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Olivenöl – das göttliche Mitbringsel

Fett Olivenöl
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Sie hat einst einen göttlichen Wahlkampf in Athen entschieden und gehört als unabdingbarer Bestandteil der Mittelmeerkost zum „Immateriellen Kulturerbe“ der UNESCO – die Olive.

Eine Liebeserklärung.

Zwei alte Männer sitzen auf einer Steinbank unter einer großen Akazie und schauen schweigend auf uralte Olivenbäume im Garten. Ganz so, als würde da in wenigen Minuten etwas sehr Spektakuläres passieren. Das sind so die Bilder, die als heimlich geliebtes Klischee durch den Kopf schießen, wenn’s um Mittelmeer und Oliven geht.

1000 Jahre alte Bäume

Vielleicht liegt es an der Würde, die diese alten Bäume ausstrahlen.

Die wenig bekannte Olivensorte Throuba Thassou zum Beispiel, die ausschließlich auf der griechischen Insel Thassos kultiviert wird, reift völlig naturbelassen an zum Teil 1000 Jahre alten Bäumen heran. Gepflanzt, als Heinrich IV. aus dem Geschlecht der Ottomanen als Kaiser das Heilige Römische Reich regierte und wenig später seinen berühmten Gang zum Papst nach Canossa antreten musste.

So viel Geschichte in einer so kleinen und unscheinbaren Frucht.

Oliven standen schon vor 9000 Jahren auf dem Speiseplan

Doch die hat es in sich, und das wussten nicht erst Heinrich IV. und seine Untertanen in Europa. Schon seit der Bronzezeit vor 4000 Jahren wurden die gehaltreichen Früchte des Olea europaea im europäischen Mittelmeerraum angebaut. Archäologische Funde von Olivenkernen belegen, dass wilde Oliven sogar schon vor mindestens 9000 Jahren zum Speiseplan unserer Urahnen gehörten.

Gesundheit pur: So viel Gutes steckt in Oliven

Auch ohne den Grund gekannt, müssen sie geahnt haben, wie viel Gutes in Oliven steckt. Heute wissen wir es:

  • Das Fett der Olive besteht zu 75 % aus gesunden, einfach ungesättigten Fettsäuren.
  • Die Ölsäure kann nachweislich das schlechte LDL-Cholesterin senken und das gute HDL erhöhen.
  • Eine Oliven- und Olivenöl-reiche mediterrane Kost kann Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzerkrankungen vorbeugen.
  • Sie enthalten die Vitamine B2, B9 und E sowie die für die Augen wichtigen Carotinoide Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin.
  • Antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe – und hier vor allem Oleuropein –, die es in dieser Form fast nur in Oliven gibt. Oleuropein weitet die Gefäße, wirkt gegen Bakterien, Viren und Parasiten. Außerdem fördert es das Herz-Kreislauf-System, senkt den Blutzucker, stärkt das Immunsystem und senkt das Krebsrisiko.
  • Der ebenfalls antioxidativ wirksame Stoff Hydroxytyrosol ist etwa 100-mal stärker als Vitamin C.

Staatlich verordnet: sieben Oliven pro Tag

Die Liste ließe sich noch ergänzen. In Spanien wird der Verzehr von mindestens sieben Oliven pro Tag von staatlicher Seite deswegen ausdrücklich empfohlen.

Die von der EU mitfinanzierte Kampagne „Olive You“ soll nicht nur ihre gesundheitliche Bedeutung noch stärker in den Fokus rücken, sie soll auch Lust auf dieses einmalige Naturprodukt machen.

90 Prozent der Produktion wird zu Öl gepresst

90 Prozent der Oliven werden heute zu Öl verarbeitet, der Rest kommt als Tafelolive auf den Tisch. Aus der modernen Küche ist Olivenöl nicht mehr wegzudenken und hat das wesentlich ungesündere Sonnenblumen-Öl bei gesundheitsbewussten Menschen in Ungnade fallen lassen.

Wer einmal hochwertiges und traditionell hergestelltes Olivenöl in der Küche verwendet hat, dürfte nur in Notfällen bereit sein, einen Downgrade auf industriell gepresste Massenprodukte hinzunehmen.

Der Olivenbaum gewinnt den göttlichen Wahlkampf

Für die alten Griechen war Öl übrigens sogar wichtiger als Wasser. Der Legende nach sollen sich die griechischen Götter Poseidon, im Olymp zuständig für die Meere, und Athene (Ressorts: Weisheit, Strategie, Kampf, Kunst, Handwerk und -arbeit) um die Vorherrschaft über die griechische Hauptstadt und Attika gestritten haben.

Poseidon brachte als Wahlgeschenk eine Quelle, Athene einen Olivenbaum – und gewann. Seitdem ist sie Schutzpatronin und die Stadt heißt Athen.

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Kategorie: Lebensmittel

von

Holger Schöttelndreier

Freier Journalist und Autor. Jahrelange Erfahrung in Führungspositionen (Print und Online). U. a. Büroleiter BILD, Chefreporter Hamburger Morgenpost, Ressortleitung und Chefredaktion TV Hören + Sehen, Chefredakteur WOM Magazin, Objektleiter Wirtschaftsmedien online Heinrich Bauer Verlag.

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