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Gibt es eine Anti-Migräne-Ernährung?

Anti-Migräne-Ernährung

Millionen Menschen leiden an Migräne und wünschen sich eine Lösung, diese zu lindern oder ihr vorzubeugen.

Welche Rolle die richtige Ernährung dabei spielen kann, haben wir uns für euch angesehen.

Volksleiden Migräne

Rund 90 % der Deutschen geben an, hin und wieder unter Kopfschmerzen zu leiden. Rund zehn Prozent sogar an starker Migräne, Frauen im Schnitt deutlich häufiger als Männer. Dabei dürfte die Dunkelziffer sogar noch wesentlich höher liegen, denn längst nicht jede Migräne wird als solche erkannt.

Was genau der Auslöser für die anfallsartigen Kopfschmerzattacken ist, die bis zu zwei Tage andauern können, konnte nach wie vor nicht restlos erforscht werden. Vermutet werden eine entzündliche Veränderung der kleinen Blutgefäße im Gehirn und eine Störung des Gehirnstoffwechsels. Letztere scheint genetisch bedingt zu sein und tatsächlich tritt Migräne familiär gehäuft auf.

Viel mehr gesichertes Wissen haben die Forscher heute jedoch leider noch nicht über das Krankheitsbild.

Migräne-Auslöser erkennen

  • Starke Kopfschmerzattacken
  • Übelkeit
  • Sehstörungen
  • Licht- und Lärmempfindlichkeit
  • Schwindel

All diese Symptome sind typisch für einen Migräneanfall. Doch auch wenn sich die Begleiterscheinungen der Migräne bei den Betroffenen sehr ähneln, ist keine Migräne genau wie die andere. Genau das macht es auch so schwer, das Krankheitsbild konkret zu erfassen und gute Behandlungsmöglichkeiten oder vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Bekannt ist, dass es verschiedene Auslöser der Attacken gibt, die sogenannten Trigger. Zu diesen gehören beispielsweise Stress und mangelnder Schlaf, aber auch zahlreiche Faktoren unserer Ernährung.

Betroffene erkennen diese Muster meist erst nach einer langen Leidenszeit, weil sie sich von Mensch zu Mensch unterscheiden und Stück für Stück herausgefunden werden müssen. Bei manchen wirkt beispielsweise Schokolade als Migräne-Auslöser, bei anderen sind es Süßstoffe oder Alkohol.

Die persönlichen Auslöser der Migräneattacken zu erkennen, ist der erste Schritt auf dem Weg einer möglichen Behandlung. Denn es gibt nicht das klassische Lebensmittel, das Migräne auslöst.

Wenngleich

  • Alkohol
  • Koffein
  • Geschmacksverstärker
  • Histaminhaltige Lebensmittel
  • Konservierte Lebensmittel

zu den häufigsten Triggern gehören, löst das Glas Rotwein am Abend nicht bei jedem Betroffenen einen Anfall aus.

Sinnvoll ist es, wenn ihr euch genau aufschreibt, wann die Migräne auftritt und was ihr zuvor zu euch genommen habt. Bis ihr ein Muster erkennen könnt, kann es einige Zeit dauern. Doch wenn ihr euer Migränetagebuch sorgfältig und detailliert führt, werden sich mit der Zeit bestimmte Muster zeigen.

Richtige Ernährung als Migränebehandlung

So schön das wäre, aber es gibt kein Pauschalrezept gegen Migräne. Wichtig ist, das persönliche Muster zu erkennen. Es hilft also nicht, wenn die generelle Empfehlung lautet, komplett auf Alkohol oder Geschmacksverstärker zu verzichten, wenn Alkohol und Geschmacksverstärker bei euch selbst keinerlei Triggerfunktion haben.

Was aber durchaus generell empfohlen wird, ist ein gesunder Lebensstil. Dazu gehört ein strukturierter Tagesablauf mit ausreichenden Ruhephasen, aber eben auch eine ausgewogene Ernährung. Es gibt also durchaus Dinge, die ihr unterstützend tun könnt, um die Migräne zu lindern und die Anzahl der Attacken zu reduzieren.

Konkret spielen folgende Faktoren im Bereich der Ernährung eine wichtige Rolle:

  • Regelmäßig essen: Vor allem regelmäßig zu essen ist wichtig, um den Stoffwechsel dauerhaft mit Nährstoffen zu versorgen und keinen Engpass zu riskieren. Blutzuckerabfälle stehen im Verdacht, Migräne auszulösen und sollten daher in jedem Fall vermieden werden.
  • Vollkornprodukte: Ein bekannter Trigger für Migräne ist der Mangel an Magnesium. Um den Magnesiumspiegel ausreichend hochzuhalten, eignen sich vor allem Vollkornprodukte wie Vollkornnudeln oder Naturreis, aber auch grünes Gemüse wie Brokkoli sehr gut.
  • Viel trinken: Wenn wir nicht genug Flüssigkeit aufnehmen, werden unsere Zellen schlechter mit Sauerstoff versorgt. Das ist ganz schlecht, wenn der Gehirnstoffwechsel bei Migränepatienten ohnehin gestört zu sein scheint. Trinkt also ausreichend Wasser, mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich. Und wenn ihr zusätzlich auf ein magnesiumhaltiges Mineralwasser achtet, setzt ihr gleich zwei Tipps auf einmal um.
  • Naturjoghurt: Naturjoghurt und Kefir können die Magnesiumaufnahme verbessern. Greift also ab und zu zum Becher und löffelt die Kopfschmerzen weg. Oder zumindest gegen sie an.
  • Kaffee trinken: Ja, Kaffee bzw. Koffein stand vorhin auch auf der Liste der Migräne-Trigger. Da er manchen Betroffenen aber auch sehr gut hilft, weil er die Durchblutung anregt, gehört er auch zu den Nahrungsmitteln, die Migräne vorbeugen können. Genau weil das so individuell ist, ist euer persönliches Kopfschmerztagebuch so elementar wichtig. Wenn Kaffee bei euch keine Attacke auslöst, kann er euch möglicherweise sogar helfen. Das tut er sogar bei vielen Betroffenen. Hier hilft leider nur langsames Herantasten und Ausprobieren.
  • Oregano: Gute Nachrichten für alle Pizza-Fans, zumindest wenn sie hausgemacht und frei von künstlichen Zusatzstoffen ist (Vorsicht: Trigger!), denn auch Oregano gilt als natürliche Waffe gegen Kopfschmerzen und Migräne. Seine Gerb- und Bitterstoffe und die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe werden seit Jahrhunderten als entzündungshemmend und schmerzlösend beschrieben. Wenn ihr das einmal ausprobieren wollt, könnt ihr euch spezielle Oregano-Öl-Kapseln im Reformhaus besorgen oder ganz einfach ein bis zwei Teelöffel des Krauts als Tee aufkochen und regelmäßig trinken.
  • Pfefferminze: Pfefferminze gilt als kühlend und schmerzlindernd bei Kopfschmerzen. Jedoch nicht, wenn ihr sie esst, sondern wenn ihr das Öl äußerlich anwendet. Wenn die Attacke also schon da ist, können ein paar Tropfen auf die Schläfe getupft Linderung verschaffen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt Pfefferminzöl sogar explizit bei Spannungskopfschmerzen, vor allem für Schwangere und Kinder ab dem sechsten Lebensjahr (http://www.dmkg.de/patienten/antworten-auf-die-wichtigsten-fragen-rund-um-den-kopfschmerz-onlinebroschuere/online_broschuere_spannungskopfschmerzen.html). Aber nicht nur bei klassischem Spannungskopfschmerz, auch bei Migräne könnt ihr es ebenfalls als erste Maßnahme versuchen. Wie immer gilt, dass ihr euer Muster herausfinden müsst. Vielen Menschen hilft das Öl, anderen wiederum nicht.

Gibt es die Migräne-Diät?

Eine spezielle Migräne-Diät oder Anti-Migräne-Ernährung gibt es also leider nicht, aber zumindest einige Anhaltspunkte. Ein bestimmtes Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen und ein anderes dafür vermehrt zu essen, ist alleine wenig erfolgversprechend.

Insgesamt auf eine ausgewogene Ernährung, auf regelmäßige Mahlzeiten, eine gute Trinkmenge und möglichst natürliche Nahrungsmittel zu setzen, kann aber dabei helfen, Stress im Körper zu reduzieren. Und ist dieser reduziert, vermindern sich auch die Migräneanfälle in nahezu allen Fällen ebenfalls.

Eure Migräne-Tipps

Leider gibt es kein Allheilmittel, aber bestimmt viele tolle Tipps aus der Praxis. Seid ihr auch betroffen und wollt anderen verraten, was euch gegen Migräne oder während der Attacken hilft?

Schreibt eure besten Tipps gerne in die Kommentare!


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