Der Dezember wirkt auf den ersten Blick wie eine Ernährungsflaute: Kaum frisches Obst, wenig Auswahl, kurze Tage und viel Lust auf warme Gerichte. Doch genau jetzt zeigt sich, wie wertvoll regionale Superfoods wirklich sind. Während Chia, Avocado und Açai von weit herkommen und eine fragwürdige Klimabilanz haben, liefern heimische Sorten nicht nur reichlich Vitamine, sondern auch einen starken Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung.
Du kannst im Winter also nährstoffreich essen, deinen Körper stärken – und gleichzeitig das Klima schonen. Und das ganz ohne exotische Zutaten.
Inhalt
- Was macht ein Lebensmittel zu einem „regionalen Superfood“?
- 1. Grünkohl – der ungeschlagene Winter-Champion
- 2. Feldsalat – zart, aromatisch und voller Mikronährstoffe
- 3. Rote Bete – farbstark, erdig und mit beeindruckendem Gesundheitsprofil
- 4. Schwarzwurzel – das unterschätzte Juwel der Winterküche
- 5. Wirsing – mild, vielseitig und voller Vitamin C
- 6. Pastinaken – mild, cremig und wintertauglich
- 7. Rotkohl – der violette Klassiker mit überraschender Wirkung
- 8. Apfel aus Lagerung – das nachhaltigste Winterobst
- Wie du regionale Superfoods im Dezember sinnvoll einbaust
- Warum regionale Superfoods auch eine klimafreundliche Entscheidung sind
- Winterpower, die wirklich zählt
Was macht ein Lebensmittel zu einem „regionalen Superfood“?
Superfood heißt nicht automatisch exotisch. Auch hierzulande gibt es Lebensmittel, die ordentlich etwas können. Ein regionales Superfood erfüllt im Winter ein paar klare Kriterien:
- hohe Nährstoffdichte
- lange Lagerfähigkeit oder saisonale Verfügbarkeit
- geringe COâ‚‚-Bilanz dank kurzer Wege
- vielseitige Einsatzmöglichkeiten
- starke Wirkung auf Gesundheit & Wohlbefinden
Viele der typischen deutschen Wintergemüse rutschen genau deshalb in die Kategorie Superfood – sie hatten nur nie die PR einer Chia-Saat.
1. Grünkohl – der ungeschlagene Winter-Champion
Grünkohl landet zu Recht auf Platz 1 – kein anderes heimisches Gemüse bringt so viel Nährstoffpower auf einmal mit:
- extrem reich an Vitamin K, Vitamin C und Beta-Carotin
- liefert pflanzliches Eiweiß
- enthält antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe
- wirkt entzündungshemmend
- unterstützt die Immunabwehr in der kalten Jahreszeit
Im Dezember bekommst du Grünkohl besonders frisch. Und du kannst ihn abwechslungsreich zubereiten: klassisch geschmort, im Ofen geröstet, in Bowls, fein geschnitten im Salat oder in einem warmen Winter-Pesto.
Nachhaltigkeitspunkt: Grünkohl wächst gut in unserem Klima, braucht keine weiten Transportwege und wird traditionell im Freiland angebaut. Perfekt für die Umweltbilanz.
Grünkohl: Nährstoffe & Tipps2. Feldsalat – zart, aromatisch und voller Mikronährstoffe
Feldsalat gilt oft als „harmloser Begleiter“, hat aber ernährungstechnisch richtig viel drauf:
- besonders hoher Gehalt an Vitamin C
- liefert Eisen und Folsäure
- guter Lieferant von Beta-Carotin
- wenig Bitterstoffe, daher gut kombinierbar
Im Dezember kommt Feldsalat frisch vom Feld oder aus dem ungeheizten Gewächshaus – energiesparend und klimafreundlich.
Tipps für den Alltag: Feldsalat passt perfekt zu Kartoffeln, Linsen, Nüssen und warmen Ofengemüsen – also genau zu dem, was du im Winter ohnehin gern isst.

Foto: ejaugsburg / pixabay.com
Nachhaltigkeit: Feldsalat gilt als besonders nachhaltig, weil er im Winter regional wächst, nur wenig Energie im Anbau benötigt und ohne lange Transportwege auskommt.
Feldsalat: Nährstoffe & Tipps3. Rote Bete – farbstark, erdig und mit beeindruckendem Gesundheitsprofil
Rote Bete bringt nicht nur Farbe auf den Teller. Ihre Inhaltsstoffe können im wahrsten Sinne des Wortes etwas bewegen:
- reich an Nitrat, das die Durchblutung verbessert
- liefert Folsäure, Kalium und Vitamin B
- wirkt antioxidativ
- unterstützt Leber und Stoffwechsel
Ob gekocht, roh, geraspelt, als Carpaccio oder im Ofen geröstet – Rote Bete ist vielseitiger, als viele denken.
Nachhaltigkeit: Im Dezember kommt sie aus Lagerbeständen und ist damit ein sehr nachhaltiges Wintergemüse.
4. Schwarzwurzel – das unterschätzte Juwel der Winterküche
Viele ignorieren Schwarzwurzeln, weil sie etwas Arbeit machen. Doch der Einsatz lohnt sich:
- hoher Gehalt an Inulin (gut für Darmflora & Sättigung)
- reich an Mineralstoffen wie Eisen und Kalzium
- ballaststoffreich
- schmeckt leicht nussig und sehr aromatisch

Foto: iMarzi / stock.adobe.com
Nachhaltigkeit: Schwarzwurzeln wachsen hervorragend in Europa, haben kurze Transportwege und eine lange Lagerfähigkeit. Ideal für die Winterzeit.
Schwarzwurzeln: Nährstoffe & Tipps5. Wirsing – mild, vielseitig und voller Vitamin C
Wirsing ist ein heimisches Powerpaket, das oft unterschätzt wird:
- reich an Vitamin C
- enthält Vitamin K und Folsäure
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- sehr gute Ökobilanz
Ob im Eintopf, in grünen Currys oder als Ofengemüse – Wirsing ist extrem wandlungsfähig und unterstützt dich in der Erkältungssaison perfekt.
Nachhaltigkeit: Wirsing hat eine hervorragende Ökobilanz, weil er hierzulande im Freiland wächst, robuste Anbaubedingungen verträgt und ohne lange Transportwege auskommt.
Wirsing: Nährstoffe & Tipps6. Pastinaken – mild, cremig und wintertauglich
Pastinaken erleben gerade ein Comeback – zurecht:
- gut verträglich
- reich an Kalium, Vitamin C und Ballaststoffen
- sättigend, ohne schwer zu wirken
- bringen Süße und Tiefe in Wintergerichte
Regional angebaut, leicht zu lagern und vielseitig einsetzbar: Pastinaken gehören definitiv auf die Superfood-Liste.
Nachhaltigkeit: Pastinaken gelten als besonders nachhaltig, weil sie regional angebaut werden, sich lange lagern lassen und in der kalten Jahreszeit ohne energieintensive Gewächshausproduktion verfügbar sind.
Pastinaken: Nährstoffe & Tipps7. Rotkohl – der violette Klassiker mit überraschender Wirkung
So traditionell Rotkohl wirkt – seine Inhaltsstoffe sind beeindruckend:
- reich an Anthocyanen (stark antioxidativ)
- Vitamin C & K
- unterstützt Immunsystem, Zellschutz & Herz-Kreislauf
Im Dezember bekommst du Rotkohl frisch, regional und oft unverpackt. Er eignet sich nicht nur für Weihnachtsgerichte – roh geraspelt ist er ein fantastischer Wintersalat.
Nachhaltigkeit: Rotkohl punktet auch nachhaltig: Er wächst regional, kommt oft unverpackt in den Handel und hält sich lange, wodurch Transport- und Lageraufwand gering bleiben.
Rotkohl: Nährstoffe & Tipps8. Apfel aus Lagerung – das nachhaltigste Winterobst
Äpfel sind vielleicht das alltagstauglichste Superfood überhaupt.
Denn gut gelagert behalten sie monatelang:
- Vitamin C
- Polyphenole
- Ballaststoffe
- sekundäre Pflanzenstoffe
Im Gegensatz zu importierten Zitrusfrüchten haben Lageräpfel eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. Ein idealer Snack für die gesunde Winterernährung.
Nachhaltigkeit: Lageräpfel gehören zu den klimafreundlichsten Obstsorten überhaupt, da sie regional verfügbar sind und ohne lange Transportwege oder aufwendige Kühlketten auskommen.
Äpfel: Nährstoffe & TippsWie du regionale Superfoods im Dezember sinnvoll einbaust
Damit die Theorie direkt in die Praxis kommt:
- kombiniere frisches Wintergemüse mit warmen Sättigungsbeilagen (Kartoffeln, Linsen, Couscous)
- nutze Ofengerichte, um Energie zu sparen und große Mengen vorzubereiten
- setze auf farbige Kombinationen für mehr Pflanzenvielfalt
- plane 2–3 einfache Basisgerichte pro Woche, die du unterschiedlich variieren kannst
Das funktioniert nicht nur ernährungsphysiologisch, sondern auch nachhaltig – kurze Wege, wenig Energie, weniger Müll.
Warum regionale Superfoods auch eine klimafreundliche Entscheidung sind
Im Winter schlägt Nachhaltigkeit besonders stark zu Buche: Frisches Importobst, Tomaten oder Beeren kommen aus energieintensiven Gewächshäusern oder aus Übersee.
Regionale Alternativen dagegen:
- benötigen weniger Energie
- verursachen weniger COâ‚‚
- unterstützen lokale Landwirtschaft
- sind oft günstiger
- enthalten durch Lagerung oder Kälte sogar mehr Nährstoffe (z. B. Grünkohl nach Frost)
Damit ist die Entscheidung klar: Superfoods müssen nicht teuer oder exotisch sein – sie wachsen direkt vor unserer Haustür.
Winterpower, die wirklich zählt
Wintergemüse wirkt manchmal unscheinbar, doch genau darin steckt seine Stärke. Es ist ehrlich, nährstoffreich und ökologisch sinnvoll. Du musst deinen Ernährungsstil im Dezember nicht auf den Kopf stellen – du musst nur die Schätze nutzen, die die Saison dir schenkt.
Wenn du Grünkohl, Feldsalat, Rote Bete und Co. häufiger einbaust, stärkst du gleichzeitig deinen Körper und tust der Umwelt etwas Gutes. Genau das macht regionale Superfoods so wertvoll.

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