Milch polarisiert. Wichtig für die Knochen und die Zähne, andererseits aber ungesund und verantwortlich für schmerzhafte Darmkrämpfe? Was stimmt denn nun und was nicht?
Den Status quo zur Milch gibt’s hier!
Inhalt
Pro und Contra: die Grabenkämpfe zur Milch
Wo soll man anfangen, wenn es um das Thema Milch geht? Denn dieses ist alles andere als ein einfaches Gebiet. Ähnlich wie die Schauermärchen zum angeblich ungesunden Ei, fristet auch die Milch, insbesondere die klassische Kuhmilch, ein Dasein zwischen geschmacklicher Liebe und tiefer Abneigung.
Von keimbelasteter Rohmilch ist die Rede, ja sogar von krebserregenden Stoffen in pasteurisierter H-Milch, aber eben auch vom wichtigen Kalzium, das die Knochen stärkt und einem leckeren Eiweißlieferanten, der gut und günstig zu haben ist.
Täglich neue Ansichten, neue Fachtexte, neue Warnungen und Entwarnungen. Es scheint beinahe so, als gäbe es keinen Ernährungsexperten in diesem Land, der zum Thema Milch noch nichts gesagt hat.
Was aktuell Sache ist, ist Folgendes:
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den täglichen Verzehr von Milchprodukten, vor allem, um die tägliche Kalziumzufuhr zu gewährleisten. Denn Kalzium hält die Knochen fest und kann vor Osteoporose schützen. Erwachsene benötigen rund 800 Milligramm Kalzium pro Tag und diese gänzlich ohne Milchprodukte zu erreichen, ist zwar nicht unmöglich, aber doch erschwert.
- Milch enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Bio-Milch sogar etwas mehr als die Milch, die konventionell ernährte Kühe geben. Und außerdem sehr viele Vitamine, beispielsweise eine ganze Reihe an B-Vitaminen, Vitamin E sowie Magnesium und Zink.
- Vollmilch scheint besser zu sein, als Ihr Ruf es vermuten lässt. Jüngste Studien ergaben, dass die fettarme Variante nicht unbedingt die bessere ist, denn Milch in der Vollfettstufe 3,5 % schien bei einigen Studienteilnehmern sogar das gute HDL-Cholesterin ansteigen und das schlechte LDL-Cholesterin absinken zu lassen. Ergebnisse, die die fettreduzierte Variante so nicht vorweisen konnte. Die aber auch noch nicht bis ins Detail erforscht sind.
- Rohmilch kann gefährlich werden, weil möglicherweise enthaltene Keime mitgetrunken werden und zu Erkrankungen führen können. Das ist zwar nicht sehr wahrscheinlich und Rohmilch soll laut wissenschaftlicher Studien sogar Allergien und Asthma verhindern können, dennoch ist der Verzicht auf Rohmilch die aktuelle Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Und wenn ich Milch nicht vertrage?
Gar nicht mal so selten kommt es vor, dass Milch schlichtweg nicht vertragen wird. Das kann nun aber nicht der Milch angekreidet werden, sondern ist ein Problem des Verdauungsapparates.
Bei rund 15 % der Erwachsenen in Deutschland – weltweit sind sogar rund 75 % aller Erwachsenen betroffen – besteht eine Laktoseintoleranz. Diesen Menschen fehlt ein bestimmtes Verdauungsenzym, sodass sie den Milchzucker Laktose nicht richtig verdauen können. Krämpfe, Durchfall oder andere lästige Beschwerden sind die Folge.
Auf konventionelle Milch sollte hier wirklich besser verzichtet werden – auf Milch generell aber nicht unbedingt. In nahezu jedem Supermarkt findest du heute laktosefreie Milch, die ohne Laktose auskommt und trotzdem als hervorragender Kalzium- und Eiweißlieferant eingesetzt werden kann.
Folgt nun die Milchrehabilitation?
Gestritten wird nach wie vor, aber aktuelle Studienergebnisse geben doch Anlass zur Entwarnung, denn Milch scheint, zumindest für die, die sie vertragen, ein durchaus gutes Nahrungsmittel für den täglichen Verzehr zu sein.
Möglicherweise folgt nach der Verteufelung der Milch bald ihre Rehabilitation? Anlass für tatsächlich ernste gesundheitliche Bedenken gibt die aktuelle Studienlage zumindest nicht.
Nährwertangaben
100g frische Milch (3.5% or 3.8% Fett) enthalten:
Nährstoff | per 100 g | Einheit |
Wasser | 88,1 | g |
Kalorien | 61 | kcal |
Proteine | 3,27 | g |
Fettgehalt | 3,2 | g |
Kohlenhydrate | 4,63 | g |
Zucker | 4,81 | g |
Mineralien | ||
Kalium, K | 150 | mg |
Kalzium, Ca | 123 | mg |
Kupfer, Cu | 0,001 | mg |
Magnesium, Mg | 12 | mg |
Natrium, Na | 38 | mg |
Phosphor, P | 101 | mg |
Selen, Se | 1,9 | µg |
Zink, Zn | 0,42 | mg |
Vitamine | ||
Vitamin A, RAE | 32 | µg |
Beta-Carotin | 7 | µg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,056 | mg |
Vitamin B12 (Cobalamin) | 0,54 | µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 0,138 | mg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,105 | mg |
Vitamin D | 1,1 | µg |
Vitamin E | 0,05 | mg |
Vitamin K | 0,3 | µg |
Lipide | ||
Gesättigte Fettsäuren | 1,86 | g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 0,688 | g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 0,1008 | g |
Quelle: USDA |
Milchtrinker oder Milchhasser?
Und auf welcher Seite stehst du in Sachen Milch? Trinkst du sie, oder isst du sie nur zu Quark oder Käse verarbeitet? Hinterlasse uns doch einen Kommentar – wir sind gespannt auf deine Sicht der Dinge!
[…] Macht’s die Milch nun oder doch nicht? […]
[…] die Glasur: 200 g Puderzucker und ca. 2 EL Milch (oder […]
Ein Leben ohne Quark, Skyr oder Joghurt wäre vermutlich möglich aber für mich nicht erstrebenswert. Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate und Fett – prima Sache, wenn man Sport macht. Außerdem schmeckt es gut.
Ich bin mit Ziegenmilch aufgewachsen (die um einiges bekömmlicher ist als Kuhmilch), kenne da aus eigener Erfahrung alle Verarbeitungsschritte vom Melken (von Hand) bis zum Käsen/Buttern und wollte nicht darauf verzichten. Niemand in meiner Familie hat irgendwelche Lebensmittelunverträglichkeiten – aber das betrachte ich als Korrelation, nicht als Kausalität.
Hallöchen,
danke für deinen Tipp mit der Ziegenmilch. Leider bekommt man diese ja ganz selten im Supermarkt :-(
Viele Grüße
Heike
Mir ist egal was andere sagen. Ich trinke täglich mein Glas Milch und bin seit Ewigkeiten nicht mehr krank gewesen. Das hängt für mich zusammen.
:-)