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Ist Fleisch gesund?

Rumpsteak, Fleisch

Der Konsum von Fleisch wird in den vergangenen Jahren zunehmend kontrovers diskutiert. Dabei geht es um ethische und ökologische, aber auch gesundheitliche Fragen rund um Fleisch als Nahrungsmittel.

Letzteren soll hier genauer auf den Grund gegangen werden: Ist Fleisch gesund? Und wenn ja, wie viel?

Vorteile des Fleischverzehrs

Das Verdauungssystem des Menschen kann Fleischprodukte ausgezeichnet verwerten – auch weil sie seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte zu seinem Nahrungsspektrum gehören.

Insbesondere die vor allem in tierischen Produkten enthaltenen B-Vitamine sind unerlässlich für die Entwicklung des Gehirns. Tierisches Eiweiß kann zudem besser verwertet werden als solches aus pflanzlichem Ursprung.

Noch größer ist der Unterschied bei Eisen: Zwar enthalten auch Obst, Gemüse, Nüsse und Kerne reichlich Eisen, doch es ist anders gebunden als in Fleisch und wird deshalb um einen Faktor von etwa 10 schlechter aufgenommen.

Grundsätzlich ist Fleisch daher nach wie vor als wertvoller Bestandteil der Ernährung zu betrachten – doch es gibt auch einige Nachteile.

Nachteile des Fleischverzehrs

Fleisch enthält relativ viele Kalorien, sodass große Mengen auch schnell auf Bauch und Hüfte schlagen. So enthalten 100 g gemischtes Hackfleisch 220 Kalorien, 100 g Kartoffeln hingegen nur 73. In einer Gesellschaft, in der mehr als 60 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an Übergewicht leiden, ist dieser Umstand von hoher Bedeutung.

Neben Übergewicht wurde insbesondere rotes Fleisch in der Vergangenheit oftmals mit verschiedenen Erkrankungen, vor allem des Herz-Kreislaufsystems, aber auch mit Darmkrebs in Verbindung gebracht. Allerdings wurden die meisten Ergebnisse nicht hinreichend von Übergewicht getrennt – wozu neben einem zu hohen Fleischverzehr auch andere Ernährungsgewohnheiten führen können. Auch die Frage der kritischen Menge beim Verzehr von rotem Fleisch wurde unterschiedlich, teilweise auch unzureichend berücksichtigt.

Fleisch aus Massentierhaltung kann neben großen Mengen Wasser, die es häufig aromaarm schmecken lassen, auch ungünstige Rückstände enthalten: Medikamente wie Antibiotika beispielsweise, die in großen Mengen bei der Zucht verwendet werden. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Resistenzen von Bakterienstämmen in der Umwelt und stellen auf diese Art eine Gesundheitsgefahr für die Allgemeinheit dar.

Blutbild gut, alles gut?

Viele Menschen fühlen sich in ihrer Ernährungsform bestätigt, wenn sie regelmäßig ihre Blutwerte kontrollieren lassen. Denn wenn etwas nicht stimmen würde, würde sie der Arzt ja sicherlich informieren.

Leider ist das ein Irrtum. Zwar kann ein Mediziner im Allgemeinen auf Übergewicht und auf Basis des Blutbilds auch auf zu hohe Cholesterinwerte hinweisen, doch ob das an einer zu fleischlastigen Ernährung liegt, kann er nicht wissen.

Umgekehrt treten auch Mangelerscheinungen nicht zutage, denn Vitamine und Mineralien werden bei einem großen Blutbild nicht überprüft. Das liegt einerseits an den relativ hohen Kosten einer derartigen Anzahl an Untersuchungen. Andererseits aber auch daran, dass Mangelerscheinungen dieser Art im Westeuropa der letzten sechzig Jahre nahezu ausgestorben sind. Während es im heutigen Afrika noch eine Reihe Namen für mit Protein- und B-Vitaminmangel einhergehende Krankheiten gibt, stehen in Europa ausreichend eiweißreiche Nahrungsmittel zur Verfügung.

Oft werden Mangelerscheinungen daher erst sehr spät oder sogar gar nicht bemerkt – unter anderem, weil der Körper über Reserven verfügt, die zunächst aufgezehrt werden. Raschere und bisweilen tödliche Konsequenzen hat eine Mangelernährung jedoch bei Schwangeren und (Klein-)Kindern.

Qualität statt Quantität

Das Hauptproblem an den aktuellen Fleisch-Verzehrgewohnheiten liegt in der erheblich zu großen Menge. Während Mengen von 300-600 g pro Woche unbedenklich oder sogar förderlich für die Gesundheit sind, werden deutlich größere Mengen kritisch betrachtet.

Tatsächlich liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Menge Fleisch zurzeit jedoch bei 600-1.000 g pro Woche, wobei überwiegend Produkte aus der energieintensiven Massentierhaltung genutzt werden. Ein Argument ist oft der günstige Preis – allerdings zulasten der Gesundheit.

Die Fleischmenge auf das empfohlene Maß zu reduzieren, ermöglicht Fleisch von besserer Qualität für dasselbe Budget zu kaufen. Wer lieber größere Portionen mag, kann abwechselnd einen fleischfreien Tag einlegen.

Bei Gewichtsproblemen ist es ratsam, auf mageres Rindfleisch zu setzen: Es enthält nur knapp die Hälfte der Kalorien von Schweinefleisch und sogar weniger als Hühnchen, gleichzeitig beinhaltet es viel Eisen.

Fazit

Wer gerne Fleisch isst, sollte das bedenkenlos tun – aber einen Blick auf Herkunft und Menge werfen. Den Konsum auf ein verträgliches Maß zu senken und dafür auf hohe Qualität zu achten, hilft der eigenen Gesundheit ebenso wie der Umwelt.

Aber auch Vegetarier müssen sich keine Sorgen machen, denn andere tierische Produkte enthalten ähnliche Nährstoffe wie Fleisch. Einzig der Eisenwert sollte im Blick behalten werden.

Veganer sollten hingegen B-Vitamine und unter Umständen auch Kalzium substituieren. Dazu ist es sinnvoll, sich intensiv mit dem Bedarf an unterschiedlichen Nahrungsmittelbestandteilen zu beschäftigen.


Fleisch

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1 Kommentare

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    Franziska sagt

    Ich selbst habe es mir abgewöhnt, täglich Fleisch zu konsumieren. Mittlerweile gibt es nur noch einmal die Woche Fleisch und das ist auch absolut ausreichend.

    Liebe Grüße

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