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Bananen gegen Arthrose? Mythen und Fakten zur Ernährung bei Gelenkverschleiß

Arthrose

Arthrose ist ein Volksleiden – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Was die Krankheit verursacht, ob eine angepasste Ernährung wirklich helfen kann und was es mit dem Ratschlag „Bananen gegen Arthrose“ auf sich hat, erklären wir hier.

Wenn Gelenke verschleißen

Arthrose bezeichnet einen Prozess, bei dem Gelenke im Körper bzw. die Knorpel, die an diesen Gelenken sitzen, verschleißen. Klingt nach einem klassischen Fall von Altersleiden und das ist es auch. Rund die Hälfte der über 60-jährigen Frauen in Deutschland ist betroffen, so die Zahlen der Deutschen Arthrose-Hilfe e. V.. Bei den gleichaltrigen Männern ist es etwa ein Drittel.

Trotzdem betrifft Arthrose nicht zwangsläufig nur ältere Menschen, sondern kann auch die jüngere Generation ereilen. Denn die Ursachen sind vielfältig:

  • dauerhafte Überlastung der Gelenke
  • angeborene Deformation im Gelenkbereich
  • Folgen eines Unfalls

Beim ersten Punkt bezieht sich die Art der Überlastung nicht nur auf die Jahre, die ein Gelenk schon arbeitet, sondern auch die Umstände, unter denen es dies tut. So wird das Kniegelenk eines übergewichtigen Menschen deutlich stärker belastet als das eines Normalgewichtigen und kann dadurch früher verschleißen. Auch Sport mit einseitiger Belastung oder Fehlstellungen der Beine erhöhen das Arthrose-Risiko.

Arthrose-Stadien und Symptome

Ein gesundes Gelenk besitzt einen gesunden Knorpel. Dieser dient als Puffer zwischen den Knochen und verhindert, dass diese aneinander reiben. Aber der Knorpel sorgt auch für die Beweglichkeit des Gelenkes und dafür, dass wir uns frei und flexibel bewegen können. Er dämpft außerdem plötzlich auf den Knochen tretenden Druck ab wie ein Stoßdämpfer und gibt den Gelenken Halt. Das natürliche Zusammenspiel aus Gelenkknochen und Gelenkknorpel macht also gleich mehrfach Sinn und sollte in jedem Fall so lang wie möglich erhalten werden.

Doch dazu gilt es erst einmal die beginnende Arthrose zu erkennen. Mediziner unterscheiden in Früh- und Spätstadium und setzen zwei Zwischenstadien ein, die den Übergang vom frühen ins späte Erkrankungsstadium kennzeichnen. Die Symptome werden von Stufe zu Stufe stärker, die Möglichkeit die Arthrose aufzuhalten geringer.

1. Frühstadium

Bis auf leichte Veränderungen am Knorpel ist am Gelenk noch nichts zu sehen. Diese kleinen Schädigungen begrenzen sich meist auf wenige Quadratzentimeter und verursachen keine oder kaum Schmerzen. Da der Knochen hier noch nicht beteiligt ist, spricht der Mediziner noch nicht von der Diagnose Arthrose.

2. Stadium

Schreiten die minimalen Veränderungen fort, zeigen sich im zweiten Stadium eine gereizte Gelenkinnenhaut und angefaserte Knorpel. Dieses Stadium bemerken viele Betroffene bereits und suchen den Arzt auf. Symptome können wiederkehrende Schmerzen an den Gelenken, insbesondere an Knie-, Hüft- und Fingergelenken sein.

3. Stadium

Zunehmende Steifheit der Gelenke, Schmerzen beim Heben der Arme oder Druckschmerzen im Knie beim Treppensteigen – all diese Dinge gehören zu den Symptomen, die im dritten Stadium spürbar werden. Denn zu diesem Zeitpunkt ist der Knorpel zwar noch vorhanden, aber bereits deutlich geschädigt.

Der Gelenkspalt zwischen den Knochen verringert sich. Erste Entzündungen können entstehen. Diese Entzündungen im Gelenk sind nicht identisch mit dem Knochenverschleiß, doch die Begrifflichkeit ist ähnlich.

Bei Gelenkentzündungen spricht man von Arthritis, bei Gelenkverschleiß mit Beteiligung des Knochens von Arthrose.

4. Spätstadium

Eine Diagnose „Arthrose im Spätstadium“ zeigt ein klares Bild: stark zurückgebildete Gelenkknorpel, Knochen, die aufeinander reiben, unbewegliche bzw. sehr steife Gelenke. Und leider auch starke Schmerzen selbst im Ruhezustand. Ist der Schaden zu groß, kann es dazu führen, dass ein Patient ein künstliches Gelenk bekommt.

Kann richtiges Essen Arthrose aufhalten?

Arthrose ist nicht heilbar. Auch nicht durch die richtige Ernährung, das ist also leider ein Mythos. Genauso dass ein hoher Milchkonsum immer förderlich ist. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass fettarme Milch den Arthrose-Verlauf bei Frauen verzögern kann, bei Männern wurde dies jedoch nicht beobachtet und auch bei fetthaltigen Produkten wie Rahmkäse verliert sich dieser Effekt.

Aber die Auswahl der Lebensmittel hat einen Einfluss auf entzündliche Prozesse während der verschiedenen Stadien, kann schmerzlindernd wirken und Knochen wie Knorpel stärken.

Natürlich beeinflusst eine gesunde Ernährung auch den Risikofaktor Übergewicht positiv und kann dabei helfen, den Druck auf die betroffenen Gelenke zu vermindern. Das eigene Körpergewicht auf Normalgewicht zu bringen ist für Arthrose-Patienten also immer einer der ersten und wichtigsten Schritte.

Top 5 Lebensmittel gegen Arthrose

Alles, was wir essen, hat eine Wirkung. So gibt es nachweislich Lebensmittel, die Entzündungsprozesse im Körper eher anfeuern und solche, die diesen entgegenwirken. Lebensmittel, die den Knorpel stärken und solche, die dies nicht tun.

Die fünf besten Arthrose-Lebensmittel wollen wir dir nun vorstellen.

1. Kräuter

Keine Hausapotheke ohne Kräuter. Tatsächlich sind auch Kräuter für Arthrose-Patienten eine echte Ressource, die dabei helfen kann, Schmerzen an den Gelenken zu reduzieren.

Der Ackerschachtelhalm, der als Tee aufgegossen getrunken werden kann, enthält sehr viel Kieselsäure, die die Elastizität der Bänder und Knorpel im Körper verbessern kann. Auch Petersilie ist ein gutes Kraut, denn sein hoher Anteil an Antioxidantien und Vitamin C helfen dabei, Entzündungen vorzubeugen.

2. Lauchgemüse

Diallyl Sulfat, das in Lauch, Knoblauch und Zwiebeln enthalten ist, gilt als absoluter Gelenk-Buddy, denn ihm werden knorpelerhaltende Wirkungen zugesprochen.

3. Kaltwasserfische

Lachs, Thunfisch, Makrele oder Hering gelten als Kaltwasserfische. Gemeinsam haben sie die Eigenschaft eines sehr hohen Vitamin-D-Gehalts, der wiederum gut für die Knochen ist und die Aufnahme von Kalzium erleichtert. Vitamin D festigt die Knochen und wirkt sich dadurch auch und gerade bei Arthrose positiv aus.

4. fettarme Joghurts

Bei den Mythen klang es bereits an, dass Milchprodukte durch ihren Kalziumgehalt absolute Verzehrempfehlungen für Arthrose-Patienten sein dürften. Mit einigen Abstrichen stimmt das durchaus. Vor allem fettreduzierte Joghurts oder fettarme Milch liefern knochenstärkendes Kalzium.

Je höher der Fettanteil des Milchproduktes aber ist, umso ungünstiger geht die Kosten-Nutzen-Rechnung aus. Denn tierisches Fett gilt bei Arthrose als eher kontraproduktiv. Wenn Milchprodukte, dann also bevorzugt die mit einem geringen Fettgehalt.

5. Bananen

Frisches Obst und Gemüse sind absoluter Basisbestandteil einer gesunden Ernährung und auch für Arthrose-Patienten wichtig.

Doch was hat es mit der Behauptung auf sich, vor allem Bananen sollen gegen Gelenkverschleiß helfen? Dies hängt mit dem Baustoff Glucosamin zusammen, der in der körpereigenen Knorpelmasse enthalten ist. Damit der Körper diesen produzieren kann, braucht er Vitamin B6 und dieses findet sich zur Genüge in Bananen.

Aber keine Sorge: Nicht nur die Banane liefert Vitamin B6, auch Äpfel oder Nüsse sind hierfür gute Quellen.

Mit Genuss gegen den Verschleiß

Auch wenn die Ernährung keine Wunder vollbringen kann, ist sie in der Lage den Körper tatkräftig zu unterstützen und die Beschwerden einer Arthrose auf natürliche Weise zu lindern. Und warum sollten wir das nicht nutzen und das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?

Es gibt tolle Rezepte gegen Arthrose, zum Beispiel:

  • Lauchsuppe
  • Fischfilet mit Salat
  • Gemüsenudeln
  • Bananenshake
  • und noch einiges mehr

Hast du eigene Rezepte, die gut für Knochen, Knorpel und Kulinarik sind? Dann poste sie gerne in den Kommentaren.


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