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Chlorella – Fakten über die Superfood-Süßwasseralgen

Chlorella

In den letzten Jahren hört man immer wieder von Menschen, die auf Chlorella als Heilmittel oder Nahrungsergänzungsmittel schwören.

Sind diese winzigen, knallgrünen Einzeller wirklich so gesund und vielleicht sogar in der Lage, das Problem des Hungers in der Welt zu lösen?

Was ist eigentlich Chlorella?

Bei Chlorella handelt es sich um nur etwa 5 Mikrometer kleine Süßwasseralgen, die weltweit vorkommen und bereits seit mehr als 2 Milliarden Jahren existieren. Ihre intensive grüne Farbe erhält Chlorella durch das Chlorophyll a und b, welches sie in größeren Mengen besitzt als jede andere Pflanze. Ihr Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet auf Deutsch in etwa „junges, frisches Grün“.

Bis heute sind 24 Unterarten von Chlorella bekannt, wobei die Chlorella Vulgaris und die Chlorella Sorokiniana die bedeutendsten sind. Die Photosynthese wurde vom amerikanischen Wissenschaftler Melvin Calvin beispielsweise an dieser Mikroalge erforscht.

Da die Gewässer, in denen Chlorella in der Natur vorkommt, häufig stark verschmutzt sind und der Anbau relativ leicht ist, züchtet man sie schon seit längerer Zeit künstlich. In Klötze in der Altmark wurde 1999 eine Produktionsstätte eröffnet, wo die Alge in einem 500 km langen Glasröhrensystem kultiviert wird.

Generell kann sie fast überall hergestellt werden, allerdings wächst sie in warmen Gebieten schneller als in kühleren Gegenden. In Südostasien und Teilen Amerikas, in denen ideale klimatische Bedingungen herrschen, baut man Chlorella bereits seit den 1950er Jahren erfolgreich an.

Wie wird Chlorella hergestellt?

Nachdem die Minialgen in Süßwasserbecken herangewachsen sind, werden sie geerntet und durch ein Sprühverfahren getrocknet. Wichtig ist anschließend das Aufbrechen der Zellwände, bei denen ein spezielles Verfahren angewendet werden muss.

Danach werden sie zu Pulver gemahlen und in Kapsel- beziehungsweise Tablettenform gepresst.

Wofür wird die Alge benutzt und wie wertvoll ist sie für die Ernährung?

Chlorella kommt hauptsächlich in der alternativen Medizin, als Nahrungsergänzungsmittel und in der Kosmetikbranche zum Einsatz.

So nutzen Heilpraktiker sie unter anderem zur Entgiftung. Sie sollen beispielsweise helfen, das Quecksilber aus dem Körper zu leiten, wenn Amalgam aus den Zähnen entfernt wird. Häufig wird Chlorella von Veganern auch als Quelle für das Vitamin B 12 eingesetzt. Sie besitzt außerdem ungesättigte Fettsäuren, die gegen hohen Blutdruck, Cholesterin, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose helfen sollen. Ferner wird den Algen eine positive Wirkung auf den Darm und den Körper- sowie Mundgeruch zugeschrieben. Sie werden oft als „Alleskönner mit hohem Nährstoffgehalt“ betitelt.

Fakt ist, dass Chlorella über einen Proteinwert von 60 % verfügt und Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Zink und Magnesium bietet. Außerdem ist sie eine der ganz wenigen Pflanzen überhaupt, die als Vitamin B 12 Quelle genutzt werden kann.

Chlorella hat zwar keinerlei Nebenwirkungen und ist gut verträglich, kann aber realistisch betrachtet nicht als Superfood oder Wundermittel bezeichnet werden. Da die maximale Dosis pro Tag bei nur 10 g liegt, ist der Nutzen vergleichsweise gering.

Wenn Du Dich also gesund ernähren möchtest, solltest Du lieber eine Portion Brokkoli oder Spinat zu Dir nehmen. Allein aufgrund der größeren Menge, die man davon isst, bieten diese heimischen Gemüse wesentlich mehr Vorteile für den menschlichen Organismus als die Super-Algen.


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