Lebensmittel, Genuss & Sünde
Kommentare 3

Bitterschokolade – wie gesund ist dunkle Schokolade wirklich?

Bitterschokolade, dunkle Schokolade, Schokolade
Gastbeitrag von Maja Kapka

Es gibt nur wenige Menschen, denen Süßes – vor allem Schokolade – nicht schmeckt. Schokolade ist nicht nur eine beliebte Süßigkeit, sondern auch eins der meist verschenkten Geschenke. Pralinen, hübsch verpackte Schokotafeln oder Riegel sehen nicht nur schön aus, sondern schmecken uns auch besonders gut: deutsche Verbraucher zählen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu den größten Liebhabern süßer Schokolade. Pro Kopf konsumierten sie im Jahr 2019 rund 11,1 Kilogramm Schokolade. Damit lag der durchschnittliche Verbrauch um 1,4 Kilogramm höher als in der Schokoladennation Schweiz (Statista, 2019).

Zu viel Schokolade sei ungesund, heißt es. Doch immer mehr Ernährungsexperten betiteln dunkle Schokolade als „gesund“. Sogar beim Abnehmen soll sie helfen. Aber was macht die dunkle Schokolade so gesund und worin unterscheidet sie sich von anderen Sorten?

Die Vorstellung dem Körper beim Naschen von dunkler Schokolade etwas Gutes tun, hört sich zunächst sehr gut an. Gleichzeitig klingeln erste Alarmglocken und wir fragen uns, wie Schokolade sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann.

In diesem Artikel nehmen wir Bitterschokolade unter die Lupe, sodass wir Licht ins „Dunkel“ bringen können!

Schokolade

Schokolade wird aus Kakao hergestellt. Kakao wird wiederum aus der Kakaobohne gewonnen, den Samen aus der Frucht des Kakaobaumes. Der Kakaobaum wächst in Ländern, die sich in der Nähe des Äquators befinden. Er liefert jedes Jahr ungefähr 1,5 Kilogramm an Kakaobohnen.

Kakao enthält verschiedene Stoffe, wie Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese wirken sich positiv auf den menschlichen Körper aus. Je mehr Kakao also in einer Tafel Schokolade verarbeitet wird, desto besser.

Es gibt drei unterschiedliche Sorten Schokolade, die besonders beliebt sind. In den nächsten Abschnitten werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Sorten erläutert.

Milchschokolade

Milchschokolade ist die populärste Schokoladensorte. Sie hat einen süßen, sahnigen Geschmack. Milchschokolade wir aus Kakaopulver, Kakaobutter, Zucker, Milch und Geschmacksstoffen hergestellt. Sie besteht aus mindestens 32% Kakao.

Weiße Schokolade

Weiße Schokolade wird aus Kakaobutter, Milch, Zucker und Vanille hergestellt. Sie enthält kein Kakaopulver. Die Kakaobohne wird während ihrer Verarbeitung in zwei unterschiedliche Bestandteile geteilt: einmal in den dunkelgefärbten, festen Teil und einmal in das Fett, also die Kakaobutter.

Normalerweise werden beide Bestandteile während der Zubereitung von Schokolade wieder miteinander vereint. Bei weißer Schokolade hingegen ist das nicht der Fall. Sie besteht zu mindestens 20% aus Kakaobutter. Strenggenommen dürfte weißte Schokolade daher nicht als „Schokolade“ betitelt werden, da sie kein Kakaopulver enthält. Durch ihren hohen Anteil an Fett und Zucker kann weiße Schokolade daher nicht als „gesund“ bezeichnet werden.

Dunkle Schokolade (Bitterschokolade)

Dunkle Schokolade hat einen bitteren Geschmack. Sie enthält keine Milch, sondern wird mit Hilfe von Kakaopulver, Kakaobutter, Zucker und Geschmackstoffen hergestellt. Dunkle Schokolade wird als „dunkel“ bezeichnet, da sie aus mindestens 40% Kakao besteht (Zart- und Halbbitter). Wenn der Kakaoanteil höher als 65% ist, spricht man von „Edelbitter“.

Erstaunlicherweise passt dunkle Schokolade zu einer kohlenhydratarmen Diät oder Ernährungsweise. Man kann also während einer Ernährungsumstellung dunkle Schokolade (in Maßen) essen und weiter abnehmen.

Studien zu dunkler Schokolade

Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein hoher Schokoladenkonsum das Risiko auf Herz- und Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Es wird vermutet, dass die im Kakao enthaltenen Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) die Blutgefäße und das Bindegewebe im Körper schützen.

Experten weisen jedoch darauf hin, dass dies keineswegs ein Freifahrtschein ist, um unbegrenzt viel Schokolade zu essen. Die Schokolade, die wir im Supermarkt kaufen können, enthält viel Zucker und Fett. Dieser Zucker erhöht zusammen mit dem enthaltenen Fett das Risiko auf beispielsweise Diabetes und hohen Blutdruck.

Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass dunkle Schokolade dafür sorgt, dass weniger Stresshormone produziert werden. Demnach kann dunkle Schokolade unsere Laune verbessern, durch Glücksgefühle auszulösen. Bereits der tägliche Verzehr von 40 Gramm dunkler Schokolade über einen Zeitraum von 14 Tage konnte in einer Studie diesen „Glücks“-Effekt nachweisen.

Flavonoide in Schokolade

Kakao enthält also wie beschrieben Flavonoide. Aber was sind Flavonoide und wofür sind sie gut?

Flavonoide sind Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie bekämpfen schädliche Stoffe, die sich im Körper befinden. Sie schützen uns vor freien Radikalen und unseren Körper daher vor Schäden. Neben Kakao enthalten auch Obst und Gemüse Flavonoide.

Obwohl Flavonoiden nachgesagt wird, dass sie sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken, gibt es wenig wissenschaftliche Beweise dafür. Jedoch enthält Kakao Catechin, eine Untergruppe der Flavonoide, die auch in grünem Tee enthalten ist. Sie senkt das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Krebs und Diabetes.

Positive Effekte von in Schokolade enthaltenem Kakao

Zusammenfassend hat Kakao folgende positiven Effekte:

  • Antioxidative Wirkung
  • Schützt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Hilft gegen Müdigkeit durch Theobromin (Stoff im Kakao)
  • Verbessert die Laune
  • Stimuliert den Stoffwechsel durch Magnesium

Gesund mit dunkler Schokolade

Jetzt wissen wir also, dass dunkle Schokolade tatsächlich gesünder ist als Milchschokolade und weiße Schokolade. Die Höhe des Kakaoanteils der dunklen Schokolade ist dafür verantwortlich, dass sie sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann. Demnach ist dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 72% und höher am gesündesten. Gleichzeitig müssen wir unsere Ansprüche an den süßen Schokoladengeschmack zurückschrauben, da Edelbitter – wie der Name schon sagt – eben bitter schmeckt.

Wie für fast alles gilt auch für den Konsum von (dunkler) Schokolade, dass Zuviel des Guten eher schadet, als hilft. Deswegen empfehlen wir zwei Stückchen dunkler Schokolade jede Woche zu genießen und sich darüber zu freuen, dass man neben dem Gaumen auch dem Körper etwas Gutes tun kann.

Kleiner Tipp am Rande: wer der Linie und der Gesundheit zu Liebe auf dunkle Schokolade umsteigen möchte, gewöhnt sich am besten erst an den Geschmack der Halbbitter-Schokolade und kann anschließend zu der Variante mit 72% Kakaoanteil und mehr greifen. Für noch mehr Tipps zum gesunden und genussvollen Abnehmen schaut auf unserer Seite von Bodyhappiness vorbei!

Die Autorin

Maja KapkaMaja Kapka hat Ernährung & Diätetik in den Niederlanden studiert und beendet gerade ihren Masterstudiengang in Ökotrophologie in Gießen.

Momentan gehört sie zum Bodyhappiness-Team und hilft das Bodyhappiness-Konzept für Deutschland mit zu entwickeln.

Quellen:

Metaanalyse wissenschaftlicher Studien zu dunkler Schokolade, die zeigen, dass hoher Schokoladenkonsum das Risiko auf Herz- und Kreislauf- Erkrankungen senken kann:

Studien, die zeigen, dass dunkle Schokolade die Laune verbessern kann (Glücksgefühle hervorruft) und hilft besser mit Stress umzugehen, bzw. Stressabwehrreaktionen des Körpers fördert:

14-tägigen Studien mit 40 Gramm Schokoladenkonsum und den anschließenden positiven Effekten:


Bitterschokolade, dunkle Schokolade, Schokolade

Pin it!

3 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Mareike sagt

    Liebe Maja,
    ich hoffe die Frage ist nicht dämlich aber würde der positive Effekt von dunkler Schokolade eigentlich verpuffen wenn ich z.b. dazu Obst, Haferflocken mit Kokosblütenzucker, Trocken Obst, Xylit o.a. essen würde?
    In normaler Schokolade ist ja meistens viel Zucker usw. zugesetzt aber wenn ich dunkle Schoki in Verbindung mit anderen süßen Dingen esse (jetzt aber kein normalen Haushaltszucker) hebt es dann den guten Effekt auf?
    LG und vielen Dank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wenn Du wissen möchtest, welche Daten wir beim Hinterlassen eines Kommentars speichern, schau bitte in unsere Datenschutzerklärung.