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Ernährung bei Heuschnupfen: Was lindert die Pollenallergie?

Heuschnupfen, Pollenallergie

Wenn im Frühling die ersten Sonnenstrahlen rauskommen und die ersten Pflanzen aus dem Boden sprießen, greifen rund 12 Millionen Deutsche zum Taschentuch. Aber nicht vor Rührung über das schöne Spektakel, sondern, weil es in der Nase kitzelt und in den Augen brennt. Denn der Frühling ist Heuschnupfen-Hochsaison.

Gibt es denn hierfür wirklich keine Linderung? Wir haben uns das Ganze aus ernährungsphysiologischer Sicht angesehen.

Hatschi! Frühlingszeit ist Heuschnupfenzeit

Rund 15 % der Deutschen leiden unter Heuschnupfen. Bei manchen äußert sich diese nur als lästige Schniefnase, die jedes Jahr im Frühling auftritt, andere haben mit deutlich heftigeren Symptomen, zum Beispiel geschwollenen und stark juckenden Augen, zu kämpfen.

Auslöser sind Pollen, die vor allem im Frühling in großer Zahl durch die Luft fliegen und das Immunsystem der Betroffenen reizen. Die Übeltäter lauern in Gras-, Strauch- oder Baum-Form überall in freier Natur und machen es Pollenallergikern daher nahezu unmöglich, in der Hauptsaison komplett ohne lästige Symptome durch den Tag zu kommen.

Besonders heftig ist die Zeit zwischen März und August, weil hier der Pollenflug am stärksten ist. Die persönliche Hochsaison für jeden Einzelnen orientiert sich an der jeweiligen Art der Pollenallergie. Je nachdem, ob eine Überempfindlichkeit gegenüber

  • Erle
  • Hasel
  • Roggen
  • Birke
  • Buche
  • Pappel
  • Eiche
  • Gräser
  • Beifuß
  • Wegerich

vorliegt, fällt die Hochsaison des Pollenflugs in einen früheren oder späteren Monat im Jahr.

Auf der Website pollenflug.de können sich Allergiker darüber informieren, wie stark der Pollenflug in ihrer Region tagesaktuell ist. Gerade sehr trockene Tage sind für Betroffene eine Herausforderung, weil die Konzentration der Pollen in der Luft mit jedem regenfreien Tag ansteigt.

Doch was tun? Mehrere Wochen das Haus nicht zu verlassen, ist ja nun auch keine Lösung.

Was bei Heuschnupfen im Körper passiert

Sehen wir uns zunächst genauer an, was im Körper passiert, wenn Pollen und Allergiker aufeinandertreffen. Vereinfacht ausgedrückt reizen Pollen bzw. die in den Pollen enthaltenen Eiweiße die Schleimhäute des Körpers.

Der Körper reagiert und möchte die eindringenden Eiweiße schnell wieder loswerden. Also erhöht er die Durchblutung der Schleimhäute und produziert zudem mehr Histamin, das dann letztlich für mehr Sekret, einen wiederkehrenden Niesreiz und unangenehmes Jucken sorgt. Je mehr Pollen auf die Schleimhäute treffen, umso heftiger und auch ausdauernder erfolgt diese Körperreaktion.

Wichtigste Maßnahme ist es also, den Kontakt zum Allergen zu reduzieren. Womit wir wieder beim Drinbleiben im Haus wären, was ja nicht die einzige Lösung sein kann. Tatsächlich nutzen Allergiker verschiedene Methoden, um ihren Heuschnupfen auf einem erträglichen Level zu halten:

  • häufiger Wechsel der Kleidung
  • häufiges Waschen der Haare
  • Fenster geschlossen halten
  • Luftreiniger
  • Nasensprays oder Nasentropfen
  • Augentropfen
  • Tabletten z.B. Antihistaminika

Ernährung bei Heuschnupfen: Kreuzallergien vermeiden

All diese Mittel lindern die Symptome ein wenig. Doch auch die richtige Ernährung spielt eine Rolle, wenn es darum geht, die Pollenflugzeit besser zu überstehen. Denn die in den Pollen enthaltenen Allergene kommen auch in Nahrungsmitteln vor.

Wer also gegen eine bestimmte Pollenart allergisch ist, verträgt auch Nahrungsmittel, die ähnliche Inhaltsstoffe haben, oft schlecht. In diesem Fall spricht man von einer Kreuzallergie.

Die bekanntesten Kreuzallergien sind folgende:

  • Birkenpollen – Stein- und Kernobst, z.B. Pflaumen und Äpfel.
  • Gräserpollen – Hülsenfrüchte und Getreideprodukte
  • Kräuterpollen – Tomaten, Sellerie und Artischocken

Wer also weiß, zum Beispiel nach der Diagnose über einen Pricktest, dass er auf Birkenpollen allergisch reagiert, tut sich selbst etwas Gutes, wenn er zusätzlich auf Stein- und Kernobst verzichtet. Vor allem in der Birkenpollen-Hochsaison. Wer Probleme mit Kräuterpollen hat, heizt diese durch den Genuss von Tomaten oft noch zusätzlich an.

Sobald also festgestellt wurde, was genau den eigenen Heuschnupfen auslöst, lohnt sich ein Blick auf die potenziell denkbaren Kreuzallergien.

Heuschnupfenfreundlich essen: histaminarm und vitaminreich

Auch das Histamin, das an sich ein unbedenklicher körpereigener Stoff ist, bei Heuschnupfen aber irrtümlicherweise ohnehin schon zu stark vom Körper gebildet wird, kann die Symptome beeinflussen.

Vereinfacht ausgedrückt können Allergiker die im Körper befindliche Histaminmenge aktiv steuern. Zwar nicht das Histamin, das als Reaktion auf den Pollenflug gebildet wird, aber zumindest das zusätzlich über die Nahrung aufgenommene.

Wer die Körperreaktionen also abmildern möchte, reduziert die Histaminmenge in der Ernährung. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Histaminreiche Lebensmittel vermeiden:

Logischerweise bringen histaminhaltige Lebensmittel sehr viel Histamin in den Körper. Heuschnupfen-Patienten fahren also ziemlich gut damit, wenn sie besonders histaminhaltige Kost vermeiden.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • Wein
  • Weizenbier
  • Sekt
  • Essig
  • geräucherte Makrelen
  • Sardinen
  • Sardellen
  • Thunfisch
  • Sauerkraut
  • Spinat
  • Avocado
  • Bergkäse
  • Brie
  • Parmesan
  • Tilsiter

und außerdem Lebensmittel, die zwar selbst wenig Histamin enthalten, aber die Bildung von Histamin im Darm anregen. Dazu gehören:

Anti-Histaminkost finden

Trotz dieser langen Listen bleiben viele Lebensmittel, die Heuschnupfen-Patienten sehr wohl essen dürfen und damit ihre Symptome nicht anheizen, sondern sogar lindern können.

Die wichtigsten schauen wir uns jetzt an:

  • Rindfleisch: aufgrund des hohen Zinkgehalts, einem Immunsystemstärker, sehr gut geeignet
  • Vollkornbrot: ebenfalls dank des Zinkgehalt gut geeignet
  • Vollkornreis: enthält viel Vitamin B6, das Symptome lindern kann
  • Joghurt: kalziumreich und daher gut geeignet
  • Olivenöl: reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken
  • frisches Obst & Gemüse: reich an wichtigen Antioxidantien
  • Grünes Blattgemüse: reich an Carotinoiden und Antioxidantien
  • Brokkoli: enthält antioxidative Senfölglykoside, die entzündungshemmend wirken
  • Acerolakirsche: enthält Flavonoide und viel Vitamin C und kann Abbau von Histamin beschleunigen
  • Brennnessel: histaminhaltig, hilft dem Körper aber, mehr Histamin zu tolerieren
  • Knoblauch und Zwiebeln: enthalten entzündungshemmendes Quercetin
  • Petersilie: reduziert natürlich die Histaminbildung im Körper
  • Thymian: reduziert Schleimbildung und kann allergiebedingten Schnupfen lindern

Essen genießen, Heuschnupfen lindern

Auch wenn Heuschnupfen lästig und unangenehm ist, gibt es also eine Vielzahl an Lebensmitteln, die Betroffene ruhigen Gewissens genießen können und so hoffentlich möglichst beschwerdearm durch die Pollen-Hochsaison kommen.

Was ist dein Lieblingslebensmittel gegen Heuschnupfen? Möchtest du es mit uns teilen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!


Heuschnupfen, Pollenallergie

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