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Über Gluten allgemein und wann die glutenfreie Ernährung sinnvoll ist

Gluten, glutenfreie Ernährung / Foto: Brot

Die glutenfreie Ernährung liegt zurzeit im Trend. Man findet in Supermärkten jede Menge glutenfreie Lebensmittel. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, wird man feststellen, dass es einige glutenfreie Rezepte sowie zahlreiche Menschen gibt, die diese Ernährungsweise praktizieren.

Häufig besteht dabei der Hintergedanke, dass man so auch an Gewicht verlieren könnte. Man kann sich dabei fragen, ob das wirklich Sinn ergibt?

Hier klären wir, was Gluten überhaupt ist und wann man es in Betracht ziehen kann, sich glutenfrei zu ernähren.

Um was handelt es sich bei Gluten?

Zu Gluten wird auch umgangssprachlich „Klebereiweiß“ gesagt. Einfach ausgedrückt handelt es sich hierbei um ein Gemisch aus 90% Proteinen, 8% Lipiden und 2% Kohlenhydraten, welches in den meisten Getreidesorten vorkommt. Es übernimmt dabei die Aufgabe eines Speicher-Proteins. Der Pflanze hilft es beim Wachsen und Gedeihen.

Gluten, das „Klebereiweiß“ weist dabei eine interessante Funktion auf. Es hat nämlich die praktische Eigenschaft, dass es geliert, stabilisiert als auch eben klebt. Man verwendet deshalb Gluten gerne in der Lebensmittelindustrie als „Kleber“. Vor allem beim Backen ist diese Eigenschaft recht nützlich.

Die glutenfreie Ernährung

Wie schon zu Beginn erwähnt, liegt glutenfrei derzeit im Trend und man findet eine Menge glutenfreier Lebensmittel zu kaufen. Auch taucht der Begriff Glutenfrei immer wieder Im Zusammenhang mit Gewichtsverlust auf. Glutenfreie Diäten erfreuen sich sogar großer Beliebtheit.

Aber alles hat auch zwei Seiten. Man sagt, dass eine glutenfreie Ernährung dazu führt, dass man sich mehr mit Lebensmitteln beschäftigt. Das soll dann zur Folge haben, dass man mehr selbst kocht und weniger auswärts isst.

Letztendlich sorgt auch das dafür, dass eine glutenfreie Ernährungsweise zu einem Gewichtsverlust führt. Aber nicht deshalb, weil man auf Gluten verzichtet, sondern weil man viel mehr einer gesünderen Lebensweise nachgeht, die durch die Umstellung passiert.

Es ist die Rede von einigen Studien (z.B. hier), die eindeutig belegen sollen, dass eine glutenfreie Ernährungsweise für Menschen, welche keine Beschwerden durch das Zusichnehmen von Gluten haben, keine Vorteile bringt. Man kann sogar davon ausgehen, dass dies letztendlich sogar eher schädlich sein könnte. Das würde mit daran liegen, dass im Rahmen der glutenfreien Ernährung viele Leute auch auf Vollkornprodukte verzichten. Das trägt wiederum dazu bei, dass dem Körper so wichtige Nährstoffe fehlen.

Wann ist eine Umstellung auf glutenfreie Ernährung sinnvoll?

Für einen gesunden Menschen sieht eine gesunde und ausgewogene Ernährung so aus, dass es keine Verbote geben muss. Man sollte dann nur alle Lebensmittel in Maßen konsumieren und sich abwechslungsreich ernähren.

Eine glutenfreie Ernährung wird prinzipiell wenig sinnvoll sein, wenn man keine Beschwerden hat. Aber es gibt natürlich Personengruppen, die davon profitieren können, wenn sie sich glutenfrei ernähren.

Dazu gehören Menschen, die unter Folgendem leiden:

Die Zöliakie

Bei einer Glutenunverträglichkeit oder Glutenintoleranz handelt es sich um ein Krankheitsbild, welches man auch unter dem Begriff Zöliakie nennt.

Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die dazu führt, dass sich der Dünndarm chronisch entzündet. Diese Entzündung soll sich lediglich dadurch verbessern lassen, indem man sich ein Leben lang glutenfrei ernährt. Die Zöliakie wird es erforderlich machen, dass man seine Ernährungs-/Lebensweisen umstellen muss.

In so einem Fall ist die glutenfreie Ernährung die Möglichkeit, gesundheitliche Beschwerden zu reduzieren. Wenn man trotz Zöliakie Gluten zu sich nimmt, kann das schon ernsthafte und unangenehme Folgen haben. So sind Symptome, wie Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Depressionen oder Müdigkeit möglich.

Wenn dann so eine Glutenunverträglichkeit unbehandelt bleibt, kann dies das Risiko für Lymphknotenkrebs und Knochenschwund steigern sowie ein Auftreten von Karzinomen im Darmbereich die Folge sein.

Auch wenn man eigentlich glutenfreie Getreidesorten aus dem Handel verwendet, kann es trotzdem zu Symptomen von Zöliakie kommen. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, weil es zu Verunreinigungen in Verarbeitungsbetrieben kommt, welche verschiedene Getreidearten (glutenhaltig und glutenfrei) lagern, umschlagen oder verpacken. Dadurch können sich Reste oder einzelne Körner in Behältern, Tanks, Schöpfanlagen, usw. verirren.

Mehr Infos findet ihr hier:

Zöliakie: Verklebt Gluten den Körper?

Die Weizenallergie

Oft wird eine Weizenallergie mit der Zöliakie gleichgestellt, was aber nicht richtig ist. Bei dieser Allergie reagiert der Körper auf Weizenpollen sowie Weizenprodukte. Eine allergische Reaktion kommt durch die Eiweißbestandteile in den Produkten zustande.

Im Gegensatz zu der Zöliakie, brauchen Betroffene nicht auf alle Lebensmittel mit Gluten verzichten. So reicht es meist schon aus, wenn man die Nahrungsmittel meidet, die Weizen enthalten.

Welche glutenfreien Lebensmittel können die mit Gluten gezielt ersetzen?

Für die Herstellung von glutenfreien Backwaren verwenden Bäcker Ersatzstoffe, die den Teig geschmeidig machen sowie die Feuchtigkeit binden sollen. Solche Zutaten sind pulverisierte Flohsamenschalen, Xanthan, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl oder Pfeilwurzelstärke.

Besonders für das Backen gibt es Alternativen zum Ersetzen von herkömmlichem Mehl: Maisstärke, Kartoffelstärke, Maisstärke, Hanf-Mehl Tapiokastärke oder Klebreismehl.

Hier findet ihr eine Liste:

Glutenfreie und vegane Stärke- und Bindemittel zum Kochen & Backen – Von A bis Z


Gluten, glutenfreie Ernährung

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