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Guaraná – natürliches Doping

Guarana

Kaffee ist ohne Frage das Lieblingsgetränk der Deutschen. Einer der Gründe hierfür ist das im Heißgetränk enthaltene Koffein, ein sogenanntes Alkaloid, das direkt auf die Rezeptoren der menschlichen Nervenbahnen wirkt und Müdigkeit vertreibt.

Ähnlich funktionieren die Alkaloide in der Guaraná, jedoch aufgrund eines wesentlich höheren Anteils an Koffein und weiteren Faktoren wesentlich intensiver.

Was ist Guaraná?

Die Guaraná entstammt nicht wie die Kaffeebohne dem äthiopischen Hochland, sondern dem Amazonasbecken Südamerikas.

Im Verhältnis zu Kaffee besitzt sie etwa doppelt so viel Koffein, abhängig von der jeweiligen Sorte:

  • Koffein in Trockenmasse Kaffee: 1,5 – 3 %
  • Koffein in Trockenmasse Guaraná: 4 – 8 %

Allein die wesentlich höhere Menge an Koffein ist es jedoch nicht, das die Guaraná zur besonderen Pflanze machen. In ihr findet sich mit rund 25 % gleichzeitig ein wesentlich höherer Anteil an Gerbstoffen als im Kaffee, der nur mit 4 – 12 % aufwarten kann.

Diese pflanzlichen Gerbstoffe, auch Tannine genannt, verlängern die Wirkung des Koffeins.

Guarana

By A C Moraes from Brasília, Brasil – Original do Brasil, CC BY 2.0, Link

Warum nicht gleich Guaraná?

Im Gegensatz zum Kaffee, der sich schon im 16. Jahrhundert in Europa als Getränk verbreitete, dauerte es bei der Guaraná von ihrer Entdeckung bis zur Erforschung mehrere Jahrhunderte.

Auch ist der Anbau wesentlich schwieriger als der von Kaffee. Die Pflanze ist extrem kälteempfindlich und die Nachzucht aus Samen stellt sich als sehr kompliziert sowie langwierig dar.

Wie es überhaupt zur Entdeckung der Guaraná (Paullinia cupana) kam, schildert der folgende kurze Abschnitt:

Der bayrische Landsknecht Ulrich Schmidl, der um das Jahr 1534 mit 3.000 weiteren Söldnern im Auftrag des spanischen Konquistadoren Pedro de Mendoza nach Südamerika reiste, war einer der ersten Chronisten der neuen Welt. Schmidl lebte annähernd 20 Jahre in Argentinien und Paraguay und gehört zu den Gründern der Städte Buenos Aires und Asunción.

Nach seiner Rückkehr verfasste er ein Buch, indem unter anderem die Begegnung mit den Guaraní-Indianern beschrieben ist. Eine damals in Südamerika weit verbreitete Volksgruppe, deren besonderes Schicksal in dem britischen Spielfilm „Mission“ mit Robert De Niro eindrucksvoll dargestellt wurde.

Durch die Guaraní kam auch Schmidl zum ersten Mal mit der Pflanze Guaraná in Berührung. Diese wurde von den Guaraní schon lange vor der Entdeckung des Doppelkontinentes Amerika angebaut und kultiviert. Die Guaraní nutzten die nach ihnen benannte Pflanze hauptsächlich als Medizin gegen verschiedenste Erkrankungen.

Besser als Kaffee!

Heute findet sich die Guaraná in vielen Erfrischungsgetränken Südamerikas, genauso wie in verschiedenen Früchtetees. Guaraná ist Beispielsweise in Brasilien ein Synonym für Limonade.

In Europa ist Guaraná ein Geheimtipp für Menschen, die auf schnelle, gesunde und bequeme Leistungsförderung bauen, ob nun im Beruf, der Freizeit oder im Sport.

Die Inhaltsstoffe der knallroten Kapselfrüchte des Guaraná-Baumes finden sich den unterschiedlichsten Produkten, wobei gezielt die leistungsfördernde Wirkung beworben wird.

Bodybuilder setzen es zum Training genauso ein wie Studenten in der Prüfungsvorbereitung und es ist sogar in verschiedenen Gleitgels enthalten. Denn ausdauerfördernde Mittel wie Guaraná lassen sich nicht nur Oral einnehmen :-)


Guarana

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