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Trendfood Gofio: das etwas andere kanarische Mehl

Gofio

Gofi… was? Gofio! Kennst du noch nicht? Oder maximal aus Entenhausen?

Das kanarische Mehl gehört zu den Food-Trendsettern schlechthin und ist enorm vielseitig. Reinklicken und mehr erfahren!

Gofio – das etwas andere Mehl

Gofio kommt von den kanarischen Inseln und ist im Grunde nichts anderes als Mehl. Genau genommen aber ein besonderes Mehl, denn es unterscheidet sich von den Mehlsorten, die wir Mitteleuropäer für gewöhnlich kennen.

Nein, es ist keine neue Getreideart, vielmehr eine neue Art der Getreideherstellung, die hier mehr und mehr an Bekanntheit erlangt. Gofio kann sowohl aus Gerste, Mais, Roggen oder Kichererbsen hergestellt werden, das ist nicht entscheidend.

Zum echten Gofio wird es aber nur dann, wenn das Getreide vor dem Mahlen über offenem Feuer scharf angeröstet wird. Dieses Rösten geschieht auf den Kanaren in Keramik-Gefäßen, die das einzigartige Aroma des Mehls prägen. Feuer, Keramikgefäß und das pure Korn ergeben am Ende die rauchig-aromatische Grundlage für das echte Gofio-Mehl.

Traditionell wurde das geröstete Mehl bereits im 16. Jahrhundert aus Gerste hergestellt, es ist aber auch mit Weizen, Hirse, Hafer und anderen Körnern möglich. Verwendet wird es sowohl klassisch zum Backen von Brot oder zur Herstellung eines Getreidebreis.

Mit zunehmender Beliebtheit wachsen aber auch die Möglichkeiten. Heute findest du sowohl Rezepte für nahrhafte Suppen als auch für süße Desserts. Crêpes, Kuchen oder Püree: Gofio ist äußerst vielseitig.

Die etwas bessere Nährstoffdichte

Nicht nur das Aroma ist anders, auch die Nährstoffdichte ist es. Und diese ist auch verantwortlich dafür, dass Gofio immer beliebter wird. Denn dieses spezielle Mehl gilt als sehr gesund.

Die gerösteten Körner sind frei von Konservierungs- und Farbstoffen und kommen ohne künstliche Zusätze aus. Im Gegenzug bringen Sie aber wertvolle Proteine, Ballaststoffe und B-Vitamine mit, die das Gofio zu einem interessanten Nährstoffpaket machen.

Dass nicht nur die Kanaren auf Ihr Produkt schwören, sondern sogar Studien von der guten Nährstoffdichte des Gofios überzeugt sind, zeigte eine Untersuchung der Universität Las Palmas. Untersucht wurden mehr als 1000 Probanden und das Ergebnis war beeindruckend. Denn mit Brief und Siegel wurde hier bescheinigt, dass der regelmäßige Verzehr dieses speziellen Mehls das Risiko für Herzerkrankungen klar senken kann.

Die etwas einfachere Küche

Anders als klassisches Mehl muss das geröstete Mehl der kanarischen Ureinwohner vor dem Verzehr nicht erhitzt werden. Gofio kann auch pur genossen werden.

Ein einfaches Grundrezept liefern wir dir natürlich gerne:

Für einen klassischen und auf den Kanaren sehr beliebten Gofio-Brei brauchst du nur Milch, Gofio und Süße deiner Wahl, zum Beispiel Honig oder Zimt und Zucker. Erwärme die Milch, gib das Mehl hinein und warte, bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Diesen süßt du dann nach Geschmack. Im Prinzip eine Art Mehlschwitze aber süß, lecker und gesund.

Noch mehr Rezepte findest du hier:

Der etwas andere Einkauf

Geht es dir wie uns und du findest dieses besondere Mehl interessant? Wenn du den Trendsetter aus Spanien selbst ausprobieren möchtest, hilft dir heute vor allem das Internet. Denn im lokalen Einzelhandel findest du Gofio leider noch recht selten. Im Netz aber gibt es bereits den einen oder anderen Shop, der dir das aromatische Mehl von den Inseln nach Deutschland bringt.

Und wer weiß? Sollte sich der Trend fortsetzen, ziehen sicher auch die Geschäfte vor Ort nach.

Hast du Gofio schon einmal probiert? Schreib uns doch dein Lieblingsrezept in den Kommentaren!


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9 Kommentare

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    Dorothea sagt

    Man kann Gofio auch selbst machen, wenn man eine Getreidemühle besitzt. Ich röste das Getreide in der Pfanne, wende es immer wieder um, so lange, bis ich sehe, das das Getreide dunkler geworden ist und es richtig lecker nach geröstet duftet. Dann lasse ich es abkühlen und bewahre es in Vorratsgläsern auf. Ich mahle dann jeweil die Menge, die ich zum zubereiten einer Speise benötige, frisch. Das duftet nochmal lecker beim Mahlen. Bisher habe ich hauptsächlich Dinkel und Hafer geröstet. Haferbrei schmeckt so einfach traumhaft! Die Tibeter nennen ihr Gofio Tsampa, es besteht aus Gerste und schmeckt auch herrlich. Dieses kann man im Bioladen kaufen.
    Viel Spass beim Ausprobieren!
    Dorothea

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    Gofio ist doch gerade eine Mischung kohlenhydratreicher Lebensmittel die geröstet und dann gemahlen werden. Gofio im „Ursprungszustand“ ist ja eben schon geröstet.
    Wie soll es da möglich sein dass es kein Acrylamid enthält? Das würde an ein chemisches Wunder grenzen.
    Es gibt Lebensmittel die so stark geröstet werden dass sich das Acrylamid wieder zersetzt (dunkel gerösteter Kaffee zb). So lange man keine Messwerte für Gofio vorliegen hat ist aber alles reine Spekulation.

    • Heike Lorenz

      Ach Mensch,
      da war ich einfach zu schnell mit der Antwort – Du hast natürlich vollkommen Recht!
      Man sollte halt nicht vom Sofa aus arbeiten…

      Viele Grüße
      Heike

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    Gofio ist wirklich ein wunderbares Lebensmittel und fester Bestandteil auch unserer Küche auf Teneriffa. Gerade wenn es regelmäßig auf den Tisch kommt, sollte man sich aber bewußt sein, dass es eine stopfende Wirkung hat. Wer also da sowieso schon Probleme hat, sollte sich dem Thema vorsichtig nähern.

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    G Schneider-Albert sagt

    Hallo und guten Tag,

    haben Sie Informationen über den Acrylamidgehalt von Gofio.

    Vielen Dank und Grüße

    Gabriela Schneider-Albert

    • Heike Lorenz

      Hallo Frau Schneider-Albert,
      Acrylamid wird beim Backen, Rösten, Grillen, Frittieren und Braten als Nebenprodukt bei der Bräunungsreaktion (Maillard-Reaktion) in kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Pommes frites, Chips, Crunch-Müsli oder Knäckebrot gebildet.

      Insofern enthält Gofio im Ursprungszustand es nicht, erst wenn sie es verarbeiten, kann es entstehen.

      Mehr Infos s. hier: https://laborveritas.ch/wp-content/uploads/LV_Spotlight_2019_Nr.21.pdf

      Viele Grüße
      Heike Lorenz

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