Der Geruch von Knoblauch ist berühmt-berüchtigt – auf seinen würzigen Geschmack wollen die meisten Köche jedoch nicht verzichten. Und das ist auch gut so: Die tolle Knolle ist nämlich nicht nur lecker, sondern auch gesund.
An den heilsamen Eigenschaften von Knoblauch wird seit Jahren intensiv geforscht.
Inhalt
Eine Heilpflanze mit langer Geschichte
Bereits seit der Antike wird Knoblauch von verschiedenen Kulturen zu medizinischen Zwecken eingesetzt. So fand er bereits vor rund 5000 Jahren im asiatischen Raum Verwendung zur Behandlung verschiedener Krankheiten. Im alten Ägypten wiederum sollte Knoblauch die schuftenden Pyramidenarbeiter bei Kräften halten.
Auch zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um die potente Knolle: Knoblauch soll angeblich aphrodisierend wirken und blutsaugende Vampire fernhalten.
Von diesen wilden Theorien abgesehen, sind viele heilsame Eigenschaften der Knolle wissenschaftlich gesichert: So wirkt Knoblauch beispielsweise positiv auf die Blutgefäße, den Blutzuckerspiegel und das Immunsystem.
1. Ein Bündel voller Nährstoffe
Die intensiv duftende Gewürzpflanze versorgt den menschlichen Körper mit einer Menge wertvoller Nährstoffe, wie beispielsweise Vitamin B6, Vitamin C, Zink und Mangan. Mit allein 100 Gramm Knoblauch lässt sich bereits der Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen decken.
Dafür müssten allerdings 33 Knoblauchzehen in den Kochtopf wandern – was geschmacklich und olfaktorisch für die meisten Menschen wohl zum Problem würde. Aus kalorischer Sicht wäre es immerhin kein Problem: 100 Gramm Knoblauch kommen gerade einmal auf 145 Kalorien.
2. Stärkung für das Immunsystem
In der Erkältungszeit lohnt sich ein beherzter Griff in die Gemüsekiste: Die im Knoblauch enthaltene Schwefelverbindung Allicin schützt die Pflanze vor Fressfeinden, Schimmelpilzen und Bakterien.
Entsprechend gesund ist das Allicin auch für den menschlichen Körper. Es wirkt antioxidativ und antibakteriell und fungiert damit als natürliches Antibiotikum und als natürlicher Entzündungshemmer. So ist Knoblauch auch eine wirksame Ergänzung einer entzündungshemmenden Ernährung, beispielsweise bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Aber auch gegen eine simple Erkältung kann Knoblauch helfen: In einer placebokontrollierten Untersuchung mit 146 Probanden kam es unter Einnahme eines Knoblauchpräparats gerade einmal zu insgesamt 24 Erkältungsfällen – unter Einnahme eines Placebo-Präparates dagegen zu stolzen 65 Fällen.
3. Schutzpatrouillen für den Darm
Auch für den Darm ist die Wunderknolle gesund – genauer gesagt für die Millionen Bakterien, die unseren Darm bevölkern und dort unsere ganz individuelle Darmflora bilden. Die keimtötenden Schwefelverbindungen wirken gegen viele pathogene Mikroorganismen wie Borrelien, Viren und Pilze, ohne dabei den nützlichen Darmbakterien zu schaden.
Die im Knoblauch enthaltenen Nährstoffe stehen außerdem im Verdacht, die Verdauung anzuregen und Darmkrebs vorzubeugen.
4. Wohltuender Ausgleich für das Herz-Kreislauf-System
Knoblauch enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, die die Blutfettwerte nachweislich senken können. Mit der regelmäßigen Einnahme von Knoblauch lässt sich somit das Gesamtcholesterin und das „schlechte“ LDL-Cholesterin reduzieren, während die Werte des „guten“ HDL-Cholesterins tendenziell ansteigen.
Auch zu hoher Blutdruck lässt sich durch das im Knoblauch enthaltene Allicin absenken: In mehreren placebokontrollierten Studien ließ sich zeigen, dass der senkende Effekt des Knoblauchs umso stärker ausfiel, je höher der Blutdruck zu Studienbeginn lag. Ähnliches gilt für Diabetes mellitus Typ 2: Der Blutzuckerwert lässt sich mit der regelmäßigen Einnahme von Knoblauch nachweislich senken.
Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte den Verzehr von größeren Mengen Knoblauch allerdings ärztlich abklären – das gilt ab einer Einnahme von mehr als einer großen Knoblauchzehe täglich. Knoblauch kann nämlich gegebenenfalls die blutgerinnungshemmende Wirkung der Medikamente noch verstärken.
5. Keine Fahne mit schwarzem Knoblauch
Knoblauch lässt sich unter Sauerstoffabschluss zu schwarzem Knoblauch fermentieren. Zucker und Aminosäuren werden dabei in organische Verbindungen umgewandelt, die den Knoblauch schwarz färben.
Auch die Konsistenz, der Geruch und der Geschmack der Knolle verändert sich: Geschmacklich erinnert schwarzer Knoblauch beispielsweise an Balsamico-Essig.
Der komfortabelste Effekt des schwarzen Knoblauchs ist jedoch: Die wasserlöslichen Schwefelverbindungen werden nicht über die Haut ausgeschieden – nach dem Genuss bildet sich also keine Knoblauchfahne. Auch skeptische Küchenchefs können also beherzt zugreifen.
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