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Glutathion: Der Entgifter, der aus der Leber kommt

Glutathion
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Alkohol, Feinstaub, Pestizide – Menschen werden täglich einer Vielzahl von Schadstoffen ausgesetzt. Das Entgiftungssystem des Körpers sorgt dafür, sich von vielen dieser Stoffe zu befreien. Nahrungsergänzungsmittel wie liposomales Glutathion können dabei unterstützen.

Glutathion-S-Transferasen können von allen Zellen des Körpers gebildet werden. Hauptsächlich produziert die Leber diese Enzyme. Sie sorgen dafür, dass sich das Eiweiß Glutathion an schädliche Substanzen bindet. So lassen sich die Stoffe entsorgen und über die Nieren ausscheiden.

Glutathion – eines der stärksten Antioxidantien

Glutathion gilt als eines der stärksten Antioxidantien, zu denen u.a. auch die Vitamine B2, C und E sowie Selen und Zink zählen. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale. Das sind Zwischenprodukte des Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle des menschlichen Körpers entstehen. Begünstig wird deren Produktion durch Schadstoffe wie Feinstaub, Pestizide oder Alkohol.

Neben seinen antioxidativen Eigenschaften besitzt Glutathion weitere Fähigkeiten: Es hilft dem Körper beim Entgiften und stärkt das Immunsystem. Doch je mehr Entgiftungs- und Antioxidationsarbeit Glutathion leisten muss, umso stärker sinkt der Blutspiegel des Enzyms. Krankheiten wie Alzheimer, Krebs oder Diabetes sollen davon laut einigen Studien begünstigt werden.

In Spargel, Avocados und Walnüssen

Wer sicher gehen will, ob sich genug Glutathion im Körper befindet, macht eine Blutuntersuchung beim Arzt. Bei niedrigem Spiegel versprechen einige pflanzliche Lebensmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel schnelle Hilfe. Viel Glutathion befindet sich zum Beispiel in Spargel, Avocados und Walnüssen. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln wie Waldkraft (mehr Infos unter www.waldkraft.bio/mensch/) betonen die hohe Bioverfügbarkeit ihrer Glutathion-Produkte.

Doch ob eine Glutathion-Zufuhr von außen überhaupt positiv auf den Körper wirkt, diskutieren Mediziner bis heute kontrovers. Ein Grund: Im Verdauungssystem werde das Enzym in seine einzelnen Anteile zerlegt, so dass der Glutathionsspiegel nicht steigen könnte. Nahrungsmittelhersteller behaupten jedoch, dass reduziertes liposomales Glutathion das Verdauungssystem austricksen kann.

Weil das Glutathion in ihren Produkten von winzigen Liposomen umhüllt ist und auf diese Weise direkt in die Zellen gelangen kann. Denn Liposome setzen sich aus dem gleichen Material zusammen, wie viele Körperzellen. Und werden so besonders einfach über den Verdauungstrakt direkt absorbiert.

Fehlende Varianten als Krankheits-Ursache

Ein Beleg dafür könnte eine Studie von 2015 liefern, an der allerdings nur 54 Erwachsene teilnahmen. Die Untersuchung ergab, dass der Glutathions-Spiegel bei regelmäßiger Einnahme über sechs Monate doch stieg. Allerdings sank der Spiegel innerhalb von einem Monat wieder auf den Ausgangswert, wenn die Nahrungsergänzung abgesetzt wurde. Die Studienlage zu direkten gesundheitlichen Effekten ist widersprüchlich.

Denn fehlendes Glutathion im Blut muss nicht die Ursache für schwere Krankheiten sein. Vielmehr könnten ausschließlich fehlende Enzym-Varianten daran schuld (https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Glutathion-S-Transferase-Mangel-Wenn-die-Entgiftung-gestoert-ist,glutathion100.html).

Glutathion-S-Transferasen gibt es in drei Varianten – M1, T1 und P1. Fallen zwei Enzym-Versionen gleichzeitig aus, muss eine Variante allein arbeiten. Folge: Der Körper kann bestimmte Substanzen nicht mehr zeitnah entgiften. Mehr freie Radikale greifen dann die Zelloberflächen an und schädigen Zellen langfristig. Feststellen lässt sich das Fehlen einzelner Enzym-Varianten mit einer speziellen genetischen Untersuchung des Blutes. Eine Therapie gibt es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht.


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Kategorie: Gesundheit

von

Heiko Schlierenkamp

Heiko Schlierenkamp, Sportwissenschaftler (Deutsche Sporthochschule Köln), Rehasport-Trainer und Online-Redakteur, arbeitet seit mehr als 35 Jahren als Redakteur und Autor für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (WDR, NDR, Radio Bremen) – in TV, Radio und für deren Online-Portale. Er war zudem verantwortlicher Redakteur für Gesundheit, Reise und Kultur bei diversen Zeitschriften und Zeitungen.

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