Die eigenen Wände können nerven. Vor allem wenn wir wie aktuell gezwungen sind, sie fast den ganzen Tag von innen zu betrachten. Zeit haben wir genug, also ran an die Wand. Let’s pimp the kitchen.
Die Bubble (früher das Soziotop) kann eine unglaubliche Kreativität entfalten, wenn sie gefragt wird, welche Motive in Form einer Fototapete die Küche zu einem anderen Ort machen können.
Die 10 bemerkenswertesten, zum Teil Corona-getriggerten Vorschläge:
- Übergewichtige Touristen in knappen Shorts von hinten.
Die tägliche Erinnerung direkt am Ort der Verführung, sich trotz Corona nicht gehen zu lassen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Ästhetischere Alternative: Strandschönheiten in Badekleidung.
- Der eigene Lieblingsmensch am Herd.
Er / sie kocht nicht so gerne oder sehr gerne und sehr gut? Dann kann das ein motivierendes Motiv oder nett verpackte Kritik sein. Wenn wieder Besuch kommen darf, kann man die Details im Gespräch erklären.
- Strandbar mit exotischen Cocktails.
Muss man nicht weiter erklären. Will gerade jeder erleben, will jeder haben. Bitte nicht als Aufruf zum Alkohol-Abusus missverstehen. Es muss nichts Hochprozentiges drin sein. Kann aber.
- Fußballtor oder Torwand in Originalgröße.
Der Nachwuchs braucht Bewegung. Draußen ist gerade schwierig. Die Feinmotorik am Ball lässt sich auch in größeren Küchen optimieren.
- Ein schöner tiefer Wald mit lauter einzigartigen Bäumen.
Variante für Feingeister. Da gibt es ständig neue Details zu entdecken, während die Mahlzeiten wieder nur auf dem eigenen Küchentisch stehen und nicht im Restaurant.
- Eine riesige, natürlich liebevoll mit Herz dekorierte Kaffeespezialität.
Da ist die Küche automatisch voll mit diesem Duft, den so viele Menschen morgens brauchen. In Ostfriesland funktioniert schwarzer Tee mit gehaltvoller Sahne und Kluntjes wahrscheinlich besser.
- Das am blödesten komische Gesicht, das sich auftreiben lässt.
Louis de Funès war früher ein sicherer Kandidat für solche Porträts. In der Gegenwart könnte ein schönes Politiker-Porträt einen ähnlichen Spontan-Effekt auslösen: einfach loslachen.
- Das Saison-Mannschaftsfoto des Lieblingsteams.
Kann eine liebevolle und wegen der Assoziation Jugendzimmer / Bravo-Starschnitt sehr uneigennützige Deko-Geste sein. Aber Vorsicht: Die Tabellensituation der Bundesliga im Auge behalten. Wer als stolzer Hamburger jeden Tag daran erinnert wird, dass es eine 2. Liga gibt, kann das Interesse an Küchenarbeit schnell ganz verlieren.
- Farbenprächtiger Sonnenauf- oder -untergang.
Ein Klassiker wie die Fototapete mit thailändischem Palmenstrand hinter weißem Ledersofa und Glastisch in den Siebzigern. Kann die Stimmung trotzdem heben. Die Sonne ist eben einfach ohne Wenn und Aber positiv. Positiv, genau das, was wir jetzt so dringend brauchen. Außer einem positiven PCR-Test natürlich.
- Eine brechend-volle Kneipe mit maximal zwei Zentimeter Sicherheitsabstand zwischen den Gästen.
Das gab’s immerhin wirklich mal und hat manchmal auch Spaß gemacht. Einsame Rotwein-Single-Abende mit Laptop am Küchentisch und geöffnetem Dating-Portal werden vielleicht leichter, wenn man so hautnah daran erinnert wird, wie das früher gemacht wurde.
Nachteil: Wenn’s dann doch eine ganze Flasche Rotwein geworden ist, könnte das Motiv die Katerstimmung am Morgen danach verstärken.
Keine falsche Scheu!
Wer noch zögert: So eine Fototapete muss keine Anschaffung für die Ewigkeit sein. Öfter mal einen Tapetenwechsel. Hat noch niemandem geschadet.
[…] Ich brauche einen Tapetenwechsel! […]