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Soja und viel mehr: die besten veganen Fleischalternativen

vegane Fleischalternativen

Wer sich für vegane Ernährung interessiert, aber nicht auf sein Schnitzel verzichten möchte, sollte diesen Beitrag lesen. Wer eine Abwechslung zu Soja sucht, auch.

Welche veganen Fleischalternativen es gibt, woraus sie bestehen, und wie sie wirklich schmecken, haben wir uns für euch angesehen.

Warum überhaupt Fleischersatz?

Was ist ein veganer Fleischersatz überhaupt und warum gibt es ihn? Konkret handelt es sich um ein fleischloses Produkt, das von seiner Konsistenz und oftmals auch vom Geschmack an bekannte Fleischprodukte erinnern soll.

Dass es diese Produkte gibt, hat mehrere Gründe:

  • Es müssen keine Tiere getötet werden, um ein Schnitzel zu produzieren.
  • Veganes Essen wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus.
  • Fleischersatz erleichtert Neu-Veganern den Umstieg auf die pflanzliche Ernährung.
  • Vegane Fleischalternativen erweitern das Nahrungsangebot für vegan lebende Menschen.
  • Fleischersatzprodukte können dabei helfen, den Eiweißbedarf besser zu decken.
  • Alternativprodukte sind cholesterinfrei und oft kalorienärmer als das nicht-vegane Pendant.

Längst keine Randerscheinung mehr

Nicht erst seit Bundesagrarminister Christian Schmidt im Dezember 2016 davon sprach, dass ein vegetarisches oder veganes Schnitzel nicht mehr als solches bezeichnet werden soll, ist das Thema präsent.

Vegane Fleischalternativen und vegetarischer Fleischersatz sind seit Jahren ein sehr polarisierendes Feld. Eine gute und vor allem tierfreundliche Alternative sagen die einen, ein undefinierbares Etwas mit wenig Geschmack die anderen.

Fakt ist, dass es einen Markt für fleischlose Alternativen für Schnitzel, Frikadelle und Co. gibt, wie die Zahlen der Gesellschaft für Konsum belegen. Laut GfK Consumer Scan erreichen Fleischersatzprodukte Verkaufszahlen in Millionenhöhe.

Überraschend ist die Käuferschicht. Nicht nur junge Menschen kaufen Fleischalternativen, sondern auch ältere Käufer. Die Untersuchung ergab, dass rund ein Drittel der Menschen, die ein veganes oder vegetarisches Alternativprodukt erwerben, 39 Jahre und jünger ist. Ein Viertel aber auch 60 Jahre oder darüber hinaus.

Das Thema bewegt die gesamte Gesellschaft und zieht sich durch alle Altersklassen hinweg. Und es ist längst keine Randerscheinung mehr, denn bereits heute ernährt sich jeder achte Deutsche vegetarisch und rund 1,3 Millionen vegan.

Welche Fleischalternativen gibt es?

Grund genug, uns dieses Thema genauer anzusehen, denn noch immer haben vegane Fleischalternativen einen eher mäßigen Ruf. Pappig, fad oder immer nur aus Tofu rufen die Skeptiker und liegen damit nicht immer daneben. Kennen aber oftmals auch nur einen Bruchteil der möglichen Alternativen.

Jetzt gibt es die Gelegenheit neue zu entdecken und den eigenen veganen Horizont zu erweitern. Kennt ihr schon…

Tofu?

Gähn, Tofu?! Ja, klar, Tofu gehört zu den Klassikern unter den Fleischersatzprodukten und hat schon ein etwas angestaubtes Image. Trotzdem möchten wir es erwähnen, weil Tofu unglaublich vielseitig ist.

Das Produkt auf Basis von Sojaeiweiß ist kalorienarm, eiweißreich und erreicht zu Blöcken gepresst eine mittelfeste Konsistenz. Auf den ersten Blick und auch auf den ersten Biss erinnern Aussehen und Konsistenz an den indischen Frischkäse Paneer, der ebenfalls meist in Würfelform ins Essen kommt.

Tofu selbst ist unglaublich flexibel, er kann nach Belieben gewürzt, mariniert oder auch paniert werden. Sollte er auch, denn im Grundzustand ist er tatsächlich – ganz dem Klischee entsprechend – ziemlich geschmacksneutral.

Tofu ist also ein idealer Grundstock, den ihr nach Belieben zubereiten könnt. Er nimmt den Geschmack von Marinaden und Kräutern sehr gut an und eignet sich daher für unglaublich viele Kochideen. Und ein Schnitzel ohne Pfeffer und Salz ist ja auch etwas fad, oder? Traut euch hier unbedingt zu würzen, dann könnte Tofu die richtige vegane Alternative für euch sein.

Tempeh?

Auch aus Soja, trotzdem kein Tofu. Tempeh sieht aus wie eine Mischung aus Käserolle und Cerealienriegel und wird als längliches Stück angeboten. Die Gemeinsamkeiten zum Tofu liegen vor allem an seinem hohen Sojaanteil – auch Tempeh ist sehr eiweißreich und flexibel einsetzbar. Doch er bringt ein ganzes Stück mehr Eigenaroma mit als Tofu.

Denn nicht nur Soja, in diesem Fall fermentierte Sojabohnen, findet sich hier, sondern auch Edelschimmelpilze. Der Geschmack ist deutlich nussiger als der von Tofu, die Zubereitung aber ähnlich unkompliziert. Viele Veganer lieben Tempeh, wenn er mit Sojasoße abgelöscht und asiatisch zubereitet wird. Die Konsistenz ist stückiger und erinnert ein wenig an Kartoffelrösti.

Sojagranulat?

Keine vegane Bolognese ohne dieses Produkt. Sojagranulat ist die dritte Alternative aus der Sojabohne und längst nicht nur in Reformhäusern erhältlich. Der Eigengeschmack ist dezent, die Möglichkeiten sind dafür umso größer. Spaghetti Bolognese, Hackbällchen, Lasagne oder Chili sin Carne.

Überall, wo ihr Hackfleisch ersetzen möchtet, eignet sich Sojagranulat bestens als vegane Fleischalternative.

Seitan?

Seitan ist ein Fleischimitat, das aus Weizeneiweiß besteht, deutlich bekannter als Gluten. Wer hier unter Unverträglichkeiten wie der Zöliakie leidet, sollte dieses Ersatzprodukt lieber meiden. Für alle anderen ist Seitan aber einen Versuch wert, denn es hat durchaus gute Argumente im Gepäck.

Vor allem Menschen, die erst mit der veganen Ernährung beginnen möchten und sich mit dem Fleischverzicht schwertun, lohnt sich der Kauf. Denn vor allem die Konsistenz von Seitan kommt nah an die von Fleisch heran und auch der Geschmack ähnelt dem Original.

Auch hier kommt es aber auf die richtige Würze an. Wenn ihr aus Seitan beispielsweise ein Gyros zubereitet, können die geschmacksgebenden Gewürze ein sehr ähnliches und völlig fleischfreies Geschmackserlebnis hervorbringen. Bratet ihr Seitan lediglich an, wird der Unterschied zum Schweineschnitzel schon schneller erschmeckbar.

Grünkern?

Nein, Grünkern ist nicht nur Basisbestandteil jedes zweiten Vegetarierwitzes, sondern auch eine interessante Fleischalternative. Das halbreife Dinkelkorn wird geröstet, getrocknet und meist geschrotet und ist dann auch schon einsatzbereit.

Die Vorteile dieses Produktes liegen in seinem sehr nussigen und intensiven Geschmack. Ein fades Image können manch andere Veganprodukte haben, Grünkern hat es aber nicht. Darüber hinaus ist Grünkern reich an B-Vitaminen, Phosphor, Magnesium und jeder Menge Ballaststoffen.

Neugierig? Dann gebt dem verrufenen Grünkernbratling doch noch eine Chance oder testet Grünkern als Füllung eurer veganen Kohlrouladen.

Kichererbsen?

Veganer haben ja angeblich zwei Probleme: Eiweiß und Eisen. Dass diese beiden Nähr- bzw. Mineralstoffe aber durchaus auch mit veganer Ernährung in ausreichender Menge aufgenommen werden können, zeigen die Kichererbsen hervorragend.

Sie sind nicht nur eisenreich, sondern haben auch unter allen pflanzlichen Lebensmitteln mit dem größten Eiweißgehalt. Rund 20 g Eiweiß pro 100 g trockener Kichererbsen reichen zwar nur fast an den Proteingehalt von Fleisch heran, sind aber durchaus beachtlich. Und außerdem sprechen etliche Vitamine von A bis E, Magnesium und Zink sowie essenzielle Aminosäuren für sich.

Verwendet werden sie beispielsweise als Falafel, dem veganen Frikadellen-Lookalike. Aber Achtung: Roh sind Kichererbsen ungenießbar, sie müssen zunächst eingeweicht werden. Bereits vorgeweicht gibt es sie aber auch in der Konservendose. Zu wenig Zeit ist hier also wirklich kein Argument mehr.

Lupineneiweiß?

Habt ihr euch schon mal angesehen, woraus das Eiweißbrot hauptsächlich besteht? Zu einem großen Anteil aus Lupineneiweiß. Ja, das ist eine Blume, aber ja, das aus den Samen gewonnene Eiweiß ist ein ziemlich guter Allrounder.

Vegane Bratwurst, Burger oder auch Lupinenpudding könnt ihr gerne testen, wenn ihr Lust auf etwas Abwechslung mit nussig-feinem Geschmack habt.

Eure Lieblings-Fleischalternativen?

Raus mit euren Insider-Tipps! Welche vegane Fleischalternative mögt ihr am meisten und sollte jeder unserer Leser einmal testen?

Kommentiert mit euren Tipps – wir sind gespannt!


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3 Kommentare

  1. Avatar-Foto

    Toller Beitrag! :)
    Falafel machen wir uns sehr gerne. Jackfrucht ist auch eine tolle Alternative. In großen Würfeln hat sie eine fasrige Konsistenz und erinnert irgendwie an Gulaschfleisch.

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