Noch vor ein paar Jahren war sie hierzulande gänzlich unbekannt. Heute kommt keine gut sortierte Gemüseabteilung mehr ohne die Süßkartoffel aus. Und ihre Beliebtheit wächst, denn sie schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch rundum gesund. Von der amerikanischen Verbraucherorganisation Center for Science in the Public Interest wurde sie zum gesündesten Gemüse der Welt auserkoren.
Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sich die beeindruckenden Inhaltsstoffe dieser kalorienarmen Superknolle anschaut. Sie enthält so viel fettlösliches Vitamin E, wie kein anderes fettarmes Nahrungsmittel. Der Betacarotin-Gehalt (auch Vitamin A genannt) ist fast so hoch wie bei Karotten. Sie geizt außerdem nicht mit Magnesium, Calcium, Kalium oder Vitamin C. Ganz zu schweigen von den Ballaststoffen.
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Keine Angst vor dem Zucker
Viele schrecken auf, wenn sie lesen, dass Süßkartoffeln dreimal so viel Zucker enthalten, wie die normale Kartoffel. Kein Grund zur Panik. Der Blutzuckerspiegel steigt nur sehr langsam an, was dazu führt, dass das Sättigungsgefühl deutlich länger anhält. Bekanntlich ist der Blutzuckerspiegel an das Hungergefühl gekoppelt. Der höhere Zuckergehalt ist in diesem Fall also sogar von Vorteil.
Wer immer noch skeptisch ist: In der Schale ist Caiapo enthalten, ein sekundärer Pflanzenstoff, der eine Senkung des Blutzuckerspiegels beim Typ 2 Diabetes erzielen kann. Darüber hinaus trägt der hohe Anteil an Ballaststoffen dazu bei, dass sie länger und besser sättigt als Brot, Pasta oder Reis.
Von Mittelamerika nach Europa
Die Heimat der Süßkartoffel, auch Batate genannt, ist Süd- und Mittelamerika. Das subtropische Klima bekommt ihr so gut, dass sie oft mehrere Kilos auf die Waage bringt. Auf einem der Schiffe von Christopher Kolumbus wurde sie im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Auch die Kartoffel gelangte um diese Zeit auf den alten Kontinent. Wer genau sie einführte, konnte aber nicht geklärt werden.
Dafür wurde sie hier sehr rasch „eingebürgert“ und ab Mitte des 17. Jahrhunderts angebaut. Da die Batate Wärme bevorzugt, waren damals hauptsächlich Italien, Portugal und Spanien die Anbaugebiete. Heute wird sie weltweit produziert, selbst in Deutschland. Insofern hat sie das ganze Jahr Saison. Mit der Kartoffel ist die Batate übrigens nicht verwandt. Kartoffeln sind Nachtschattengewächse, Süßkartoffeln gehören zur Familie der Windengewächse.
Bataten aus dem heimischen Garten
Wer Lust hat, kann die Süßkartoffel auch im heimischen Garten oder auf dem Balkon ziehen. Noch besser wäre natürlich ein Treibhaus. Wichtig: Der Boden muss locker, sandig, humus- und nährstoffreich sein. Da sie keine Kälte mag, benötigt sie einen sonnigen, geschützten Platz.
Eine Vorkultur ist der Aussaat vorzuziehen. Im April, Mai können sie ausgepflanzt werden. Auf dem Balkon setzt man sie in Kübel oder Kisten mit lockerer Erde. Schon nach ein paar Wochen treiben sie aus, vorausgesetzt der Boden wird gleichmäßig befeuchtet (keine Staunässe).
Im September kann geerntet werden. Spätestens bei Temperaturen um die 10 Grad müssen die Bataten aber aus der Erde. Dann etwa zwei Tage trocknen lassen, bevor sie verarbeitet werden.
Lagern oder einfrieren
Richtig gelagert halten die Süßkartoffeln bis zu drei Monate. Trocken, kühl und dunkel muss es sein. Perfekt sind Speisekammer oder Keller. Wer solche Lagerungsmöglichkeiten nicht hat, kann sie vorkochen (mit Schale) und einfrieren.
Rezepte mit Süßkartoffeln
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Nährwertangaben
100 Gramm Süßkartoffeln enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 77,3 | g |
Kalorien | 86 | kcal |
Proteine | 1,57 | g |
Fettgehalt | 0,05 | g |
Kohlenhydrate | 20,1 | g |
Ballaststoffe | 3 | g |
Zucker | 4,18 | g |
Mineralien | ||
Eisen, Fe | 0,61 | mg |
Kalium, K | 337 | mg |
Kalzium, Ca | 30 | mg |
Kupfer, Cu | 0,151 | mg |
Magnesium, Mg | 25 | mg |
Mangan, Mn | 0,258 | mg |
Natrium, Na | 55 | mg |
Phosphor, P | 47 | mg |
Selen, Se | 0,6 | µg |
Zink, Zn | 0,3 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, IU | 14200 | IU |
Vitamin A, RAE | 709 | µg |
Beta-Carotin | 8510 | µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,078 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,061 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,557 | mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 0,8 | mg |
Vitamin B6 | 0,209 | mg |
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) | 11 | µg |
Vitamin C | 2,4 | mg |
Vitamin D | 0 | µg |
Vitamin E | 0,26 | mg |
Vitamin K | 1,8 | µg |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 0,018 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,001 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,014 | g |
Quelle: USDA |

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