Nachhaltige Ernährung
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Food Assembly: Bauernmarkt 2.0

Food Assembly

Regional, bio und zum guten Preis einkaufen – ein guter Vorsatz, den viele Konsumenten haben. Ein Projekt, das aus Frankreich zu uns überschwappt, setzt genau hier an und läutet den Bauernmarkt der neusten Generation ein.

Was Food Assembly will, bringt und leistet, erklären wir in unserem heutigen Beitrag.

Umweltschutz und Lokalpatriotismus

Eines ist den meisten Menschen doch längst klar: Äpfel aus Südafrika oder Erdbeeren, die im Januar mehrere tausend Kilometer zurücklegen, um in unseren Regalen zu landen, können nicht die beste Lösung sein. Weder für die lokalen Landwirte noch für die Umwelt. Tatsächlich ist die CO²-Bilanz weitgereister Obst- und Gemüsesorten schlecht und der negative Einfluss auf die Umwelt groß.

Doch alltagstaugliche Lösungsansätze gibt es noch nicht allzu viele. Der Hofladen um die Ecke wäre so eine, doch wissen viele vor dem Einkauf gar nicht, wo sie regionales Gemüse beziehen können. Oder sie leben mitten in der Stadt und scheuen weite Anfahrtswege, nur um einen kleinen Einkauf zu tätigen. Im Grunde zu Recht, denn wer 20 Minuten fährt, um einen Sack Kartoffeln zu kaufen, tut der Umwelt damit auch nichts Gutes.

Food Assembly

Eine Kombination aus Zentralität der Verfügbarkeit und Regionalität der Erzeuger wird benötigt – und seit 2011 von Food Assembly in Deutschland etabliert.

Was ist eine Food Assembly?

Ein neumodischer Begriff, der im Grunde doch ganz back to basic geht. Denn eine Food Assembly ist nichts anderes als eine zentrale Verteilstelle regionaler Waren. Mit dem Unterschied, dass Kunden hier im Voraus bestellen können. Denn kleine regionale Geschäfte können nicht mit der Produktvielfalt eines großen Supermarktes mithalten und dauerhaft sechs verschiedene Salate und zehn Apfelsorten auf Lager haben. Das ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch ganz und gar nicht nachhaltig.

Food Assembly

Um die Kunden trotzdem zufriedenzustellen, bieten die Food Assemblys eine gelungene Alternative. Der Kunde allein bestimmt, was er kaufen möchte und wann er die Waren braucht und bestellt genau diese Produkte. Anschließend bezahlt er ganz bequem online und holt sie an seiner nächstgelegenen Food Assembly ab.

Damit diese auch genau die Waren auf Lager haben, die der Kunde bestellt hat, leiten Sie die Bestellung an ihre Lieferanten weiter. Diese Lieferanten sind keine großen Ketten, sondern die kleinen Bauern von nebenan.

Die regional erzeugten Produkte werden vom Erzeuger in die Food Assembly geliefert, der Kunde holt sie ab und nimmt sie mit nach Hause. So profitiert er von kurzen Wegen und regionalen Waren aus nachhaltigem Anbau. Und der Bauer kann genau kalkulieren, wie viele Salatköpfe und Karotten gebraucht werden und wirft nicht unnötig gute Waren weg.

Wo finde ich eine Food Assembly?

Das Ziel des Projekts ist, dass Food Assemblys überall in Deutschland zu finden sein sollen. Tatsächlich gibt es aktuell jedoch noch wenige der Verteilstellen in der Republik. Food AssemblyIn Frankreich funktioniert der regionale Bezug nach diesem Modell bereits sehr erfolgreich, hierzulande mangelt es jedoch noch an Aktiven, die eine Food Assembly gründen.

Ja, richtig! Jeder kann seine eigene Food Assembly gründen und einen geeigneten Ort zur Verfügung stellen. Wenn dann eine ausreichende Menge an Erzeugern mit einer Food Assembly kooperiert, kann das Geschäft auch schon losgehen. Der Gründer einer Food Assembly wird am Umsatz beteiligt, dafür ermöglicht das Projekt den Erzeugern durch sein Direktmarketing faire Preise ohne Zwischenhändler.

Rund zwei Dutzend solcher Verteilstellen existieren bereits hierzulande, etwa die Hälfte davon in Berlin, dem Startpunkt von Food Assembly in Deutschland. Ob es mehr werden und sich das Projekt langfristig hält, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist es ein guter Ansatz im Dienste der Nachhaltigkeit.

Weitere Infos

Alle Informationen rund um die Food Assemblys gibt es hier:

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Food Assembly

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Fotos: foodassembly.de

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