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Der 3-Schritte-Ernährungsplan bei Schuppenflechte

Schuppenflechte Psoriasis

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Trotzdem kannst du mit deiner Ernährung viel dafür tun, ihre Symptome abzumildern.

Welche drei Dinge du berücksichtigen solltest und ob es eine wirklich funktionierende Schuppenflechte-Diät gibt, erklären wir dir in diesem Artikel.

Hautzellen außer Kontrolle

Stark gerötete Hautstellen, silbrig-schimmernde Hautschuppen und ein moderater bis starker Juckreiz – die Schuppenflechte gehört zu den bekanntesten und auffälligsten Hauterkrankungen.

Bereits der griechische Arzt Hippokrates beschrieb sie um 460 v. Chr. erstmals und dennoch gehört die Schuppenflechte noch heute zu den Krankheitsbildern, die nicht bis ins Detail erforscht sind. Mutmaßlich auslösend für die Beschwerden ist eine Kombination aus genetischer Veranlagung und zusätzlichen Faktoren wie Stress, Übergewicht oder mechanischen Reizen.

Fakt ist, dass nicht jeder Mensch, der die genetische Veranlagung für Psoriasis in sich trägt, auch erkrankt und nicht jeder, auf den bestimmte Faktoren zutreffen, betroffen ist. In Kombination beider Dinge kann es aber zum Ausbruch der entzündlichen Hauterkrankung kommen.

Insgesamt sind rund drei Prozent der Bevölkerung betroffen – meist zeigt sich die Psoriasis vor dem 40. Lebensjahr und verläuft anschließend chronisch in leichten bis starken Schüben.

Während eines Schubes arbeitet die körpereigene Immunabwehr besonders aktiv und richtet sich bei Schuppenflechte-Patienten gegen die eigenen gesunden Hautzellen. Diese Überreaktion führt zu einer Entzündung der angegriffenen Hautzellen und zu einem übermäßigen Zellenwachstum.

Ein Vergleich zeigt das Dilemma: Während sich die oberen Hautschichten bei einem gesunden Menschen alle 28 Tage erneuern, geschieht dies bei Psoriasis-Betroffenen innerhalb von nur vier Tagen.

Die schuppenden Stellen reißen ein, jucken, sind gerötet oder bluten sogar leicht. Bei manchen Betroffenen ist zudem der Bewegungsapparat betroffen und zur äußerlichen Schuppenflechte treten Gelenkschmerzen und Schwellungen an Fingern und Zehen auf: die sogenannte Psoriasis-Arthritis.

Ernährung als Linderung bei Schuppenflechte

Die klassische Behandlung einer Psoriasis basiert auf verschiedenen medizinischen Salben und auch Medikamenten, die das Zellwachstum beeinflussen oder die Immunzellen direkt hemmen. Viele dieser Medikamente haben Nebenwirkungen, die vor dem Einsatz sorgfältig abzuwägen sind.

Gerade Patienten mit zwar belastendem, aber nicht extrem starkem Verlauf der Psoriasis-Schübe, entscheiden sich bewusst gegen Medikamente und suchen alternative Behandlungen.

An dieser Stelle kommt die Ernährung ins Spiel. Zwar kann diese nichts an einer genetischen Veranlagung zur Schuppenflechte ändern. Was aber möglich ist, ist die Auslöser zu mindern.

Wir möchten dir nun gerne erklären, worauf es hierbei ankommt.

1. Schritt: Normalgewicht erreichen und halten

Übergewicht gehört zu den Faktoren, die einen Ausbruch der Schuppenflechte begünstigen. Gleichzeitig haben bereits an Psoriasis erkrankte Menschen ein erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und gerade Bauchfett heizt Entzündungsreaktionen im Körper zusätzlich an.

Es lohnt sich also gleich dreifach, Übergewicht abzubauen bzw. ein gesundes Normalgewicht zu halten.

Als ersten Schritt geben die Ernährungstipps der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gute Hinweise darüber, wie eine gute Vollwertkost aufgebaut sein kann, die dabei hilft das Körpergewicht zu normalisieren.

Grundsätzlich sind folgende Hinweise auch für Schuppenflechte-Patienten sinnvoll:

  • Gesunde Fette essen
  • Vollkornprodukte bevorzugen
  • Zucker und Salz reduziert verzehren
  • ausreichend Wasser trinken
  • Gemüse und Obst in den Speiseplan einbauen

2. Schritt: Antientzündliche Lebensmittel nutzen

Es gibt nicht das eine Nahrungsmittel, das bei Schuppenflechte hilft und das andere, das absolut kontraindiziert ist. Worauf sich aber ein Blick lohnt, sind bestimmte natürliche Lebensmittel mit antientzündlichen Eigenschaften.

Omega-3-Fettsäuren vs. Omega-6-Fettsäuren

So wirken Omega-3-Fettsäuren beispielsweise entzündungshemmend, wohingegen Omega-6-Fettsäuren sogar entzündungsfördernd sein können. Beide Nahrungsmittel sind natürlich, trotzdem eignen sie sich für Schuppenflechte-Patienten nicht gleichermaßen gut.

Omega-3-Fettsäuren stecken zum Beispiel in:

Omega-6-Fettsäuren stecken in:

  • Sonnenblumen-Öl
  • Distel-Öl
  • Schweinefleisch
  • Rindfleisch
  • Eigelb
  • Innereien
  • Camembert

Eiweißzufuhr erhöhen

Zudem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Psoriatiker einen erhöhten Eiweißbedarf haben. Durch die Krankheitsherde der Schuppenflechte verliert der Körper viel Eiweiß, das über die Ernährung wieder zugeführt werden kann.

Wenn wir einen Blick auf die Liste der Omega-6-reichen Lebensmittel werfen, sehen wir, dass Eier hier nur bedingt empfehlenswert sind. Doch es gibt gute pflanzliche Alternativen, zum Beispiel Hülsenfrüchte, vor allem Soja.

Zuckerkonsum reduzieren

Auch Zucker hat direkten Einfluss auf die Entzündungsreaktionen im Körper. Denn Zucker beschleunigt die Aufnahme von Arachidonsäure im Körper, die wiederum als entzündungsfördernd gilt. Wer die übersteuerte Hautreaktion nach unten regulieren möchte, kann dies über weniger Zucker in der täglichen Ernährung versuchen.

Viel Obst und Gemüse

Auch Obst und Gemüse sind gute Ernährungstipps bei Schuppenflechte. Dank ihrer großen Menge an Antioxidantien wirken sie aktiv gegen freie Radikale im Körper und ebenfalls entzündungshemmend.

Die 5-am-Tag-Regel der DGE dürfen Betroffene also sogar noch großzügiger für sich auslegen und reichlich Obst und Gemüse, vor allem in Form von Rohkost, zu sich nehmen.

Wenig oder kein Alkohol

Bei Alkohol ist es das Histamin, das die Entzündungsreaktionen im Körper zusätzlich anfeuern kann. Vor allem Rotwein ist sehr histaminhaltig und sollte daher von Schuppenflechte-Patienten gemieden werden.

3. Schritt: Individuelle Unverträglichkeiten beachten

Eine gesunde Mischkost mit einem Augenmerk auf entzündungshemmenden Lebensmitteln ist die wohl erfolgversprechendste Schuppenflechte-Diät. Trotzdem zählt am Ende immer, was dir persönlich gut tut und was nicht.

Auch wenn Soja beispielsweise als eher förderlich gilt, muss das nicht auch bei dir der Fall sein. Wenn du Soja einfach nicht verträgst, bringt es auch als Teil deiner Anti-Psoriasis-Ernährung nichts.

Wie so oft gibt es für die ideale Ernährung bei Krankheiten auch bei der Schuppenflechte kein Patentrezept. Es gibt gute Hinweise und Richtlinien, aber eine individuelle Lösung verlangt immer Geduld und Ausdauer.

Was dir helfen kann, ist ein Ernährungstagebuch. Notiere alle Lebensmittel und gleiche sie mit dem Verlauf deiner Schuppenflechte-Schübe ab. Bemerkst du bestimmte Zusammenhänge zwischen starken Schüben und bestimmten Lebensmitteln? Dann kannst du diese Lebensmittel für einige Wochen meiden und checken, ob sie einer deiner persönlichen Schuppenflechte-Trigger sind.

Fazit: Ernährung kann Linderung verschaffen

Leider kann Ernährung alleine die Schuppenflechte nicht heilen. Aber sie kann Linderung verschaffen und die persönlichen Hautreaktionen abmildern.

Oftmals brauchst du viel Geduld, um die für dich ideale Anti-Schuppenflechte-Kost zu finden. Nutze hierzu gerne Ernährungstagebücher, dokumentiere die Reaktion deines Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel und stimme dich ergänzend mit deinem Arzt ab, welche Ernährung für dich die beste ist und welche Möglichkeiten du darüber hinaus für deine Schuppenflechte hast.


Schuppenflechte Psoriasis

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2 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Erika Zwicky sagt

    Lebensmittel mit hohem Puringehalt muss ich aus Erfahrung meiden und zwar auch sogenannt gesunde Sachen wie Hülsenfrüchte, insb. Linsen, Bohnen inkl. Soja. Meine Familie ist stark belastet, so haben alle ausser mir in frühen Jahren die ersten Schübe erlitten. Ich selber bin seit über fünfzig Jahren Vegetarierin und erlitt den ersten Schub mit sechzig Jahren. Auslöser war meiner Meinung nach zuviel Sojamilch und eine intensive Hirsekur. Jedenfalls stieg der Harnsäurewert in dieser Zeit etwas über die Obergrenze an. Jetzt ist er wieder gut, ich schaue jedoch auf die Purinwete.

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