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Diagnose akute Gastritis: Was Sie jetzt noch essen dürfen

Kamillentee, Gastritis

Wer schon einmal eine Gastritis hatte, der weiß, welche heftigen Magenschmerzen einen plagen können. Nicht selten strahlen diese bis in den Rücken aus.

Unterleibskrämpfe sind ebenso als Begleitschmerz möglich. Hinzu gesellen sich dann noch in vielen Fällen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Was ist eine Gastritis?

Bei einer Gastritis ist die Magenschleimhaut entzündet. Sie kann als akute oder als chronische Form auftreten.

Die akute Variante schlägt häufig mit plötzlichen starken Schmerzen in der Magengegend zu, die Stunden bis Tage anhalten können. Die chronische Form ist dagegen in der Regel nicht mit starken Schmerzen verbunden, kann aber im schlimmsten Falle ein Magengeschwür hervorrufen, welches wiederum einen Magendurchbruch (Perforation) begünstigt.

Die chronische Form kann demnach gefährlicher als eine akute Gastritis sein. Allerdings kann sich aus einer akuten Form sehr schnell bei Ausbleiben einer adäquaten Behandlung eine chronische Gastritis entwickeln.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Die akute Gastritis wird in erster Linie symptomatisch behandelt. Dies bedeutet, dass eventuell Schmerzmittel zum Einsatz kommen können sowie Protonenpumpenhemmer, die die Bildung der Magensäure unterdrücken. So kann sich die entzündete Magenschleimhaut allmählich wieder erholen.

Wichtig ist jedoch die Nahrungsumstellung, die mit einer akuten Gastritis einhergehen sollte. Die Umstellung von fettigen, schweren Speisen auf leichte Schonkost sollte unbedingt durchgeführt werden, um dem Magen die nötige Zeit zur Heilung zu geben.

Was darf man bei einer akuten Gastritis essen?

In den ersten zwei bis drei Tagen sollten dem Magen tatsächlich nur fünf bis sechs kleine Portionen an Haferschleim zugeführt werden. Ausreichend Flüssigkeit in Form von ungesüßten Kräutertees und stilles Wasser haben sich bewährt. Kräutertees können in jeglichen Variationen getrunken werden, wobei Kamillentee und griechischer Bergtee besonders hervorzuheben sind. Wichtig ist, keinen Zucker zu verwenden. Süßes reizt eher den Magen, anstatt ihn zu heilen. Wer nicht auf süßen Tee verzichten kann, der sollte ein wenig Honig ausprobieren.

Nach den ersten Tagen kann dann mit leichter Schonkost angefangen werden. Dazu gehören gedünstetes Gemüse, Äpfel, Nudeln, Reis, Kartoffelbrei, frische oder getrocknete Kräuter und gekochtes Hühnerfleisch.

Gebratenes, scharfe Gewürze, Fettiges und Schwerverdauliches sollte gemieden werden. Auch Kaffee, Alkohol und Zigaretten sind tabu.

Wann sollte man essen?

In den ersten Tagen sollte man alle 3 bis 4 Stunden eine kleine Portion essen, um den Magen nicht leer laufen zu lassen. So vermischt sich die Magensäure mit dem Nahrungsbrei, was wiederum hilft, die Magenschleimhaut abzuheilen. Auf nüchternen Magen kann die Magensäure die Schleimhäute eher angreifen.

Spät abends sollte nicht mehr gegessen werden. Wer auf seinen Morgenkaffee nicht verzichten kann, sollte vor dem Kaffee bereits eine Kleinigkeit essen und wenn möglich, einen Kamillentee trinken. Erst dann zum Kaffee greifen. Besser ist jedoch, vor allem in den ersten Tagen ganz auf Kaffee zu verzichten.

Was sollte man bei einer akuten Gastritis nicht essen?

Zu den vorerst „verbotenen“ Gerichten gehören scharfe Soßen, fettes und schwer verdauliches Fleisch, wie Ente, Gans, Hammel und Lamm, Salami, Bolognese, Bratwurst, Koteletts, Speck und Schweinebraten. Beim Fisch sollten Ölsardinen, Räucherlachs, Thunfisch in Öl, sonstige Räucherfische und Hering in Sahnesoße gemieden werden.

Rotkohl, Sauerkraut, Peperoni, Pilze, Erbsen, Gurkensalat, Weißkohl sind ebenso tabu, wie auch fettreiche Gebäcke, Teigwaren und Kuchen.

Im Internet kursieren andere Meinungen. Was ist nun richtig?

Interessant ist, dass so manche an einer heftigen Gastritis erkrankte Person sich noch am gleichen Tag an ein fettiges Steak wagt. Ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt.

Bei einer akuten Gastritis gelten in erster Linie die eigenen Erfahrungen und die eigene Körperverfassung. Leider erfährt man nur durch Austesten, was man verträgt und was nicht.

Ein Blick auf die Verdauung kann auch Aufschluss bringen. Nahrungsmittel, die lange im Magen verdaut werden müssen, sind bei einer akuten Gastritis sicherlich nicht empfehlenswert. Kurzzeitig im Magen verbleibende Speisen können hingegen angeraten sein.

Was wird schnell verdaut?

Innerhalb von wenigen Minuten verlassen Flüssigkeiten den Magen. Bis zu 30 Minuten können Traubenzucker und Honig im Magen verweilen.

Bis zu 2 Stunden dauert hingegen die Verdauung von Kochfisch, Joghurt, Reis, fettarmen Käse, Weißbrot, Magerquark, Kartoffelpüree und weich gekochten Eiern.

Ab 2 bis zu 4 Stunden verbleiben gedünstetes Gemüse, Pell- und Salzkartoffeln, Hähnchenbrust, Corned Beef, Schweinefilet, Roggen- und Vollkornbrot, Nudeln, Obst, trockenes Gebäck und Meeresfrüchte im Magen.

Etwas länger bis zu 6 Stunden und somit schon für eine akute Gastritis nicht mehr empfehlenswert lassen sich gebratene Kartoffeln, gebratenes Fleisch, Speck, Bratwurst, geräucherter Fisch, Hering, Thunfisch in Öl, Creme- und Sahnetorten, Erbsen, Gurkensalat und Pilze verdauen.

Bis zu 8 Stunden dauert die Verdauung von fettigem Essen, wie einem Enten- oder Gänsebraten, Lammfilet, Rot- und Sauerkraut sowie Weißkohl.

Bis zu 12 Stunden Verdauungszeit und damit für den Magen eine regelrechte Tortur müssen bei Ölsardinen und Salami eingerechnet werden.

Zusammenfassung

Wer an einer akuten Gastritis leidet, hat mit heftigen Schmerzen und unter Umständen mit Erbrechen und Übelkeit zu kämpfen. Schmerzmittel und Protonenpumpenhemmer werden häufig zur Bekämpfung der Symptome eingesetzt.

Letztlich hilft bei einer akuten Gastritis eine leichte Schonkost aus gedünstetem Gemüse, Reis, Kartoffelbrei, Haferschleim, Kräutertees und stillem Wasser. Zu vermeiden sind Kaffee, Alkohol, Zigaretten, stark gewürzte, saure, süße und salzige Speisen sowie Fettiges und Schwerverdauliches.

Wer dies beherzigt, kann innerhalb weniger Tage beschwerdefrei sein. Oft dauert eine Gastritis allerdings bis zur vollständigen Ausheilung einige Wochen.


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