Gastbeitrag von Arne Preuß
Seit Jahren beschäftige ich mich mit Kaffee. Mit der Crema auf dem Espresso. Mit dem Milchschaum für den Latte Macchiato. Mit verschiedenen Bohnen und Röstungen. Mit Siebträgermaschinen und Vollautomaten.
Ich weiß, wie ein Espresso aussehen und schmecken muss. Und ich weiß, wie du ihn am besten hinbekommst.
Mit dem Koffeingehalt habe ich mich noch nie wirklich auseinandergesetzt. Ich hatte eine grobe Vorstellung davon, wie viel Koffein ein Kaffee enthält, weil ich immer mal wieder etwas darüber gelesen habe. Aber woher all die Angaben stammen, die in der Welt kursieren, und wie belastbar sie sind? Keine Ahnung.
Höchste Zeit für einen Test und die Beantwortung der Frage „Wie viel Koffein ist wirklich in deinem Kaffee?“!
Bohnen, Röstungen und Zubereitungsarten
Das erste Kriterium für den Koffeingehalt ist die Bohne. Jede Bohne ist anders. Es gibt große Unterschiede zwischen Robusta und Arabica. Und ein Arabica aus Brasilien kann einen anderen Koffeingehalt haben als ein Arabica aus Äthiopien. Sogar zwei Bohnen, die am selben Strauch gewachsen sind, können unterschiedlich viel Koffein enthalten. Dazu kommen die verschiedenen Röstungen, die auch Einfluss auf den Koffeingehalt haben.
Ein weiterer Faktor ist die Zubereitung. Und genau diesem Faktor haben wir uns in einem umfangreichen Test gewidmet. Unter dem Motto „Eine Bohne – 15 Zubereitungen“ haben wir einen besonders gut geeigneten Omniroast (bio-zertifiziert und fair gehandelt) verarbeitet. Vom Espressokocher über den Handfilter bis zum Vollautomaten haben wir Kaffee zubereitet, Parameter notiert und schließlich Proben für das Labor des Instituts für Produktqualität in Berlin abgefüllt.
Übersicht der Proben
Die Testergebnisse
Unser Test hat ermittelt, wie viel Prozent des Koffeins überhaupt aus der Bohne extrahiert werden und wie hoch der Koffeingehalt in den verschiedenen Getränken ist.
Dabei gibt es eklatante Unterschiede zwischen dem Koffeingehalt einer üblichen Portion und der Menge Koffein, die jeweils in 100 Millilitern enthalten ist. Ristretto und Espresso haben wie erwartet einen hohen Koffeinanteil – legt man eine Menge von 100 Millilitern zugrunde, führen sie das Feld an. Aber wir konzentrieren uns ganz alltagstauglich auf die typischen Portionsgrößen.
Grafik Koffeingehalt nach typischer Portion
Hier erkennst du, dass ein Ristretto kaum für einen Koffeinkick sorgt. Hast du das dringende Bedürfnis nach einem Wachmacher, ist ein Cold Brew die bessere Variante. Bei diesem wiederum ist uns aufgefallen, dass die unterschiedlichen Ziehzeiten nur wenig Auswirkung auf das Ergebnis haben. Offenbar tritt einfach irgendwann eine Sättigung ein und die Extraktion von Koffein stagniert. Außerdem haben wir festgestellt, dass Eis das Herauslösen des Koffeins erschwert.
Aber letztlich zählt ja nicht nur das Koffein, sondern auch der Geschmack deines Lieblingskaffees!
Der Autor
Ich bin Arne Preuß und kämpfe für mehr hochwertigen Kaffee. Ich teste Kaffees und Espressos in ganzen Bohnen und erstelle Rezepte für Kaffee Feinschmecker.
Mein Ziel ist es, das absolut jeder meine Tipps and Anleitung zu Hause nachmachen kann. Das Ziel von Coffeeness.de ist es, die Qualität eines durchschnittlichen Kaffees zu erhöhen.
Meine Seite richtet sich auch gerade an Menschen, die sich noch nicht viel mit Kaffee beschäftigt haben. Seit 2008 schreibe ich den Kaffee-Blog Coffeeness.de und berichte über meine Erfahrungen aus der bunten Welt des guten Kaffees.
Ich habe als Barista gearbeitet und täglich Gästen und anderen Mitarbeitern den Genuss von gutem Kaffee näher gebracht. Diese Leidenschaft führe ich jetzt auf Coffeeness.de fort.
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[…] So viel Koffein ist in deinem Kaffee! Arne hat 15 Getränke auf ihren Koffein-Kick untersucht […]