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Nattokinase – das Enzym mit interessanten Eigenschaften

Nattokinase

Nattokinase ist ein Enzym, welches bei der Fermentierung von Sojabohnen entsteht. Es ist ein natürlicher Bestandteil des japanischen Gerichts „Natto“, welches bereits seit mehr als 1000 Jahren verzehrt wird.

Das Enzym erfährt als Nahrungsergänzungsmittel eine große wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Dieser Beitrag greift Nattokinase auf und beleuchtet dessen Ursprung und Herstellung, sowie zusätzliche Tipps zur Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels.

Was ist Nattokinase?

Nattokinase ist ein Nahrungsergänzungsmittel. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Produkten zum Verzehr – wahlweise in Form von Kapseln oder als Pulver.

Im Jahre 1987 entdeckte der Forscher Dr. Hiroyuki Sumi den aus insgesamt 275 Aminosäuren bestehenden Biokatalysator Nattokinase an der University of Chicago. Das Enzym entsteht während des Fermentierungsprozesses zur Herstellung der japanischen Speise „Natto“.

Ursprünglich wurde das Protein der Familie der Kinasen zugeschrieben – daher rührt auch der Name. Tatsächlich handelt es sich allerdings um ein Enzym, welches der Gruppe der Proteasen angehört. Proteasen sind bei der Eiweißverdauung beteiligt. Im Rahmen der sogenannten Proteolyse spalten sie Proteine in verschiedene Aminosäuren auf. Obwohl es sich in diesem Fall um keine Kinase handelt, blieb die Bezeichnung im Sprachgebrauch erhalten.

Natto – das japanische Gericht mit weit zurückreichender Tradition

Natto ist eine Speise aus fermentierten Bohnen, die es in Japan bereits seit mehr als 1000 Jahren gibt. Die Konsistenz dieser Mahlzeit erinnert stark an Frischkäse. Besonders auffällig ist die schleimige und Fäden ziehende Beschaffenheit der Delikatesse, die etwas befremdlich erscheinen kann.

Der Geruch und der Geschmack des Lebensmittels gelten als gewöhnungsbedürftig und intensiv. Daher spalten sich bei diesen vergorenen Bohnen bekanntermaßen die Meinungen. Dennoch ist Natto in Japan sehr beliebt. Traditionell servieren die Japaner die Speise mit Frühlingszwiebeln, Reis, Senf, zu Sushi oder mit Gemüse.

Fermentierte Sojabohnen sind besser verdaulich

In Japan gilt Natto als Superfood, da es aufgrund der Fermentation leicht bekömmlich ist. Der Magen hat es dank dieser Verarbeitung einfacher, die Bohnen aufzunehmen. Wenn Sie Japan bereisen, sollten Sie diese Speise, die als Pflanzenkäse bezeichnet wird, daher unbedingt mal probieren! Außerdem ist Natto eine Quelle des Vitamins K2.

Wertschätzung erfährt das Gericht zudem durch die heilende Wirkung, die ihm in der japanischen Medizin zugeschrieben wird.

So entsteht Nattokinase in Natto

Den Anfang der Zubereitung der japanischen Delikatesse bildet das Kochen der Sojabohnen. Im Anschluss erfolgt die Zugabe des Bakterienstammes Bacillus subtilis. Das Bakterium setzt den Prozess der Fermentierung in Gang. Hierbei wird ein wesentlicher Teil der Proteine in den Sojabohnen zersetzt und in Polypeptide und Polyglutaminsäure umgewandelt. Sie sind wiederum für den intensiven Geschmack und die fadenförmige Konsistenz der Speise verantwortlich.

Damit die Bakterien die Sojabohnen im Stoffwechsel verarbeiten können, produzieren sie das Enzym Nattokinase. Die Protease ist somit ein Ergebnis der natürlichen Fermentierung.

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Üblicherweise dauert die Fermentierung bei Raumtemperator einen Tag. Der Prozess lässt sich allerdings durch eine Temperatur von 40 Grad Celsius beschleunigen.

Eine Speise, die polarisiert: Nicht jeder schätzt den Geschmack von Natto. Durch Nattokinase wird die Power aus dem Superfood isoliert. Dabei verliert sie den typischen, oft als unangenehm empfundenen Geschmack. Denn das Proteasen-Enzym, das sich als Pulver oder in Kapselform verzehren lässt, ist geschmacksneutral. Der Gehalt der Nattokinase in Natto ist schwer zu dosieren. Die isolierte Variante als Nahrungsergänzungsmittel ermöglicht den Verzehr in der gewünschten Menge.

Das sollten Sie bei der Einnahme von Nattokinase beachten

Zusätzlich möchten wir Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die Ihnen das Einnehmen der Substanz erleichtern.

  1. Keine Experimente: Wir raten Ihnen bei bestehenden Erkrankungen dazu, die Einnahme von Nattokinase mit Ihrem Arzt abzustimmen. Sie sollten Nattokinase keinesfalls zusammen mit blutverdünnenden Medikamenten einnehmen oder diese durch das natürliche Enzym ersetzen.
  2. Dosierung: Bei der Einnahme der Nattokinase orientieren Sie sich an der Einheit FU – sie gibt die Stärke des Enzyms an. Anders als beim Genuss des japanischen Sojabohnengerichts müssen Sie bei der Einnahme von Nattokinase keinen merkwürdigen Geschmack befürchten. Das Enzym ist geschmacklos.
  3. Auf die Herstellung achten: Nattokinase wird im Labor erzeugt. Dabei muss nicht zwingend Soja zum Einsatz kommen. Bei der Fermentierung können tierische Stoffe die Grundlage bilden. Sofern Sie vegan leben, empfehlen wir Ihnen, auf ein Produkt zurückzugreifen, das ausdrücklich als vegan gekennzeichnet ist.


Nattokinase

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