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Zitronen – goldene Glanzstücke voller Überraschungen

Zitronen

Als Johann Wolfgang Goethe seine berühmten Mignon-Lieder verfasste, fragte er gleich zu Beginn: „Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n?“. Nach seinem Verständnis entsprach dies der allgemein herrschenden Sehnsucht nach Italien, dem damaligen Hauptanbaugebiet der sauren Früchte.

Doch Zitronen konnten schon zu Goethes Zeit auf eine lange Nutzungsgeschichte verweisen – und die begann weit ab vom vergleichsweise regnerischen und kühlen „Land, wo die Zitronen blüh’n“…

Ein exotisches Souvenir mit verblüffenden Eigenschaften

Die Wurzeln der heute kultivierten Pflanzen reichen bis in den Orient. Hier wurden bereits im 1. Jahrhundert großflächige Zitronen-Plantagen betrieben. Einige Ableger gelangten mit arabischen Eroberern ins Römische Reich – wo sich der Anbau jedoch als schwierig erwies. Erst durch ausgeklügelte Bewässerungs-Systeme gelang es, Zitronen in Europa heimisch zu machen. Da ihre Pflege sehr aufwändig war, blieben die Früchte einem besonderen Personenkreis vorbehalten. Bis weit ins 16. Jahrhundert hinein galten sie als Adels-Speise und kamen nur zu außergewöhnlichen Anlässen auf den Tisch.

Dann aber entdeckten königliche Gärtner die Attraktivität der Gewächse. Durch die Tatsache, dass Zitronenbäume gleichzeitig Blüten wie junge und reife Früchte tragen können, entwickelten sie sich zu beliebten Zierpflanzen. Damit einher ging die Erforschung der Inhaltsstoffe, welche zu einer spektakulären Erkenntnis führte: In der ersten klinischen Studie überhaupt wies der schottische Schiffsarzt James Lind einen positiven Einfluss auf Vitaminmangel-Erscheinungen nach.

Ein Multifunktions-Tool der Gesundheitssorge

Zunächst schrieb er diesen Effekt dem Säuregehalt von Zitronen zu; bald aber zeigte sich, dass wesentlich mehr Bestandteile daran beteiligt waren. Heute wissen Forscher, dass neben dem hohen Vitamin-C-Gehalt der Früchte auch ihre Geschmacks- und Geruchsstoffe eine heilende Wirkung haben. Dementsprechend finden sie Eingang in die verschiedensten Rezepturen.

Zubereitungen mit Zitrone sind als Hustenstiller und Grippemittel ebenso bekannt wie als belebendes und durchblutungsförderndes Präparat. Nach wissenschaftlicher Erkenntnis unterstützt ein Verzehr der Früchte die Produktion von Glücks-Hormonen und regt die Bildung von körpereigenem Kollagen an. Das sorgt für gute Laune und eine bessere Wundheilung. Zudem erhöht der Stoff die Elastizität von Haut, Sehnen und Blutgefäßen – und stärkt die Festigkeit der Knochen- und Zahnstruktur.

Ein Tausendsassa für Heim und Haus

Darüber hinaus kommen Zitronen nach wie vor als Aromaträger zum Einsatz. Sie sind eine beliebte Zutat für Backwaren und Süßspeisen, geben pikanten Gerichten eine raffinierte Note und verleihen vielen Getränken den berühmten Frische-Kick. Vor allem in Rooibos- oder Schwarztee sowie in Limonaden sorgen Zitronen für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.

Auch die Reinigungskräfte der sauren Früchte sind bekannt. Ihr Saft entfernt sowohl Verfärbungen als auch Kalkablagerungen – weswegen Zitronen in keiner (Wasch-)Küche fehlen sollten. Nicht zuletzt sind ihr Duft und ihre Farbe ein hochgeschätztes Mittel, um die Vitalität und die Kreativität anzuregen. Daher finden Zitronen auch als Raum-Parfum und als Vorbild für Wandfarben Verwendung. In dieser Funktion wird ihnen eine ebenso erfrischende wie inspirierende Wirkung zugeschrieben.

Nährwertangaben

100g Zitronen (roh, ohne Schale) enthalten:

Nährstoff per 100 g Einheit
Wasser 89 g
Kalorien 29 kcal
Proteine 1,1 g
Fettgehalt 0,3 g
Kohlenhydrate 9,32 g
Ballaststoffe 2,8 g
Zucker 2,5 g
Mineralien
Eisen, Fe 0,6 mg
Kalium, K 138 mg
Kalzium, Ca 26 mg
Kupfer, Cu 0,037 mg
Magnesium, Mg 8 mg
Mangan, Mn 0,03 mg
Natrium, Na 2 mg
Phosphor, P 16 mg
Selen, Se 0,4 µg
Zink, Zn 0,06 mg
Vitamine
Vitamin A, IU 22 IU
Vitamin A, RAE 1 µg
Beta-Carotin 3 µg
Vitamin B1 (Thiamin) 0,04 mg
Vitamin B12 (Cobalamin) 0 µg
Vitamin B2 (Riboflavin) 0,02 mg
Vitamin B3 (Niacin) 0,1 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure) 0,19 mg
Vitamin B6 0,08 mg
Vitamin B9 (Folsäure, Folate) 11 µg
Vitamin C 53 mg
Vitamin D 0 µg
Vitamin E 0,15 mg
Vitamin K 0 µg
Lipide
Gesättigte Fettsäuren 0,039 g
Einfach ungesättigte Fettsäuren 0,011 g
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 0,089 g
Quelle: USDA


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