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Vegane Drinks – ist Milchersatz gesund?

Milchersatz

Alternativen zu Kuhmilch erfreuen sich seit Jahren einiger Beliebtheit – mal als Milchersatz, mal als Ergänzung zu den gewohnten Produkten. Die Beweggründe können sehr unterschiedlich sein: Vegane Ernährung, Laktoseintoleranz oder auch eine Ernährungsumstellung verbunden mit dem Wunsch nach Gewichtsverlust.

Doch eignen sich vegane Drinks als gleichwertiger Ersatz für Milch? Welche Vor- und welche Nachteile haben sie?

Veganer Milchersatz: Vorteile

Einige vegane Drinks können tatsächlich kalorienärmere Alternativen darstellen – zumindest zu Vollmilch. Hafer- und Reisdrinks beispielsweise enthalten mit 40-45 Kalorien etwa so viel Energie wie Halbfettmilch, Sojadrinks etwas mehr. Geradezu unschlagbar ist Mandelmilch, die mit nur 13 Kalorien pro 100 ml daherkommt.

Wichtig dabei ist jedoch, dass sich diese Werte immer auf die ungesüßten Produkte beziehen. Wird Zucker hinzugesetzt, ist dieser Vorteil schnell dahin.

Zumindest eine gewisse Menge Proteine werden unter den Drinks in erster Linie von Soja- und Haferprodukten geliefert, während andere Sorten wie Erzeugnisse aus Reis oder Mandeln keine nennenswerten Mengen enthalten.

Mandel- und Reismilch hingegen erfreuen sich wegen des milden Aromas und weiten Anwendungsspektrums großer Beliebtheit. Zubereitungen aus Reis gelten außerdem als extrem verträglich, selbst für empfindliche Personen.

Ein gewichtiges Argument für den zumindest gelegentlichen Ersatz abseits gesundheitlicher Fragen stellt auch die bessere Öko-Bilanz veganer Milchersatzprodukte dar. Dazu muss allerdings beachtet werden, dass der Vergleich üblicherweise zu konventioneller Milch aus der Intensivhaltung, nicht zu Bio-Milch aus Weidehaltung gezogen wird.

Veganer Milchersatz: Nachteile

Leider bringen Ersatzprodukte auch einige Nachteile mit sich. Dazu zählt vor allem der gegenüber Milch erheblich schlechtere Nährstoffgehalt, speziell bei Kalzium und B-Vitaminen, je nach Grundlage auch bei Eiweiß. Stattdessen sind selbst bei ungesüßten Produkten teilweise relativ große Mengen Kohlenhydrate enthalten, was bei Diäten gewöhnlich kein gewünschter Faktor ist.

Auch der Einsatz zahlreicher Zusatzstoffe wird kritisch betrachtet. So wurden bei Stichproben einiger Reisdrinks vor Kurzem sogar Spuren von Arsen gefunden.

Bezüglich ihrer Ökobilanz sind insbesondere Mandel- und Sojamilch in die Kritik geraten. Erstere wird überwiegend aus kalifornischen Mandeln hergestellt, deren Anbau sehr viel Wasser verbraucht und die weite Transportwege zurücklegen.

Bei Soja zur Erzeugung von Nahrung entstehen hingegen dieselben Probleme wie beim Einsatz als Viehfutter: Oft sind die Pflanzen einerseits genmanipuliert, andererseits stammen sie aus Ackerflächen in Südamerika, für die Regenwald gerodet wurde. Auf den Aspekt der Herkunft sollte beim Kauf daher besonders geachtet werden.

Fazit

Viele vegane Drinks sind geschmacklich interessante und vielseitige Alternativen zu Milch.

Bezogen auf den Nährwert und viele für die Gesundheit förderliche Stoffe wie Kalzium und B-Vitamine sowie teilweise auch Proteine können sie sich jedoch nicht mit dem tierischen Produkt messen. Für eine Diät sind einige, jedoch nicht alle Drinks geeignet – hier lohnt der Blick auf die Nährwerttabelle. Wichtig ist auch, dass nicht zu viele künstliche Zusatzstoffe und möglichst wenig Zucker enthalten sind.

Insgesamt ist festzustellen, dass vegane Alternativen keinesfalls über einen Kamm geschoren werden dürfen und sehr unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen. Der Einsatz kann und sollte daher an die spezifischen eigenen Bedürfnisse angepasst werden.


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