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Kaffee genießen und der Gesundheit dienen – Beides scheint möglich!

Kaffee-Catering

Man sollte meinen, das Thema Kaffee und Gesundheit stünde nicht unbedingt im Fokus medizinischer Forschung. Doch weit gefehlt. Ein Blick in die medizinische Datenbank PubMed zeigt, dass im letzten Jahr 874 Artikel aus dem biomedizinischen Umfeld zu Kaffee publiziert worden sind. Tendenz steigend.

Eine erstaunlich hohe Zahl für ein Heißgetränk, das primär anregend sein soll und aus Genuss getrunken wird, zunächst aber nichts mit Medizin zu tun haben sollte.

Ist das wirklich so? Klar, gibt es doch keine primäre Anwendung von Kaffee für medizinische Zwecke. Von reinem Koffein mal abgesehen, das ein beliebter Kombinationspartner von Schmerzmitteln ist oder in speziellen Haarshampoos gegen Haarausfall helfen soll.

Kaffee im Fokus der Gesundheitsforschung

Womit beschäftigen sich die Gesundheitsforscher also, wenn es um den Genuss von Kaffee und eventuell darauf zurückzuführende gesundheitliche Folgen geht?

Erwartungsgemäß drehen sich die meisten wissenschaftlichen Studien um den Einfluss von Kaffee auf das Herz-Kreislaufsystem. Steht doch gerade die morgendliche Tasse Kaffee für Wachmacher und Kreislauf Booster.

Eine in der renommierten Fachzeitschrift Progress in Cardiovascular Diseases unter dem Titel „Coffee for Cardioprotection and Longevity“ veröffentlichte Übersichtsarbeit amerikanischer Forscher legt nahe, dass der tägliche Konsum von 3-4 Tassen Kaffee sich nicht negativ auf die Gesundheit der Kaffeetrinker auszuwirken scheint.

Ganz im Gegenteil! Es wurden in den analysierten Studien lebensverlängernde und Herz schonende Effekte bei Kaffeetrinkern beobachtet, die so bei Kaffee Abstinenz nicht zu sehen waren. Auch ging der regelmäßige Kaffeekonsum mit Verbesserungen bei Typ II Diabetes, der Asthmakontrolle, Depressionen, Lebererkrankungen, einigen Krebsarten und sogar Fettleibigkeit einher.

Kaffeegenuss fördert Gesundheit

Ist der Kaffee damit zu einer Superarznei aufgestiegen, mit der viele Krankheiten gleichzeitig behandelt oder verhindert werden können?

Natürlich nicht, denn das geben die Studienergebnisse nun wirklich nicht her!

Die hier berichteten Forschungsergebnisse beruhen überwiegend auf beobachtenden Studien. Sie stellen somit im Ergebnis Korrelationen und nicht Kausalitäten zwischen den beobachteten Gesundheitseffekten und dem Verzehr von Kaffee dar. Demzufolge kann zum derzeitigen Zeitpunkt also noch nicht die Frage beantwortet werden, ob der Kaffee auch tatsächlich für die beobachteten Gesundheitseffekte ursächlich verantwortlich zu machen sei.

Um diese Fragestellung wissenschaftlich exakt beantworten zu können, müssten die Wissenschaftler noch mal ran und in dafür geeigneten Studienansätzen, die Rede ist von prospektiven Interventionsstudien, die beobachteten Gesundheitseffekte gezielt auf Kausalität hin untersuchen. Das ist teuer und braucht Zeit.

In der Zwischenzeit können wir aber in aller Ruhe und guten Gewissens unseren täglichen Kaffee zu genießen, da die Forscher in den analysierten Studien auch keine Hinweise auf gravierende negative Folgen des Kaffeekonsums im üblichen Rahmen von 3-4 Tassen täglich fanden.

Nur Schwangere sollten sich mit dem Genuss von Kaffee etwas zurückhalten. Nach Angaben der WHO wären 1-2 Tassen täglich für Mutter und Kind unbedenklich. Darüber hinaus sollten sich die werdenden Mütter den Genuss verkneifen.

Fazit:

Wer Kaffee mag, kann ihn in der Regel ohne Reue genießen. Relevante negative Folgen auf die Gesundheit sind bei mäßigem Konsum nicht zu befürchten. Ob der tägliche Kaffeekonsum wirklich der Gesundheit förderlich ist, wie es beobachtende Studien nahelegen, müssen gezielte wissenschaftliche Studien klären.

Quelle: Coffee for Cardioprotection and Longevity.  O’Keefe JH, DiNicolantonio JJ, Lavie CJ.  Prog Cardiovasc Dis. 2018 Feb 21. (Link zum Original-Abstrakt: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29474816)


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Kategorie: Gesundheit

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