Jedes Jahr erfreut er uns mehr mit einer größer werdenden Ernte. Der Sambucus nigra, wie der Holunder botanisch heißt, gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Schon vor Jahrhunderten galt er bei unseren Vorfahren als eine Pflanze, die sowohl mit ihren prächtig filigranen Blüten als auch durch die Verarbeitung der dunklen Beeren unserer Gesundheit dient.
Ist der unbelaubte Strauch noch im Frühjahr recht unansehnlich, so entsteht mit dem zeitigen Wachstum der duftenden, zarten Blüten ein Meer an weißen Blütendolden. Bis in den Herbst hinein entwickeln sich die fruchtig säuerlichen Beeren, die aus der Naturapotheke nicht mehr wegzudenken sind.
Inhalt
Warum gibt es den Holunder oft und überall?
In frühesten Zeiten wurde der Holunder als heiliger Baum verehrt. Um den Menschen und seine Tiere zu schützen, wurde er meist direkt an jedes Haus gepflanzt. Auch die fliegenabwehrende Eigenschaft, die ihm durch seinen intensiven Geruch nachgesagt wird, erklärt die Nähe zu Hausmauern, Stallwänden und Scheunen.
Die Verehrung, die dem Gewächs dabei entgegengebracht wurde, spiegelt sich in dem Volksmund wider: „Wenn du am Hollerbusch vorbeigehst, dann zieh deinen Hut!“
Doch nicht nur die Pflanzung erklärt die starke Verbreitung der Heilpflanze. Die schwarzen Beerenfrüchte sind für die Vögel ungiftig und werden daher von ihnen gegessen. Durch den Vogelkot werden die Samen des Holunders in der Landschaft verbreitet. Er keimt schnell und stellt wenige Ansprüche an seine Umgebung. Daher findet man auch heute noch oft einen schönen Holderstrauch mitten im Wald.
Wieso ist der Holunder so gesund?
Die Blüten und Früchte der Heilpflanze enthalten Glykoside und Flavonoide. Diese haben eine schweißtreibende Wirkung auf den Körper. Auch die ätherischen Öle und Schleimstoffe, die Bestandteile dieser Pflanze sind, machen sie zu einem wichtigen Heilmittel in der Volksmedizin.
Nachweisbare Hilfe bringt eine Behandlung bei Insektenstichen, Schlafstörungen, Hautunreinheit, rheumatischen Beschwerden, Husten und Erkältungskrankheiten.
Besonders der eingekochte Holundersaft ist reich an extrem gesunden Wirkstoffen. Die antioxidative Wirkung von Anthocyanen, Vitaminen und Mineralstoffen stärken das Immunsystem.
Dabei ist die Verarbeitung der frischen Beeren extrem wichtig, denn roh sind sie ungenießbar und verursachen Bauchschmerzen und Übelkeit. Erst durch das Erhitzen der Beeren verlieren diese den Inhaltsstoff Glykosid, das die äußerst ungesunde Blausäure freisetzt.
Mehr zur Verwendung von Holunderblüten in der Naturheilkunde findet ihr hier:
Holunderblüten in der NaturheilkundeDie Rinde und Blätter des Holunders sollte ein Laie jedoch keinesfalls verwenden. Hier ist die gleiche Blausäure wie in den frischen Beeren enthalten und kann zu schweren Nebenwirkungen führen.
Rezepte mit Holunder
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Nährwertangaben
100 Gramm Holunderbeeren enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 79,8 | g |
Kalorien | 73 | kcal |
Proteine | 0,66 | g |
Fettgehalt | 0,5 | g |
Kohlenhydrate | 18,4 | g |
Ballaststoffe | 7 | g |
Zucker | g | |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 1,6 | mg |
Kalium, K | 280 | mg |
Kalzium, Ca | 38 | mg |
Kupfer, Cu | 0,061 | mg |
Magnesium, Mg | 5 | mg |
Mangan, Mn | mg | |
Natrium, Na | 6 | mg |
Phosphor, P | 39 | mg |
Selen, Se | 0,6 | µg |
Zink, Zn | 0,11 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 600 | IU |
Vitamin A, RAE | 30 | µg |
Beta-Carotin | µg | |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,07 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,06 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,5 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0,14 | mg |
Vitamin B6 | 0,23 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 6 | µg |
Vitamin C | 36 | mg |
Vitamin D | µg | |
Vitamin E | mg | |
Vitamin K | µg | |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 0,023 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,08 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,247 | g |
Quelle: USDA |
[…] Der Holunder – mit Recht eine Heilpflanze […]