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Ist Kaffee wirklich ein Wasser-Räuber?

Kaffee & Wasser

Bestellst du in einem Café einen Espresso oder Kaffee, steht oft ganz selbstverständlich ein Glas Wasser daneben. Viele glauben: Das ist nötig, weil Kaffee dem Körper Wasser entzieht.

Aber stimmt das wirklich – oder hält sich hier nur ein alter Mythos hartnäckig?

Kaffee und Flüssigkeitshaushalt – was stimmt wirklich?

Lange Zeit hieß es, Kaffee sei ein „Flüssigkeitsräuber“. Die Begründung: Koffein wirkt harntreibend. Doch aktuelle Studien und Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind sich einig: Diese Annahme ist längst überholt.

Tatsächlich liefert Kaffee eine nennenswerte Menge an Flüssigkeit – schließlich besteht er zu rund 98 Prozent aus Wasser. Die harntreibende Wirkung des Koffeins ist bei regelmäßigem Kaffeekonsum so gering, dass der Körper sich daran gewöhnt. Kaffee zählt also sehr wohl zur täglichen Flüssigkeitsbilanz dazu!

Die DGE schreibt dazu: „Kaffee und schwarzer Tee müssen nicht als Flüssigkeitsräuber betrachtet werden.“
Quelle: DGE Wasserbilanz

Wie viel Kaffee ist okay?

Wissenschaftlich gilt eine Menge von bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag als unbedenklich – das entspricht etwa 3–4 Tassen Filterkaffee. Diese Menge trägt zur täglichen Flüssigkeitsaufnahme bei und ist für gesunde Erwachsene gut verträglich.

Wichtig ist allerdings: Kaffee ersetzt nicht den gesamten Flüssigkeitsbedarf. Die DGE empfiehlt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich, am besten in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee.

Wenn du also zusätzlich zum Kaffee auch noch Wasser oder Kräutertee trinkst, bist du auf der sicheren Seite.

Was ist mit Espresso?

Ein Espresso enthält zwar weniger Flüssigkeit, aber dafür mehr Koffein auf kleinerem Volumen. Wer viele Espressi am Tag trinkt, sollte also etwas genauer auf die gesamt aufgenommene Koffeinmenge achten. Zwei bis drei Espressi am Tag sind für gesunde Erwachsene aber in der Regel kein Problem.

Und entkoffeinierter Kaffee?

Entkoffeinierter Kaffee hat kaum harntreibende Wirkung – und zählt damit ganz klar zur Flüssigkeitsbilanz. Wenn du deinen Kaffeekonsum reduzieren möchtest, ist das eine gute Alternative – besonders am Nachmittag oder Abend, wenn du empfindlich auf Koffein reagierst.

Warum servieren Cafés trotzdem Wasser zum Kaffee?

Das Wasser zum Kaffee hat weniger mit dem „Ausgleich“ des Flüssigkeitshaushalts zu tun – sondern ist eher ein kulinarisches Ritual:

  • Es neutralisiert den Geschmack im Mund, damit du das Aroma des Kaffees besser wahrnehmen kannst.
  • Es ist ein Zeichen von Gastfreundschaft.
  • Und es hilft, wenn der Kaffee sehr kräftig oder bitter ist.

Flüssigkeit kommt nicht nur aus dem Glas

Wusstest du, dass du auch mit Lebensmitteln viel Flüssigkeit aufnehmen kannst? Vor allem wasserreiche Lebensmittel wie Gurke, Tomate, Melone oder Suppe leisten einen wichtigen Beitrag zur Hydration – gerade im Sommer.

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Kaffee ohne Reue genießen

Die gute Nachricht: Kaffee entzieht deinem Körper kein Wasser – zumindest nicht, wenn du ihn in moderaten Mengen trinkst. Stattdessen darfst du ihn getrost zur täglichen Flüssigkeitsbilanz dazuzählen.

Also: Gönn dir deine Tasse mit gutem Gewissen. Ob mit oder ohne Wasser – Hauptsache, du genießt sie.


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Kategorie: Gesundheit

von

Nüsse

Seit 2015 Chefredakteur der Living-Sparte bei falkemedia in Kiel. Zuvor war der Journalist für verschiedene große Medienhäuser in Hamburg tätig, darunter die Axel-Springer SE (BILD-Zeitung), der Jahreszeitenverlag (FÜR SIE) und Gruner+Jahr. Als Redakteur für Sonderaufgaben arbeitete er zuletzt für die Programmtitel HÖRZU und TV DIGITAL. Neben SWEET PAUL verantwortet der studierte Romanist bei falkemedia die Magazine LandGenuss, So is(s)t Italien und Mein LandRezept, zudem entwickelt er Online-Auftritte und weitere Magazine.

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