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Grünkohl: unbekannt und begehrt zugleich

Grünkohl

Die einen lieben ihn, die anderen kennen ihn nicht einmal. Das gibt uns Anlass, dieses köstliche Wintergemüse endlich einmal allen vorzustellen.

Was Grünkohl ist, wie er schmeckt und ob er so gesund ist, wie immer behauptet wird? Wir laden dich ein zur Vorstellungsrunde!

Der Star des Nordens

Grünkohl ist das Winteressen schlechthin – zumindest in Norddeutschland. Südlich des Teutoburger Waldes hingegen kennt ihn kaum jemand. Das darf nun wirklich nicht so bleiben, denn dieses heimische Gemüse hat so viel Potenzial, das auch über die südliche Grenze Niedersachsens hinaus dringend erkannt werden sollte.

Um genau zu sein, ist der Grünkohl gar nicht bei uns in Deutschland heimisch, zumindest nimmt man dies heute an. Denn erste Erwähnung fand er bereits in alten griechischen Sagen, konkret bei Theophrast, einem Schüler Aristoteles‘. Auch die Römer wollten das Gewächs nutzen und bauten Grünkohl wohl bereits vor rund zweitausend Jahren an. Je mehr Kohl jemand besaß, umso reicher galt man im alten Rom.

Bei uns hingegen zählte er seit seiner vermutlich ersten urkundlichen Erwähnung 1345 eher als Arme-Leute-Essen. In der Stadt Oldenburg war im 18. Jahrhundert sogar ein Recht auf Grünkohl schriftlich festgeschrieben. Dreimal wöchentlich sollte jeder, egal wie seine Besitzstände waren, Kohl essen dürfen.

Wo auch immer er letztlich herkommt, der krause Kohl ist heute eines der beliebtesten Wintergemüse im Norden der Republik. Und auch wenn seine Herkunft ursprünglich weiter südlich gelegen haben sollte, ist er längst heimisch geworden und wird direkt in Deutschland angebaut. Rund 6.000 Tonnen jährlich sind es allein in Niedersachsen.

Von frostliebenden Palmen

Wir kennen heute mehr als siebzig verschiedene Sorten des Grünkohls. Eine der bekanntesten ist die ostfriesische Palme, eine Kohlart, die durchaus mannshoch wachsen kann. Altmärkter Braunkohl, Kapitan, Westländer Winter oder Lerchenzungen – Grünkohl hat dutzende verschiedene Bezeichnungen.

Die Aussaat beginnt im Mai. Alternativ kannst du Grünkohl aus kleinen Jungpflanzen ziehen. Selbst für Gartenneulinge ohne grünen Daumen eignet sich dieser Kohl gut, denn er ist äußerst pflegeleicht. Das Aus für so manchen Gemüsegärtner, den einsetzenden Frost, scheut dieser nämlich nicht – im Gegenteil. Grünkohl liebt die Kälte und wird erst nach dem ersten Frost so richtig köstlich.

Seine Saison erstreckt sich also von etwa Ende Oktober bis in den März hinein, die leckersten Ernten werden jedoch von Dezember bis Februar gewonnen. Denn der Frost wird nicht nur toleriert, sondern bei Grünkohlliebhabern heiß ersehnt. Dank der Kälte verlangsamt sich der Stoffwechsel des Krauskohls und sein Zuckergehalt bleibt hoch. Der Kohl schmeckt nach dem ersten Frost schlichtweg süßer, kann jedoch auch vor diesem bedenkenlos genossen werden.

Du bekommst ihn frisch vom Feld oder bereits küchenfertig zerpflückt in Folie verpackt oder als TK-Ware.

Vegetarische Eisenquelle

Pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Eisengehalt muss man manchmal schier mit der Lupe suchen. Wer Grünkohl auf seinen Speiseplan setzt, kann sich aber wunderbar vegetarisch und eisenreich ernähren. Denn der Grünkohl enthält richtig viel davon, sogar annähernd so viel wie Rindfleisch, das als hervorragende Eisenquelle gilt. Rund 1,5 mg Eisen pro 100 Gramm Kohl stecken drin.

Auch Vitamin C gibt es hier reichlich, so viel wie in kaum einem anderen Gemüse. So viel, dass eine gute Portion Grünkohl bereits den Tagesbedarf an Vitamin C decken kann. Gute Nachrichten, gerade in der Grünkohlsaison, die ja bekanntlich auch die Erkältungssaison schlechthin ist.

Provitamin A, Folsäure, Vitamin E und als antioxidativ geltende sekundäre Pflanzenstoffe runden das Gesamtbild ab. Grünkohl darf bei dieser Kombination zu Recht als gesundes Lebensmittel bezeichnet werden.

Basiswissen Grünkohl

Saison

Die Saison von Grünkohl erstreckt sich von Ende Oktober bis in den März hinein. Die leckersten Ernten werden jedoch von Dezember bis Februar gewonnen, denn der Frost verlangsamt den Stoffwechsel des Krauskohls und sein Zuckergehalt bleibt daher hoch.

Inhaltsstoffe

Grünkohl gilt als Superfood, denn er enthält sehr viel Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K, Folsäure, Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen sowie Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich bietet Grünkohl einen hohen Ballaststoff-Gehalt und antioxidativ wirkende sekundäre Pflanzenstoffe sowie einen hohen Gehalt an  Chlorophyll.

Nährwerte pro 100 Gramm

Nährstoff per 100 g Einheit
Wasser 89,6 g
Kalorien 35 kcal
Proteine 2,92 g
Fettgehalt 1,49 g
Kohlenhydrate 4,42 g
Ballaststoffe 4,1 g
Zucker 0,99 g
Mineralien
Eisen, Fe 1,6 mg
Kalium, K 348 mg
Kalzium, Ca 254 mg
Kupfer, Cu 0,053 mg
Magnesium, Mg 33 mg
Mangan, Mn 0,92 mg
Natrium, Na 53 mg
Phosphor, P 55 mg
Selen, Se 0,9 µg
Zink, Zn 0,39 mg
Vitamine
Vitamin A, IU 4810 IU
Vitamin A, RAE 241 µg
Beta-Carotin 2870 µg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,113 mg
Vitamin B12 (Cobalamin) µg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,347 mg
Vitamin B3 (Niacin) 1,18 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure) 0,37 mg
Vitamin B6 0,3 mg
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) 62 µg
Vitamin C 93,4 mg
Vitamin D µg
Vitamin E 0,66 mg
Vitamin K 390 µg
Lipide
Gesättigte Fettsäuren 0,178 g
Einfach ungesättigte Fettsäuren 0,104 g
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 0,673 g
Quelle: USDA

Einkauf und Lagerung

Einkauf: Frischen Grünkohl erkennt man an den satt-grünen Blättern, die richtig knackig aussehen. Kohl mit welken, trockenen Blattspitzen lieber nicht mehr kaufen.

Lagerung: Grünkohl eignet sich hervorragend zum Einfrieren. Im Kühlschrank hält er einige Tage.

Intoleranzen

Intoleranz Geeignet bzw. Inhalt pro 100 g
Gluten-Intoleranz :-)
Fruktose-Intoleranz Fruktose: 0,92 g, Glucose: 0,62 g
Laktose-Intoleranz :-)
Histamin-Intoleranz :-)

Rezepte mit Grünkohl

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