin A, RAE | 0 | µg |
Beta-Carotin | 0 | µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,058 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,15 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 1,35 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0,542 | mg |
Vitamin B6 | 0,107 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 20 | µg |
Vitamin C | 0,7 | mg |
Vitamin D | 0 | µg |
Vitamin E | 4,43 | mg |
Vitamin K | 13,4 | µg |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 1,84 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,449 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,756 | g |
Quelle: USDA |
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